DRG-Jahresbericht 2024

powered by Canon Medical Systems e Z r tiﬁziert e V eranstal t u n g Online-Fortbildungen RADCAMPUS. Die Online-Veranstaltungsreihe. Die Online-Seminare Radiologie Campus powered by Canon sind kurzweilig und geben Ihnen einen gezielten Überblick über aktuelle und spannende Themen in der Radiologie. Die Webinare ermöglichen Ihnen eine Auffrischung und Aktualisie- rung Ihres Know-hows. Nutzen Sie unsere Online-Kompetenz in der Radio logie seit 2021. Folgen Sie uns auf Gleich online registrieren. Mehr Infos und Termine unter www.rad-campus.de

Inhaltsverzeichnis 7 Vorwort 8 Vorwort des Präsidenten 13 Röntgen kongress 14 105. Deutscher Röntgenkongress – Radiologie in Transformation 18 20 Einladung zum 106. Deutschen Röntgen- kongress RÖKO 2025 – das Beste aus Fortbildung, Wissenschaft und Community 23 Fortbildung 24 Masterkurse Herzbildgebung: Neues Kurs- format für die Zusatzqualifizierung Kardio- vaskuläre Radiologie der DRG 26 28 29 30 33 33 34 35 36 37 37 38 Der European Congress of Medical Physics (ECMP) 2024 in München Diskussionsforen in der DGMTR Neu: Strahlenschutzkurse der Röntgen Akademie Kinderradiologie-Jahrestagung 2024: Erfolgreiche Fachkonferenz in Erlangen mit Vorstandswahl und Ehrungen Erleben Sie die muskuloskelettale Radiologie hautnah – im MSK-Podcast! Personenzertifizierung Modul E und F – Höchststand an zertifizierten (Neuro-)Radiolo- ginnen und Radiologen Neue Q2-Zusatzqualifizierung Lungenkrebs- früherkennung mit Niedrigdosis-CT Niedrigdosis-CT zur Früherkennung von Lungenkrebs: Bedingungen, Ablauf und Herausforderungen Masterkurs Thorax WiFas – Wissensbasierte Fallsammlung Forensische Bildgebung in conrad #DGPneumo 2024 in Mannheim „Der Austausch mit unseren Mitgliedern hat für uns hohe Priorität“ 3 39 Kodierkurs ILO/ICOERD der AG DRauE auf dem 105. RÖKO 40 Weg von der Bordsteinkante 42 43 43 44 46 47 48 51 53 54 55 55 56 58 59 RÖKO DIGITAL 2024: Mammadiagnostik im Fokus Masterclass Onkologische Bildgebung 3. Würzburger Symposium „Muskuloskelettale Radiologie“ Zertifizierungen in der interventionellen Radiologie: Qualitätssicherung und Innovation im Fokus Kinderradiologische Fortbildungsreihe mit Fokus auf Kopf-/Hals-Bildgebung LernRad: Kurs zur Herz-CT-Befundung bietet praxisorientiertes Training Führungsakademie in der Deutschen Röntgen- gesellschaft – Persönliches Erfolgstraining für die Führungskräfte von Morgen! conrad – die interaktive Lernplattform der DRG Simulatorkurse der DeGIR Aktivitäten und Erfolge der AG Gastrointestinal- und Abdominaldiagnostik Kurz notiert: DeGIR-Live-Webinare Stufe 2 Kurz notiert: DeGIR-Zertifizierungskurse auf der Lernplattform conrad Gemeinsam „Zukunft gestalten“ – der neuroRAD 2024 Qualitätssicherung und Wissenstransfer in der Forensischen Bildgebung InstaRad: Ein innovatives Lernkonzept für die Radiologie! 61 Wissenschaft 62 Interdisziplinäre Zusammenarbeit und wissen- schaftliche Erfolge der AG Gastrointestinal- und Abdominaldiagnostik 64 67 69 Erste deutsche Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der exogenallergischen Alveolitis 2024 in Kraft getreten Digitalisierung im Gesundheitswesen: Projekt „HowToDigital“ gestartet Onkologische Untersuchungsprotokolle in der Computertomografie

70 73 73 74 77 77 95 95 96 97 98 KI in der Radiologie – Herausforderungen und Perspektiven Radiologie trifft Raupen: Wie Tabakschwärmer die Entzündungsforschung revolutionieren Künstliche Intelligenz in der Herzbildgebung: Eine Roadmap für die Zukunft 117 118 119 Wie bildgebende Verfahren Sehstörungen diagnostizieren und behandeln helfen DeGIR-Registerdaten 2025 – interaktiv und deutschlandweit 75. Jahrestag: Anerkennung der „Staublunge“ als Berufskrankheit „Demokratisierung von KI im Gesundheits- wesen“ 120 Schmerzbehandlung: mehr Lebensqualität durch radiologische Verfahren KI trifft Medizin: RACOON-Netzwerk treibt interdisziplinäre Forschung voran Aktualisierte Empfehlungen zur Mamma-MRT: Neue Standards für die Diagnostik 79 Politik und Gesellschaft 80 Was für ein Jahr! 84 86 88 93 93 94 Stellungnahme der AG Herz- und Gefäßdiag- nostik der DRG zur Einführung der Koronar-CT in die Regelversorgung Die Zukunft der Radiologie im Kontext der Krankenhausreform – eine CAFRAD-Perspektive Mehr Wirksamkeit durch Zusammen- arbeit DGMPgoesGreen: Nachhaltige Beschaffungen Die Zukunft der fachärztlichen Weiterbildung Europäischer Tag der Sprachen – Bedeutung für die Radiologie in Deutschland 94 Zeitzeugen der Radiologie 122 Radiologie finden 125 Nachwuchs 126 Auf den Spuren von W. C. Röntgen 127 128 Zukunft der Mammadiagnostik: Förderung, Weiterbildung und Austausch Radiologische Lehre gemeinsam weiterentwickeln 131 Young Investigator Award 2024 132 133 134 135 136 FFF TECHNIK experimental: Ein einzigartiges Kursprogramm im Deutschen Röntgen- Museum VR-Anwendung für medizinische Strahlen- schutz-Schulungen Optimale Prüfungsvorbereitung mit über 300 Prüfungsfragen Kurz notiert: Die Playlist „Faszination Radiologie“ Fit fürs Radiologie-PJ: Ein innovatives Film- projekt für Medizinstudierende Fokusgruppe Migrationsgeschichte@DRG 138 Rekordhoch mit über 3.800 Mitgliedern 140 Mit Röntgen in die Zukunft Kurz notiert: Austausch mit dem Vorstand: Nachgefragt@DRG Fokusgruppe Radiologinnen@DRG Ein Blick zurück in die Zukunft Per Anruf zum Durchblick: Beratungshotline für Inklusion in der Radiologie 143 DRG 144 100 Rund um den Deutschen Ärztetag 2024 102 Die Krankenhausreform geht an den Start 105 Eine Reise durch das „RADiversum! 105 Erinnerungen eines Röntgenarztes 107 Spiel, Sport und Wissenschaft Radiologie zwischen Transformation und gesellschaftlicher Verantwortung 148 Gut vernetzt in die Zukunft 150 Preise der DRG 2024 154 Preise und Ehrungen der DGMTR 2024 155 Ehrenmitgliedschaften der DRG 2024 110 Alarmierende Engpässe: Der akute Fachkräfte- mangel bei MTR bedroht die Patientenversor- gung in Deutschland 156 Für Menschlichkeit, gegen Diskriminierung 158 RadiSSO-Log-in: Einer für Alles! 115 Patientenversorgung 116 Revolution in der Kinderradiologie: Durchbruch für die Fraktursonografie 2024 117 117 Mammografie-Screening auch für Frauen von 70 bis 75 Jahren Lungenkrebs: Nutzen eines Früherkennungs- programms für Patientinnen und Patienten 160 Die DRG auf einen Blick 163 Der Vorstand der DRG 165 Arbeitsgemeinschaften, Foren, Netzwerke, Kommissionen und Gesellschaften 168 Ihre Ansprechpartner/-innen in der Geschäfts- stelle der DRG 170 Die Geschäftsstelle der DRG Inhaltsverzeichnis 4

Impressum Bildnachweis © Clemenshospital, Münster: Seite 102 © Conventus/Christian Scharf: Seite 27: © Deutsches Röntgen-Museum: Seite 140, 141 © DRG: Seite 8, 39, 96, 97, 107, 108, 109, 132, 144, 145 © DRG/Rafalzyk: Seite 15, 16, 19, 81, 89, 138, , 150, 151, 152, 153, 154, 155 © DRK-Klinken Berlin: Seite 86 © GPR: Seite 30, 31 © Helios Klinikum Duisburg: Seite 36 © Kath. Marienkrankenhaus Lübeck: Seite 86 © Markus Juchems: Seite 54, 55, 62 © Mirjam Gerwing: Seite 69 © Offenblende, Benjamin Klingebiel: Seite 56, 57 © Okka Hamer: Seite 65 © Privat: Seite 24, 38, 40, 43, 44, 49, 67, 70, 120, 122, 131, 136, 148, 149 © Sarah Heinze: Seite 58 © Tim Felgenhauer: Seite 27 © Universitätsklinikum Essen: Seite 74 2024/2025 Deutsche Röntgengesellschaft e.V. Herausgeberin Deutsche Röntgengesellschaft Gesellschaft für Medizinische Bildgebung und bildgeführte Therapie e. V. Ernst-Reuter-Platz 10, 10587 Berlin Tel.: +49 30 916 070 0 office@drg.de www.drg.de Redaktion Dr. Hans-Georg Stavginski Sarah Genzel Inga Godhusen Olaf Goldschmidt Elisa Lord Katja Mader Thomas Schaefers Deutsche Röntgengesellschaft e.V., Berlin Anschrift wie oben Gestaltung Christina Haubold hallo@christinahaubold.ch Veröffentlichung April 2025 Titelbild Plakatmotiv zum 106. Deutschen Röntgenkongress 2025, Gestaltung: die superpixel, Leipzig = Infokasten = Video = Beitrag = Kurzbeitrag = Interview = Anreißer Interview = Bildergalerie = Kurz notiert LEGENDE 5

Vorwort des Präsidenten Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder der Deutschen Röntgen- gesellschaft, auch das Jahr 2024 war wieder ein Jahr voller Neuerungen und spannender Entwicklungen. In unserem aktuellen digitalen Jah- resbericht 2024 haben wir noch einmal die vielfältigen Themen, Aktivitäten und Projekte der Deutschen Röntgengesellschaft zu- sammengetragen. Der 105. Deutsche Röntgenkongress 2024 setzte sich erneut zu gleichen Teilen aus einem digitalen Teil – RÖKO DIGI- TAL – und einem Präsenzkongress – RÖKO WIESBADEN – zusam- men. Zudem war der 105. Deutsche Röntgenkongress auch der 10. Gemeinsame Kongress von DRG und ÖRG – und damit der erste gemeinsame Kongress nach der Pandemie. Die beiden Kongress- präsidenten Prof. Johannes Wessling und Prof. Thomas Helbich durften also einerseits an dem anknüpfen, was bereits in den bei- den Vorjahren konzeptionell angelegt wurde. Auf der anderen Seite haben Sie es aber vermocht, ihrem Kongress eine ganz eigene in- haltliche Ausprägung und Ausrichtung zu geben. „Radiologie in Transformation“ lau- tete das Motto, mit dem ich drei Aspek- te verbinde: Zum einen, dass wir mitten in einem Transformations-/Verände- rungsprozess stehen,der definitiv noch nicht abgeschlossen ist. Zum zweiten, dass wir als Radiologie unmittelbar be- troffen sind und mehr noch, die große Chance haben, diesen Transformations- prozess in unserem Sinne mitzugestal- ten. Zum dritten, dass man unter dem Transformationsgedanken neben der Digitalisierung, Künstlicher Intelligen- zund Chat GPT auch gesellschaftliche Veränderungen fassen kann und muss, die uns ebenfalls mittelbar oder unmit- telbar betreffen. 8 Vorwort

Mit rund 8.700 Teilnehmenden verzeichnete der 105. Deutsche Röntgenkongress ein Rekordergebnis. So darf es gerne weiter- 106. Deut- gehen und ich bin sehr zuversichtlich, dass der sche Röntgenkongress unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Michael Uder und Prof. Dr. Martin Mack diese Erfolgsge- schichte weiterschreiben wird. „Fortbildung ist eine der zentralen Aufgaben unserer Fachgesellschaft, weshalb es auch nicht verwundert, dass die Rubrik Fortbildung den größten Platz im Jahres- bericht einnimmt.“ und Fortbildung ist eine der zentra- len Aufgaben unserer Fachge- sellschaft, weshalb es auch nicht Rubrik verwundert, dass die Fortbildung den größten Platz im Jahresbericht einnimmt. Ob Masterkurse Herzbildung Thoraxbildgebung, die Q1-Zusatzqualifizierung KI, Q2-Zusatzqualifizierung die Lungen-krebsfrüherkennung mit Niedrigdosis-CT oder aber die Strahlenschutzkurse der Röntgen Akademie – das Fort- bildungs- und Qualifizierungs- angebot der DRG wächst stetig und holt offensichtlich, das be- legen das Feedback und auch die Zahlen, die Mitglieder bei ihren Interessen und Bedarfen ab. Interessant ist sicherlich Rubrik Wissenschaft. auch die Gleich mehrere Beiträge be- schäftigen sich mit dem Thema KI und Digitalisierung. So re- Prof. Julian Caspers die Chancen flektiert beispielsweise der KI in der Radiologie und skizziert innovative Ansätze wie Large Language Models und Foundation Models, die die Ra- OMI (Open Medical In- diologie revolutionieren könnten. ference) lautet wiederum der Titel eines BMBF-geförderten Projekts unter der Leitung von Prof. Felix Nensa, das darauf abzielt, den semantisch interoperablen Austausch von multi- modalen Gesundheitsdaten zu erleichtern. Die Leitlinienarbeit ist ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld der DRG, weshalb ich Ih- Leitlinie zur Diag- nen auch den Beitrag zur ersten deutschen nostik und Therapie der exogen-allergischen Alveolitis em- pfehlen möchte. 9

„In vielen Bereichen stehen wir vor grundlegenden Verän- derungen und neuen gesetz- lichen Rahmenbedingungen. Umso wichtiger ist es, dass wir als vergleichsweise kleines Fach auch zukünftig mit einer Stimme sprechen und so in bestmöglicher Weise unsere Interessen vertreten.“ Sehr breit gefächert sind die Themen, die in der Rubrik Poli- tik und Gesellschaft versammelt sind. Das letzte Jahr hat einmal mehr gezeigt, dass wir in gesundheitspolitisch spannenden, aber auch herausfordernden Zeiten leben. In vielen Bereichen stehen wir vor grundlegenden Verände- rungen und neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Umso wich- tiger ist es, dass wir als vergleichs- weise kleines Fach auch zukünftig mit einer Stimme sprechen und so in bestmöglicher Weise unsere Interessen vertreten. Zu meinen persönlichen Höhepunkten aus dem Jahr 2024 zählt deshalb auch die strategische Partnerschaft, die die Deutsche Röntgengesell- schaft und der Berufsverband Deutscher Radiologen verein- bart haben. Ich denke, dass wir mit dieser Vereinbarung einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem konstruktiven und ver- trauensvollen Miteinander ge- macht haben und zugleich die Richtung markieren, in die wir auch zukünftig gehen wollen. Wenn Sie sich noch einmal in Er- innerung rufen wollen, welche politischen Projekte und Vorhaben uns im vergangenen Jahr bewegt haben, dann lesen Sie doch den Beitrag unseres gesundheitsstrategisch- en Sprechers im DRG-Vorstand, Prof. Gerald Antoch. Wichtig ist sicherlich auch die Stellungnahme der AG Herz- und Gefäß- diagnostik zur Koronar-CT sowie das dazugehörige Service-Pa- ket für Radiologinnen und Radiologen. Und wenn Sie sich für das berufspolitische Engagement unserer jüngeren Mitglieder inter- essieren, sollten Sie den Beitrag „Rund um den Deutschen Ärzte- tag 2024“ lesen. Ans Herz legen möchte ich Ihnen zudem den MTR-Fach- äußerst informativen Beitrag von Marcel Apel zum kräftemangel. Schauen Sie auch gerne in unsere Rubrik Patientenver- sorgung. Prof. Michael Uder erklärt hier beispielsweise, welche Möglichkeiten sich Patientinnen und Patienten mit unserem Vorwort 10

Radiologie finden.de bieten. Und in der Rub- neuen Portal Filmprojekt „Fit fürs rik Nachwuchs können Sie mehr zum Röntgen Aka- Radiologie-PJ“ oder auch zur neu gegründeten demie erfahren, in der die DRG gemeinsam mit dem Deutschen Röntgen-Museum vielfältige Lernangebote für jedes Alter und verschiedene Qualifizierungsanlässe bündelt, die die Anwendung von Röntgenstrahlen im medizinischen, aber auch naturwissen- schaftlichen und technischen Bereich zum Inhalt haben. Rubrik DRG sei schließlich Ihr Augenmerk noch auf In der „Ethischen Leitlinien“ gelenkt, die vom Vorstand in Er- die gänzung zur bereits bestehenden Präambel in der Satzung der DRG verabschiedet wurden. Er trägt damit dem Umstand Rechnung, dass die DRG sich auch als ein Akteur verstehen muss, der eine über- greifende gesellschaftliche Verantwortung trägt und sich deshalb klar u.a. gegen Rassismus und Antisemitismus positioniert. Abschließend möchte ich mich bei Ihnen für Ihr Engagement und Ihre Unterstützung bedanken. Gemeinsam haben wir viel er- reicht und ich freue mich darauf, auch in diesem Jahr mit Ihnen zusammen die Radiologie zu gestalten. Mit herzlichen und kollegialen Grüßen Prof. Dr. Konstantin Nikolaou

105. Deutscher Röntgenkongress – Radiologie in Transformation Der 105. Deutsche Röntgenkongress zog 2024 wieder zahlreiche Interessier- te aus Radiologie und Medizinphysik an. Unter den fast 9.000 Besuchenden waren zudem zahlreiche MTR sowie Medizinstudierende. Der Kongress setz- te sich in bewährter Weise aus einem digitalen (RÖKO DIGITAL) und einem Präsenzteil (RÖKO WIESBADEN) zusammen. Der Kongress unter dem Motto „Radiologie in Transformation“ war der zehnte gemeinsame der Deutschen und der Österreichischen Röntgengesellschaft. Den RÖKO 2024 eröffneten der DRG-Kongresspräsident Prof. Dr. Johannes Wess- ling und ÖRG-Kongresspräsident Univ.-Prof. Dr. Thomas Helbich im Rahmen von RÖKO DIGITAL am 1. März 2024. Bis zum 22. Juni 2024 lief das radiologische On- line-Fortbildungsprogramm, gestaltet von den Arbeitsgemeinschaften und Foren der DRG, der ÖRG sowie der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR), der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Technolog:in- nen für Radiologie (DGMTR). Der Präsenzkongress RÖKO WIESBADEN erwartete die Teilnehmenden über Christi Himmelfahrt vom 8. bis zum 10. Mai 2024 im RheinMain Congress- Center (RMCC). Hier präsentierten die AGs, Foren und Netzwerke sowie die genannten Fachgesellschaften ihre jeweiligen „hot topics“ zur Fortbildung und Wissenschaft. Eines der Highlights im berufspolitischen Kontext war der Eröffnungsvortrag von Prof. Josef Hecken, dem unparteiischen Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), zum Thema „Transformation im Gesundheitswesen”. Hochspannend war auch der Vortrag von Prof. Dr. Rein- hard Heckel, Professor für Maschinelles Lernen an der Technischen Universität München (TUM), der den Titel „Besser sehen mit KI“ trug. Auch die begleitende Industrieausstellung präsentierte die neuesten technischen Entwicklungen und war ein echter Publikumsmagnet. „Der Kongress hat gezeigt, dass sich die Radiologie im Wandel befindet. Eine Disziplin, die weit mehr als bildfokussiert ist und zunehmend auf präzisere Diagnostik und Therapie setzt. Wir müssen lernen, das Verborgene in Bildern zu erkennen und mit anderen medizinischen Daten zu verknüpfen, integrative Diagnostik mit multimodalen Daten, um individuelle Behandlungsstrategien zu entwickeln“, so DRG-Kongresspräsident Prof. Wessling. ÖRG-Kongresspräsident 14 Die Kongresspräsidenten Univ.-Prof. Dr. Thomas Helbich und Prof. Dr. Johannes Wessling geben Einblick in die Themenvielfalt des RÖKO 2024. Außergewöhnliche Eröffnung: Der Avatar von Wilhelm Conrad Röntgen sprach beim RÖKO WIESBADEN. Röntgenkongress

Mit 4.800 Teilnehmenden war der RÖKO WIESBADEN gut besucht Röntgen-Vorleser Prof. Heckel (Mitte) mit den beiden Kongresspräsidenten Prof. Wessling (links) und Prof. Helbich (rechts) Das war der RÖKO WIESBADEN 2024 Prof. Helbich ergänzt: „Kommunikation und Interdisziplinarität werden dabei immer wichtiger, wobei die Radiologie als Lotse und Berater in der Patienten- versorgung agiert. KI und moderne Technologien werden uns dabei mehr Zeit für patientenzentrierte Betreuung und Schmerzma- nagement ermöglichen.“ „Auf das Rekordniveau von 8.700 Teilnehmenden sind wir sehr stolz …“ Mit insgesamt 8.700 Teilnehmenden bewegte sich der 105. Deutsche Röntgenkongress auf Rekord- niveau. „Auf dieses Ergebnis sind wir sehr stolz und freuen uns, dass beide Kongressteile einen derart großen Anklang gefunden haben.“, erklärt DRG-Kon- gresspräsident Prof. Dr. Johannes Wessling. RÖKO DIGITAL 2024 ZUM NACHSCHAUEN Alle RÖKO DIGITAL-Webinare wurden aufgezeichnet und sind für DRG- und ÖRG-Mitglieder sowie DGMTR- und rtaustria-Mitglieder, die den RÖKO DIGITAL gebucht haben, in abrufbar. Die Aufzeichnungen stehen bis zum 31.12.2025 zur Verfügung. conrad, der digitalen Lernplattform der DRG, 15

Einladung zum 106. Deutschen Röntgenkongress Kongress für medizinische Radiologie und bildgeführte Therapie Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder der Deutschen Röntgengesellschaft, Das erwartet Sie beim 106. Deutschen Röntgenkongress wir sind medizinische Grundversorgerinnen und Grundversorger, Spezialistin- nen und Spezialisten und Therapeutinnen und Therapeuten. Wir ermöglichen nicht nur präzise Diagnosen und beobachten Krankheitsverläufe, sondern wir bieten auch ein großes Spektrum minimal-invasiver Therapien, von der Gewe- beentnahme über die lokale Tumortherapie bis hin zur Schlaganfallbehandlung. Die Therapie gehört zu unserem Fach und das wollen wir jetzt auch im Titel klarmachen. Wir freuen uns sehr, Sie zum 106. Deutschen Röntgenkongress 2025 ein- zuladen, der zugleich der gemeinsame Kongress der Deutschen Röntgenge- sellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) ist. Das Motto des 106. Deutschen Röntgenkongresses lautet „W.I.R. ge- stalten – Wissen. Innovation. Radiologie.“. Wir alle gestalten tagtäglich und auf vielen Ebenen die Radiologie – im Austausch mit unseren Patientinnen und Patienten, Kolleginnen und Kollegen anderer Fächer, mit Fachgesellschaften und Verbänden, mit gesundheitspolitischen Akteurinnen und Akteuren und mit Partnern aus der Industrie. Wir tun dies am Arbeitsplatz in unterschiedlichen Arbeitsgruppen und natürlich auch innerhalb der Deutschen Röntgengesell- schaft. Diesen Gestaltungswillen sollten wir uns bewahren, verstetigen und ausbauen – für die Zukunft unseres Fachs. Als übergreifende Schwerpunktthemen des Kongresses haben wir die Be- reiche „Neue Arbeit“ und „Radiologie in Klinik und Praxis“ ausgewählt. Neue Arbeit in der Radiologie hat sicher nicht in erster Linie mit coolen Arbeitsevents, Tischfußball am Arbeitsplatz oder hippen Angestellten zu tun, die im Café an der Ecke arbeiten. Entscheidend sind für uns vielmehr zwei zen- trale Entwicklungen, denen wir uns verstärkt stellen müssen: Dem Mangel an Fachkräften und den sich verändernden Wünschen und Anforderungen von Menschen an ihre Ar- beitsplätze. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind heute viel stärker fokussiert auf selbstbestimm- tes Arbeiten und fordern Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und -ort. Anders gesagt: Themen wie Work-Life-Balance oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden auch in der Radiologie immer wichtiger. Neue Ideen und Konzepte, wie Kliniken, Abteilungen und Praxen Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter für sich gewinnen und langfristig binden können, sind notwendig. Nur so können wir auch in Zukunft eine gute Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleisten. Die Radiologie kann sicher eine Vorreiterrolle einnehmen, denn anders als andere Fächer verfügen wir über einen hohen Grad an Technisierung und über bereits etablierte digitale Strukturen. Damit ergeben sich hier mehr Möglichkeiten als in anderen Disziplinen, Arbeitszeiten zu flexibilisieren, Homeoffice zu nutzen oder Jobsharing zu ermöglichen. Ein wichtiges Beispiel ist das „Remote-Scanning“. Damit kann nicht nur eine spezialisierte Versorgung in der Breite sichergestellt, sondern auch mehr räumliche Flexibilität für Mitarbeitende bewerkstelligt werden. Nicht vergessen sollte man den Einsatz von KI-Anwen- Röntgenkongress 18

dungen, die zur Prozessoptimierung und damit auch zu einem effizienteren, zeitsparenden Arbeiten beitragen. „W.I.R.“ müssen daher im Gespräch bleiben, Erfahrungen austauschen und neue Wege aufzeigen – untereinander, mit der Politik, mit Personalverantwortlichen in Kliniken und mit ande- ren Branchen und Arbeitsfeldern. Mit dem Schwerpunktthema „Radiologie in Klinik und Pra- xis“ wollen wir die Forderung zur Ambulantisierung aufgreifen und uns der Frage stellen, wie das unsere Arbeit in Zukunft be- einflussen wird. Die Kongressprä- sidenten Professor Martin Mack (links) und Professor Michael Uder (rechts) Die Überwindung der Sektorengrenzen ist schon länger ein Thema der Gesundheitspolitik und stand zuletzt auch im Mittelpunkt einer Stellungnahme und Empfehlung der Regie- rungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung im Mai 2024. Gründe hierfür gibt es viele: Aus Sicht der Patientinnen und Patienten beispielsweise die fehlen- de Kontinuität der Behandler und unnötige Doppeluntersuchungen; aus Sicht der Kostenträger Doppelstrukturen, die unnötig knappes Personal und knappe Finanzressourcen binden. Aber wie wird bei einer Verschiebung von Leistungen zwischen den Sektoren die fachärztliche Weiterbil- dung sichergestellt? Wie sollen in den Kostenstrukturen von Krankenhäusern ambulante Leistungen angeboten werden und wie stel- len wir sicher, dass auch Patien- tinnen und Patienten, die allein leben, noch sicher versorgt werden können. Viele dieser Problemfelder betreffen auch unmittelbar die Radiologie. Radiologinnen und Radiologen müssen ihr Rollenverständnis kritisch hinterfragen. Arbeiten in der ambulanten Radiologie kann auf unterschiedlichen We- gen erfolgen – im Rahmen einer Berufsausübungsgemeinschaft, als Teil eines Praxisverbunds oder eines MVZ, als alleinige Inhaberin oder alleiniger Inhaber oder in einem ärztlichen Team aus Teilha- berinnen und Teilhabern. Es gibt viele Wege in die Niederlassung und es ist wichtig zu wissen, worauf man achten muss, wie die einzelnen Umsetzungsschritte sind und wer einen unterstützen kann. „Themen wie Work-Life-Balance oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden auch in der Radiologie immer wichtiger.“ Über diese und viele andere Themen aus Klinik und Praxis sollten „W.I.R“ sprechen und dabei gemeinsam die weitere Ausgestaltung in den Blick nehmen. Neben den beiden inhaltlichen Schwerpunkten möchten wir auch in der konkreten Ausar- beitung und Umsetzung des Programms neue Akzente setzen. Um den Kongress zukunftssicher zu machen, werden wir neue Formate brauchen. Auch Formate, die das „W.I.R.“ des Mottos mit Leben füllen und emotional übersetzen. Dialog und Diskussion, Interaktion und Partizipation, Edutain- ment und Didaktik sind für uns wesentliche Eckpfeiler für die Ausgestaltung von Sitzungen und Veranstaltungen. „W.I.R. gestalten“ – hoffentlich auch mit Ihnen auf dem 106. Deutschen Röntgenkongress 2025. Wir freuen uns auf Sie! Mit herzlichen Grüßen Prof. Dr. Martin Mack Prof. Dr. Michael Uder 19

RÖKO 2025 – das Beste aus Fortbildung, Wissenschaft und Community Der 106. Deutsche Röntgenkongress setzt sich in bewährter Form aus zwei Bestandteilen zusammen. Der offizielle Trailer zum RÖKO 2025 Interventionsradiologische Sessions RÖKO DIGITAL bietet Ihnen vom 5. März 2025 bis zum 21. Juni 2025 radio- logische Fortbildung in ihrer gesamten Vielfalt. In diesem Zeitraum erwartet Sie mittwochs, donnerstags und samstags aktuelles Wissen entlang aller radiologischen Bereiche. Das Programm hierfür gestalten die Arbeitsgemein- schaften, Netzwerke, Foren und assoziierten Fachgesellschaften der DRG. Darüber hinaus erwartet Sie in diesem Jahr ein besonders breites Fortbil- dungsangebot in der Interventionellen Radiologie, welches durch die DeGIR zusammengestellt wurde. Auf dem RÖKO WIESBADEN können Sie sich vom 28. bis zum 30. Mai 2025 im RheinMain CongressCenter (RMCC) über die „hot topics“ entlang des Kongressmottos und der Themenschwerpunkte informieren und austauschen. Selbstverständlich kommt auch die Wissenschaft nicht zu kurz und unsere Partner aus der Industrie freuen sich darauf, Ihnen in der begleitenden Industrie-Ausstellung Einblicke in neue Entwicklun- gen und Techniken vorstellen zu können. Zudem ist der Kongress in Wies- baden eine hervorragende Gelegenheit, um Kolleginnen, Kollegen, Freunde und Freundinnen zu treffen und die radiologische Gemeinschaft zu erleben. Sie können sich sowohl für RÖKO DIGITAL als auch für RÖKO WIES- BADEN separat anmelden. Am besten nehmen Sie an beiden Formaten teil. So profitieren Sie von einem perfekt aufeinander abgestimmten Pro- gramm zu allen relevanten Fortbildungs-, Wissenschafts- und berufs- politischen Themen. RÖKO 2025 ist zugleich der gemeinsame Kongress der Deutschen Röntgen- gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie DeGIR). Hier möchten wir Ihnen einen und minimal-invasive Therapie ( ersten Ausblick auf das interventionsradiologische Programm geben. Das laufend aktualisierte Programm von RÖKO DIGITAL und RÖKO WIESBADEN finden Sie online auf roentgenkongress.de. Röntgenkongress 20

TERMINE IR & RÖKO WIESBADEN (Auswahl) 28.05.2025 ● Erste Interventionen für einen gelungenen Start in der IR ● PAVK 29.05.2025 ● Nachgefragt: Ausbildung und Training in der IR ● ● Mein erster Fall, der mich stolz machte Literarisches Quartett ● Maligne Knochentumoren 30.05.2025 ● Komplikationsmanagement in der IR – Lernen anhand von Komplikationen (M&M Konferenz) ● Interaktive Intervention – mein bester Trick (Plan B und C) ● Sichtbarkeit, Chancen und Zukunft der IR 106. DEUTSCHER RÖNTGEN KONGRESS KONGRESS FÜR MEDIZINISCHE RADIOLOGIE UND BILDGEFÜHRTE THERAPIE GESTALTEN WISSEN. INNOVATION. RADIOLOGIE. Kongresspräsidenten Prof. Dr. Martin Mack Prof. Dr. Michael Uder www.roentgenkongress.de RÖKO WIESBADEN 28. – 30.5.2025 RÖKO DIGITAL 5.3. – 21.6.2025 21

Masterkurse Herzbildgebung: Neues Kursformat für die Zusatzqualifizierung Kardiovaskuläre Radiologie der DRG In enger Zusammenarbeit mit bewährten Koope- rationspartnern hat die Deutsche Röntgenge- sellschaft das Kursangebot zur Herzbildgebung erweitert. Neben den etablierten Q1- und Q2-Kur- sen für Herz-CT und Herz-MRT werden nun auch innovative, modalitätenübergreifende Master- kurse angeboten. Im Interview mit PD Dr. Lukas Lehmkuhl erfahren Sie, wie die neuen Kurse in die Zusatzqualifizierung Kardiovaskuläre Radiologie eingebunden werden. Wie bisher werden weiterhin Q1- und Q2-Kurse für Herz-CT und Herz-MRT sowie der InstaRAD-Intensivkurs Herz-CT mit für eine Zertifizierung anrechenbaren Fällen angeboten. Zukünftig werden zusätzlich modalitätenübergreifende Mas- terkurse mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten angeboten. Bisher waren für die Ablegung der Q2-Prüfung MRT oder CT folgende Vorausset- zungen erforderlich: Q1-Zertifikat MRT/CT, Facharztanerkennung für Radiologie, 24 CME-Punkte im Bereich Herz MRT/CT, davon 8 CME-Punkte aus Q2-Kursen Herz MRT/CT und 250 Herz MRT- bzw. 150 Herz-CT-Fälle. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass das Angebot verfügbarer CME-Kurse für die Herzbildgebung nicht ausreichend war und Zertifizierungswillige entweder Schwierigkeiten hatten, die erforderlichen Punkte zu erlangen oder Q2-Kurse wiederholt belegt wurden. Die neue Regelung, die zum 01.07.2025 in Kraft tritt, PD Dr. Lukas Lehmkuhl, Chefarzt der Klinik für Diagnostische Radiologie des Rhön-Klinikums Bad Neustadt und Vorsitzender der AG Herz- und Gefäßdiagnostik in der DRG von 2022–2024 Herr Dr. Lehmkuhl, welche Kursfor- mate werden künftig angeboten? Welche Änderungen gibt es bei der Q2-Zertifizierung? Fortbildung 24

Welche Vorteile bieten die neuen Masterkurse? sieht eine Absenkung der geforderten CME-Punkte von 24 auf 16 pro beantragter Modalität (CT/MRT) vor. Acht werden hier wie gehabt aus dem Q2-Kurs erlangt, weitere acht über zwei Module aus Masterkursen, die von Kooperationspartnern der DRG durchgeführt werden. Die bisherige Möglichkeit, CME-Punkte durch Publikationen zu ersetzen, entfällt ab diesem Datum. Im Gegensatz zu den standardisierten Q1- und Q2-Kursen zur Herz-CT und -MRT sind die Masterkurse modalitätenübergreifende, modulare Kurse, die ausgewählte Aspekte der Herzbildgebung auf fortgeschrittenem Niveau vertiefend behandeln. Ein Modul besteht aus vier Unterrichtseinheiten von 45 Minuten und wird mit 4 CME-Punkten angerechnet. Das neue Kurskonzept bietet einerseits den Vorteil, dass die Zertifizierung, welche durch den GBA-Beschluss zur CT-Koronarangiogra- fie eine gestärkte Rolle erhält, in ihrer Gestaltung näher bei der Fachgesellschaft angesiedelt wird. Andererseits bieten die Masterkurse den Anbietern einen we- sentlich größeren Gestaltungsfreiraum, da aus sechs thematisch vorgegebenen Modulen, von koronarer Herzkrankheit bis angeborene Herzfehler, ausgewählt werden kann. Eine strikte Ausrichtung des Kurses auf eine Modalität entfällt und die inhaltliche Gestaltung des Moduls, bis auf strukturelle Vorgaben, z. B. zur Qua- lifizierung der Vortragenden und zur Evaluation, wird weitgehend freigestellt. Wir gehen davon aus, dass die Anbieter entsprechend ihren eigenen klinischen und infrastrukturellen Schwerpunkten attraktive, aber auch unterschiedliche Kurse zu jeweiligen Themen der Module anbieten. Die Masterkurse eignen sich übrigens auch hervorragend als Fortbildungen für bereits Zertifizierte, da auch bei durch- laufener Zertifizierung noch thematisch neue Module verfügbar sind. Wo kann man Informationen über das Kursangebot finden? Seite der AG Herz unter der Rubrik Zertifizierung und im Die von der DRG angebotenen Q1- und Q2-Kurse zur Herz-CT und -MRT sind auf der Veranstaltungska- lender der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie zu finden. Masterkurse werden über den Veranstaltungskalender der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie veröffentlicht und können dort ganz einfach über den Suchfilter „Masterkurs Herzbildgebung“ gefunden werden. Werden alle Kurse live angeboten? Die Q1-Kurse werden wie gehabt online als InstaRAD-on-Demand-Kurse über die conrad angeboten. Q2-Kurse werden online als Live-Veranstaltung Lernplattform durch die DRG angeboten. Die Master-Kurse werden Live-Veranstaltungen sein, überwiegend in Präsenz und abhängig vom Anbieter ggf. auch mit der Möglichkeit einer Online-Teilnahme. Wichtig für dieses Kursformat ist eine möglichst direkte Interaktion zwischen den Teilnehmenden und Vortragenden. Wer organisiert die Masterkurse? Die Masterkurse werden von Kooperationspartnern der DRG organisiert und aus- gestaltet. Es handelt sich in der Regel um Anbieter, die auch zuvor schon in das Q1-/ Q2-Kurssystem eingebunden waren. Die Kooperationspartner schließen einen Vertrag mit der DRG und folgen bei der Ausgestaltung des Kurses dem Curriculum Masterkurse Herzbildgebung der DRG. 25

Der European Congress of Medical Physics (ECMP) 2024 in München Der European Congress of Medical Physics (ECMP) 2024, der gemeinsam von der European Federation of Organisations for Medical Physics (EFOMP), der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP), der Österreichischen Gesellschaft für Medizinische Physik (ÖGMP) und der Schweizer Gesellschaft für Strahlenbiologie und Medizinische Physik (SGSMP) im September 2024 in München veranstaltet wurde, bot eine Plattform für wissenschaftlichen Austausch und die Präsentation neuester Erkenntnisse im Bereich der Medizi- nischen Physik. Über 1.700 Teilnehmer:innen aus ganz Europa trafen sich, um das breite Spektrum an Fortschritten, Innovationen und Perspektiven in die- sem dynamischen Fachgebiet zu erleben und zu diskutieren. Der ECMP zeichnete sich durch ein wissenschaftliches Programm von höchs- ter Qualität aus. Die Teilnehmer:innen konnten sich über die Implementierung klinisch innovativer Strahlentherapien, ethische Aspekte der künstlichen Intel- ligenz und die Implementierung von KI-Lösungen in der täglichen Gesundheits- versorgung, die neuesten Innovationen in einer Vielzahl von diagnostischen Bildgebungsmodalitäten, ultraschallvermittelte Medikamentenverabreichung, Strahlenschutz, Audiologie und viele weitere Themen informieren. Der Kon- gress, der auf dem Universitätscampus in München-Garching stattfand, bot zudem die Möglichkeit, einige biomedizinische Forschungseinrichtungen zu besuchen. Darunter das Centre for Advanced Laser Applications (CALA), das Laboratory for Extreme Photonics (LEX) und die Munich Compact Light Source (MuCLS). Interessierte Teilnehmer:innen konnten einen Blick in die experimen- telle Neutronentherapieanlage am Forschungsreaktor FRM II werfen. Der ECMP 2024 in München In der Eröffnungsrede stellte Prof. Franz Pfeiffer (LMU München) neue Ansätze vor, die die Phaseninformation von Röntgenstrahlen nutzen, um die medizini- sche Bildgebung zu verbessern. Eine Kombination von Dunkelfeldbildgebung mit Computertomografie ermöglicht die Visualisierung detaillierter Lungens- trukturen und eine verbesserte Diagnose bestimmter Lungenerkrankungen. Fortbildung 26

Der ECMP 2024 in München 27 Am Präsidentinnensymposium nahmen drei international renommierte Pio- nier:innen teil. Prof. Peter Hommelhoff, Experimentalphysiker an der Fried- rich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Preisträger des renom- mierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises, stellte das spannende Konzept des „Accelerator on a Chip“ vor. Dieser Elektronenteilchenbeschleuniger, der die Größe eines Mikrochips hat, ermöglicht es, Tumore mit sehr hoher Zielgenau- igkeit zu behandeln. Prof. Katalin Hideghety, Radioonkologin der Universität in Szeged, ging auf die neuen Möglichkeiten für laserbetriebene Beschleuniger in der Strahlentherapie ein und präsentierte die jüngsten strahlenbiologischen Ergebnisse. Prof. Issam El Naqa, Leiter der Abteilung für Maschinelles Lernen und der Abteilung für Radioonkologie am Moffitt Cancer Center in Tampa, schließlich stellte ein neues Konzept vor, das thermoakustische Emissionen ausnutzt, um gepulste ionisierende Strahlung zu erzeugen, die künftig in der Strahlentherapie angewendet werden kann. Viel Aufmerksamkeit erzeugte zudem der Vortrag über das Potenzial von maschinellem Quantencomputing von Prof. Issam El Naqa. Hier zeichnen sich erste Anwendungen in verschiedenen Bereichen der Strahlentherapie ab – an- gefangen von der Behandlungsplanung über die Vorhersage von Ergebnissen bis hin zur Bilddatenanalyse.

Förderung und Vernetzung des wis- senschaftlichen Nachwuchses Auszeichnungen für herausragende Leistungen Ein Augenmerk des ECMP 2024 lag auf der Förderung junger Wissenschaftler:in- nen. Hierzu wurden spezielle Veranstaltungen angeboten, um Nachwuchsfor- scher:innen den Einstieg in die Medizinische Physik zu erleichtern und ihre Kar- riereentwicklung zu unterstützen. In der Session „Ask the Expert“ berichteten erfahrene Medizinphysiker:innen von ihrer täglichen klinischen Routine sowie „Hot Topics“ in der Forschung und boten den Zuhörer:innen die Möglichkeit, auch allgemeine Fragen zu adressieren. Bei der Scientific Newcomer Session hatten junge Forschende die Chance, ihren Abstract-Vortrag vor einem jungen Publikum mit Feedback einer Präsentations- und Vortragsexpertin zu halten. Die DGMP nutzte den diesjährigen ECMP auch, um besondere Verdienste in der Medizinischen Physik zu würdigen. Höhepunkt der Preisverleihungen war die Verleihung der prestigeträchtigen Glockermedaille 2024 an Prof. Mark E. Ladd. Prof. Frederik Laun hob in seiner Laudatio die bahnbrechenden Arbeiten Ladds im Bereich der medizinischen MRT-Bildgebung hervor, insbesondere seine Pionierarbeit in der Ultrahochfeld-MRT und den Aufbau eines der ersten 7-Tesla-MR-Tomografen in Deutschland. Seit 2013 leitet Prof. Ladd die Abteilung für Medizinische Physik am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und ist Professor an der Universität Heidelberg. Derzeit arbeitet er an der Entwicklung eines 14-Tesla-MRT, das neue Maßstäbe in der Bildgebung setzen soll. Mit der Verleihung der Glockermedaille würdigt die DGMP seine anhaltende Innovati- onskraft und sein langjähriges Engagement für die Medizinische Physik. Diskussionsforen in der DGMTR Forum für Leitende MTR (FOL- Das RAD) und das Forum der lehren- den Personen in der Radiologietech- nologie (LehrRAD) in der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Techno- log:innen für Radiologie (DGMTR) soll ihren Mitgliedern die Möglichkeit zum konstruktiven Austausch und zur Dis- kussion untereinander bieten. Wäh- rend FOLRAD allen LMTR bzw. deren Vertretungen oder Bereichsleitungen in einer klinischen Radiologie offensteht, ist LehrRAD eine Austauschplattform für Lehrkräfte und Praxisanleiter:innen innerhalb der DGMTR. Die Teilnahme ist für DGMTR-Mitglieder kostenfrei. Beide Foren haben ein neues De- sign erhalten und verfügen über eine automatische E-Mail-Benachrichti- gung, wenn neue Beiträge verfasst werden. Um den Mitgliedern einen geschützten Raum zu bieten, sind Fo- renbeiträge nur nach Log-in sichtbar. Es gibt ebenfalls eine Mitgliederliste, um sich mit Kolleg:innen in anderen Einrichtungen zu vernetzen. Fortbildung 28

Neu: Strahlenschutzkurse der Röntgen Akademie Röntgen Akademie bietet seit September 2024 zertifizierte Die Online-Kurse für den Erwerb und die Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz an. Die Grundkurse mit integriertem Kenntniskurs im Strahlenschutz richten sich an Ärztinnen und Ärzte, welche eigenverantwortlich Untersuchungen und Behand- lungen an Menschen mithilfe von Röntgenstrahlen durchführen oder eine recht- fertigende Indikation zum Röntgen stellen wollen. Darüber hinaus werden Kurse für Ärztinnen und Ärzte, MTR und MFA angeboten, die ihre Fachkunde im Strah- lenschutz für das Anwendungsgebiet Röntgendiagnostik aktualisieren möchten. Alle Kurse finden komplett digital statt. Sie bestehen aus einem On- line-Selbstlernabschnitt (On-De- mand) und digitalen Live-Webina- ren, welche von Radiologinnen und Radiologen für medizinisches Fach- personal konzipiert sind. Die wissen- schaftliche Leitung obliegt PD Dr. Saif Afat. Die Kurse sind bundesweit nach §51 StrlSchV anerkannt. ● 12.05.2025: Aktualisierungskurs ● 23.06.2025: Aktualisierungskurs ● 05.07.2025: Grundkurs mit integriertem Kenntniskurs ● 19.07.2025: Aktualisierungskurs ● 13.08.2025: Aktualisierungskurs TERMINE 2025 29

Kinderradiologie-Jahrestagung 2024: Erfolgreiche Fachkonferenz in Erlangen mit Vorstandswahl und Ehrungen Die 61. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) verzeich- nete unter dem Motto „Kinderradiologie 2024 – So bunt wie das Leben“ knapp 250 Teilnehmende in Erlangen. Zu den Höhepunkten zählten die Bestätigung von PD Dr. Thekla von Kalle als Präsidentin, die Verleihung der Ehrenmitglied- schaft an PD Dr. Gabriele Hahn sowie die Vergabe mehrerer Fachpreise. Ein besonderer Fokus lag auf der kardialen Bildgebung, während die „Junge Kin- derradiologie“ mit mittlerweile 70 Mitgliedern weiteres Wachstum verzeichnet. Auf eine rundum gelungene Jahrestagung kann das Kongressteam von Prof. Dr. Oliver Rompel zurückblicken. Vom 11. bis 14.September 2024 fand die 61. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie statt. Kongress- motto war „Kinderradiologie 2024 – So bunt wie das Leben“. Die Tagung zählte knapp 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, einer der Schwerpunkte war die kardiale Bildgebung. Neuer Vorstand gewählt (v.l.n.r.) Dr. Dirk Klee, PD Dr. Thekla von Kalle, Prof. Dr. Janina Patsch und Dr. Stephanie Spieth Fortbildung Turnusmäßig fanden auf der Jahres- tagung der GPR die Vorstandswahlen statt. In ihrem Amt als Präsidentin be- stätigt, wurde PD Dr. Thekla von Kalle. Das Amt der Vizepräsidentin übernimmt Prof. Dr. Janina Patsch. Beisitzerinnen sind Dr. Stephanie Spieth und Prof. Dr. Diane Renz. In seinem Amt bestätigt wurde Schriftführer und Schatzmeister Dr. Dirk Klee. 30

Ehrenmitgliedschaft an PD Dr. Gabriele Hahn (v.l.n.r.) Prof. Dr. Hans- Joachim Mentzel, PD Dr. Gabriele Hahn und PD Dr. Thekla von Kalle Mit der Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie wurde am 13.09.2024 Frau PD Dr. Gabriele Hahn geehrt. In seiner Laudatio hob Prof. Hans-Joachim Mentzel, Jena, das Engagement von Frau Hahn für die Fachge- sellschaften hervor. Unter anderem hat Gabriele Hahn über zehn Jahre lang die erfolgreiche Fortbildungsreihe der AG Kinderradiologie in Dresden (2008–2018) abgehalten und das Kinderneuroradio- logische Netzwerk mitbegründet, das im Jahr 2020 entstand. Von 2018 bis 2022 war Gabriele Hahn als Beisitzerin im Vorstand der GPR aktiv. Das Foto zeigt Gabriele Hahn ein- gerahmt von der Präsidentin und dem Laudator. Junge Kinderradiologie auf Wachstumskurs Junge Kinderradio- Mit einer Reihe von digitalen Veranstaltungen konnte die logie im abgelaufenen Jahr ihren Bekanntheitsgrad erhöhen und zählt aktuell knapp 70 Mitglieder. Interessenten an einer Mitarbeit sind jederzeit gerne will- kommen! Kontakt über die Sprecherinnen und Sprecher Maren Friederike Balks, Nadja Maria Kocher, Paul-Christian Krüger oder die Geschäftsstelle. Die GPR gratuliert ihren Preisträgerinnen und Preisträgern 2024 „Interessenten an einer Mitarbeit bei der Jungen Kinderradiologie sind jederzeit gerne willkommen!“ 31

DIE PREISTRÄGER:INNEN DER GPR 2024 PUBLIKATIONSPREIS ● PD Dr. Daniel Gräfe (Leipzig): „Etablierung und Evaluation von Echt- zeit-MRT bei Kindern“ ● Dr. Martha Dohna (Bonn): „PREFUL MRI for monitoring Perfusion and Ventilation changes After Elexacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor Therapy for Cystic Fibrosis: A Feasibility Study” ● Dr. Jakob Spogis (Tübingen): „Feasibility and Implementation of a 4D Free-Breathing Variable Density Stack-of-Stars Functional Magnetic Resonance Urography in Young Children Without Sedation” VORTRAGSPREIS ● Dr. Martin L. Watzenboeck (Wien): „Radiomics-basierte Texturei- genschaften ermöglichen eine quantitative Beurteilung der fetalen Lungenentwicklung auf Basis der fetalen MRT“ ● Dr. Jan Eckstein (Hannover): „Multiparametrische MRT-Untersuchung des Herzens bei Kindern mit einem Post-COVID-Syndrom: Vergleich mit einem alters- und geschlechtsangepassten Normalkollektiv“ POSTERPREIS ● Dr. Andrea Schmid (Berlin): „Diagnostische Performance KI-basierter Software zur Erkennung der KADI-Läsionen bei Kindern“ INNA-NITZ-PREIS ● Prof. Dr. Jürgen Schäfer (Tübingen) erhielt diesen von der GPR erstmals vergebenen Preis für herausragende Fort- und Weiterbildung in der Kinder- und Jugendradiologie. Fortbildung 32

Erleben Sie die muskuloskelettale Radiologie hautnah – im MSK-Podcast! In diesem einzigartigen Videoformat der AG Muskuloskelettale Radiologie (AG MSK) diskutieren zwei Expert:innen aktuelle Themen der muskuloskeletta- len Radiologie anhand faszinierender Fallbeispiele aus der Praxis. Tauchen Sie ein in spannende anatomische Details und lernen Sie wichtige diagnostische Besonderheiten kennen. Die jüngste Ausgabe trägt den Titel „Knie-Verän- derungen im suprapatellaren Recessus, die man (er)kennen sollte“. Personenzertifizierung Modul E und F – Höchststand an zertifizierten (Neuro-)Radiologinnen und Radiologen Erneuter Höchststand bei der Verga- be der Personenzertifikate für Modul E und F (wiedereröffnende und ver- schließende endovaskuläre Verfahren): Im Jahr 2024 wurden 85 Zertifikate im Modul E und 35 im Modul F vergeben. DeGIR und DGNR gratulieren allen frischgebackenen Zertifizierten! Seit 2016 vergeben die Fachgesellschaf- ten DeGIR und DGNR Modul E und F-Zertifikate nach einem schriftli- chen Prüfungsverfahren. Zertifizierte (Neuro-)radiolog:innen stellen die mi- nimal-invasive Schlaganfalltherapie, zertifizierte Neuroradiolog:innen die Aneurysma-Therapie in Deutschland sicher. DGNR-Prüfungen E–F pro Jahr E F 81 85 38 45 27 16 18 10 10 9 19 35 16 7 15 6 4 3 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 33

Neue Q2-Zusatzqualifizierung Lungen- krebsfrüherkennung mit Niedrigdosis-CT Mit der neuen Q2-Zusatzqualifizierung Lungenkrebsfrüherkennung mit Niedrigdosis-CT können Radiologinnen und Radiologen nachweisen, dass sie die in der Lungenkrebs-Früherkennungs-Verordnung des Bundes- ministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucher- schutz (BMUV) festgelegten Qualifikationsanforderungen erfüllen. Die Qualitätsanforderungen des BMUV Das Zusatzqualifizierungsangebot der DRG Die BMUV-Verordnung über die Zulässigkeit der Anwendung der Niedrigdo- sis-Computertomografie zur Früherkennung von Lungenkrebs bei rauchenden Personen (Lungenkrebs-Früherkennungs-Verordnung – LuKrFrühErkV) vom 15. Mai 2024 erlaubt unter genau festgelegten Bedingungen die Untersuchung der Lunge mittels Niedrigdosis-Computertomografie zur Lungenkrebsfrüher- kennung. Hierzu zählen u. a. auch Anforderungen an die beteiligten Radiolo- ginnen und Radiologen, die 1) die Facharztanerkennung für Radiologie, 2) die Befundung und Dokumentation von mindestens 200 Untersuchungen mittels Thorax-Computertomografie im Jahr vor der Antragstellung und 3) durch Fortbil- dung erworbenes Wissen zur Lungenkrebsfrüherkennung nachweisen müssen. Um eine passgenau auf diese Anforderungen abgestimmte Qualifizierungs- AG Thoraxdiagnostik in der Deutschen möglichkeit zu schaffen, hat die Röntgengesellschaft die Q2-Zusatzqualifizierung „Lungenkrebsfrüherken- nung mit Niedrigdosis-Computertomografie“ entwickelt. Wesentlicher Be- conrad on demand standteil dieses Angebots ist ein Online-Kurs, der in zur Verfügung steht. Der Kurs besteht aus einer theoretischen Einführung und einem praktischen Übungsteil, der es ermöglicht, die Befundung an ei- ner umfangreichen Fallsammlung mit LDCT-Datensätzen mit volumetrischer Quantifizierung aller relevanten Befunde zu trainieren. Die Datensätze werden nach dem von den deutschen Fachgesellschaften für Radiologie, Pneumologie und Thoraxchirurgie empfohlenem Befundungsschema Lung-RADS mit VDT (V-Lung-RADS 2022) strukturiert bearbeitet. Darüber hinaus sind die Facharzta- nerkennung für Radiologie sowie die vom BMUV geforderten Untersuchungs- zahlen nachzuweisen. Radiologinnen und Radiologen können die Zusatzqualifizierung nutzen, um zu belegen, dass sie die in der Lungenkrebs-Früherkennungs-Verordnung Fortbildung 34

des BMUV festgelegten Qualifikationsanforderungen erfüllen. Voraussetzung für die Zusatzqualifizierung ist die Mitgliedschaft in der DRG und in der AG Thoraxdiagnostik oder die Mitgliedschaft im Berufsverband der Deutschen Radiologie (BDR). Alle Informationen zur Zusatzqualifizierung finden Sie auf der page der AG Thoraxdiagnostik. Die Hintergründe zur Lungenkrebsfrü- Prof. Dr. Jens Vogel-Claussen herkennung in Deutschland erläutert in einem Interview. Home- Niedrigdosis-CT zur Früherkennung von Lungenkrebs: Bedingungen, Ablauf und Herausforderungen Seit dem 1. Juli 2024 ist die Lungen- krebs-Früherkennungs-Verordnung (LuK-rFrühErkV) des Bundesministe- riums für Umwelt, Naturschutz, nukle- are Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Kraft. Der Gemeinsame Bun- desausschuss (G-BA) entscheidet mit Inkrafttreten der BMUV-Verordnung innerhalb der nächsten 18 Monate, ob und unter welchen Voraussetzun- gen ein Früherkennungsprogramm in die Regelversorgung der GKV auf- genommen wird. Erst dann wird die Lungenkrebsfrüherkennung als struk- turiertes Programm Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen können. Im Interview erläutert Pro- fessor Jens Vogel-Claussen, wie die BMUV-Verordnung den Einsatz der Niedrigdosis-CT reguliert und welche Herausforderungen dabei zu bewäl- tigen sind. Lesen Sie hier das vollständige Vogel-Claussen. Interview mit Professor Jens 35

Masterkurs Thorax Prof. Dr. Marco Das, wissenschaftlicher Leiter des Masterkurses Thorax Der Masterkurs Thoraxbildgebung, der von Prof. Dr. Marco Das organisiert wurde und vom 26. bis 28. September 2024 in Duisburg stattfand, war ein großer Erfolg und lockte nahezu 100 Teilnehmende aus der Radiologie an. Der dreitägige Kurs bot ein umfassendes Programm, das alle Facetten der Tho- raxradiologie abdeckte und dabei auf die aktuellen Entwicklungen, wie die be- vorstehende Einführung des Lungenkrebsscreenings in Deutschland, einging. Die Teilnehmenden erhielten die Möglichkeit, tief in die Materie einzutauchen und von renommierten Expertinnen und Experten zu lernen. An den ersten beiden Tagen standen spannende Vorträge auf dem Pro- gramm, die von Technik und Anatomie über spezielle Thorax-Themen, wie Trau- ma und Mustererkennung, bis hin zu spezifischen Krankheitsbildern reichten. Zahlreiche Diskussionsmöglichkeiten förderten den Austausch untereinander und ermöglichten es den Teilnehmenden, ihre Fachkenntnisse zu vertiefen. Höhepunkt war der dritte Tag, der vollständig praxisorientierten Work- shops gewidmet war. In drei verschiedenen Sessions – konventionelles Rönt- gen, interstitielle Lungenerkrankungen und Fälle aus dem Tumorboard – hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, wertvolle Tipps und Einblicke in die prakti sche Anwendung zu gewinnen. Die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit Rheinisch-Westfälischen Röntgengesellschaft (RWRG) durch- mit der geführt wurde, ermöglichte den Teilneh- menden einen intensiven Wissensaus- tausch und ein spannendes Networking in einem inspirierenden Rahmen. Fortbildung 36

WiFas – Wissensbasierte Fallsammlung Forensische Bildgebung in conrad Die AG für Forensische Bildgebung (AGFB) der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin hat sich als ein Ziel ge- setzt, die Ausbildung der Personen, die für die Interpretation der rechtsme- dizinisch generierten radiologischen Daten zuständig sind, zu unterstüt- zen. Um solche Daten zugänglich zu machen, und zwar unabhängig davon, ob im eigenen Institut bereits eine Bildgebung angewendet wird oder nicht, begann die AGFB im Jahr 2015 mit der Entwicklung der Wissensba- sierten Fallsammlung (WiFas). Nach Gründung der AG Forensisch-Radiolo- gische Bildgebung (AG FRB) der Deut- schen Röntgengesellschaft wurde beschlossen, diese gemeinsam auszu- conrad zu integrieren. bauen und in Mit der WiFas soll erstmals eine Platt- form angeboten werden, auf deren Grundlage verschiedenste Informati- onen aus den Bereichen der Rechtsme- dizin und der Radiologie zusammen- fließen. Die WiFas gibt die Möglichkeit, anhand einzelner Fälle zu lernen und zu lehren und auch gezielt Fälle mitei- nander zu vergleichen. Zum besseren und vollständigen Verständnis werden daher sowohl radiologische als auch rechtsmedizinische Bilder, z. B. auch Sektionen und von Tatorten, gezeigt, als auch fachspezifische Begriffe ver- wendet. Die WiFas ist für alle Mitglieder der DRG kostenfrei zugänglich und wird kontinuierlich erweitert. #DGPneumo 2024 in Mannheim Der 64. Kongress der Deutsche Ge- sellschaft für Pneumologie (DGP) in Mannheim stand unter dem Motto „Pneumologie: sektorenübergreifend, modern und lebendig“. Am ersten Kon- gresstag, den 20. März 2024, gestaltete die AG Diagnostische Radiologie ar- beits- und umweltbedingter Erkran- kungen (AG DRauE) in Kooperation mit der Sektion 3 den Postgraduiertenkurs „Berufskrankheiten: Von den Anzeige- kriterien bis zur PPF“. Neben Vorträgen durch hochkarätige Referentinnen und Referenten wie Dr. Kathrin Ludwig (Lungenklinik Lostau), Dr. Alexander Eisenkolb (BDT Erlangen), Prof. Dr. Ull- rich Mueller-Lisse (LMU München), Dr. Nadine Bayerl (Uniklinikum Erlangen) und Prof. Dr. Dr. Francesco Bonella (Uni- versitätsmedizin Essen) entwickelten sich unter der Moderation von Dr. Jan Philipp Hering (Klinikum Ibbenbüren) und Dr. Constanze Steiner (Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV, Institut der Ruhr-Universität Bochum) rege interdisziplinäre Diskus- sionen zwischen Pneumologie, Radio- logie und Arbeitsmedizin. Wir danken der DGP für die Einladung und freuen uns auf den 65. Kongress der DGP 2025 in Leipzig. 37

„Der Austausch mit unseren Mitgliedern hat für uns hohe Priorität“ Mit der Neuwahl des Vorstands 2023 hat die AG Uroradiologie und Uroge- nitaldiagnostik frischen Wind bekommen. Im Interview berichten die Vor- standsmitglieder über erreichte Meilensteine, die Bedeutung interdiszipli- närer Zusammenarbeit und ihre ehrgeizigen Pläne für die kommenden Jahre. Wir haben mit dem Vorstand der Arbeitsgemeinschaft gesprochen. Der Vorstand der AG Uroradiologie und Urogenitaldiagnostik (v.l.n.r.): Prof. Dr. Sascha Kaufmann (Vorsitzender), Dr. Alexandra Ljimani, Prof. Dr. Tobias Franiel, Dr. Birte Valentin, Dr. Theresa Mokry Die AG Uroradiologie hat 2023 einen neuen Vorstand gewählt. Was hat sich seitdem verändert? Können Sie ein Beispiel für diese interdisziplinäre Zusammenarbeit nennen? PROF. SASCHA KAUFMANN: Seit der Wahl hat sich viel getan. Wir haben ei- nen dynamischen Vorstand gebildet, in dem jüngere Mitglieder und Frauen eine größere Rolle einnehmen. Gleichzeitig konnten wir mit langjährig etablierten Kollegen die nötige Kontinuität sicherstellen. Bereits im Jahr 2024 haben wir uns intensiv mit der Neuausrichtung der Weiterbildung beschäftigt, etwa durch die Entwicklung von InstaRAD-Kursen. In Zukunft wollen wir diese Formate weiter ausbauen und die Interdisziplinarität durch gemeinsame Projekte mit anderen Fachgesellschaften noch stärker fördern. PROF. TOBIAS FRANIEL: Ein Highlight war unsere aktive Mitwirkung an der Überarbeitung der S3-Leitlinie Prostatakarzinom. Sascha Kaufmann und ich wa- ren Teil der Steuergruppe, was uns ermöglicht hat, die radiologische Perspektive von Anfang an einzubringen. Diese Arbeit wird die Stellung der Radiologie in der Onkologie weiter stärken. PD DR. ARIANIT LJIMANI: Die Vielseitigkeit der Uroradiologie hat mich schon immer begeistert. Im letzten Jahr haben wir intensiv an neuen digitalen Fortbildungsformaten gearbeitet. Für 2025 bereiten wir spezielle Kursangebo- te zu Nieren-, Prostata- und gynäkologischer Bildgebung vor. Diese werden es ermöglichen, Zertifizierungsprozesse effizienter zu gestalten und gleichzeitig praxisnahes Wissen zu vermitteln. Fortbildung 38

Gibt es auch Schwerpunkte im Bereich der gynäkologischen Radiologie? Welche weiteren Projekte dürfen die Mitglieder erwarten? DR. SONJA MOKRY: Ja, die gynäkologische Radiologie hat in der modernen Diag- nostik enorm an Bedeutung gewonnen. 2023 haben wir die Entwicklung eines In- staRAD-Kurses zur gynäkologischen Beckendiagnostik begonnen. Der Kurs wird 2025 verfügbar sein und in kurzen Einheiten mit Fallbeispielen wichtige Aspekte dieses Themas beleuchten. Unser Ziel ist es, die Expertise der Radiologinnen und Radiologen in diesem Bereich nachhaltig zu stärken. DR. BIRTE VALENTIN: Wir haben im letzten Jahr bereits erste Grundlagen für einen InstaRAD-Kurs zur Prostata-Bildgebung gelegt. Dieser Kurs wird Teilneh- mern die Möglichkeit geben, das Q1-Zertifikat zu erwerben. Außerdem freuen RÖKO 2025, bei denen sowohl wir uns auf die spannenden Sessions beim erfahrene Uroradiolog:innen als auch junge Kolleg:innen aus dem Forum Junge Radiologie auftreten werden. Der Austausch mit unseren Mitgliedern hat für uns hohe Priorität – wir sind offen für Lob, konstruktive Kritik und neue Ideen, die wir gemeinsam umsetzen können. Kodierkurs ILO/ICOERD der AG DRauE auf dem 105. RÖKO Auf dem 105. Deutschen Röntgenkon- gress, der vom 8. bis 11. Mai 2024 in Wiesbaden stattfand, präsentierte die AG Diagnostische Radiologie arbeits- und umweltbedingter Erkrankungen (AG DRauE) einen interaktiven Work- shop zur Kodierung berufsbedingter Erkrankungen. Der ausgebuchte Kurs stieß auf großes Interesse und fand bei den Teilnehmenden regen Zuspruch. Unter Anleitung erfahrener Tu- torinnen und Tutoren der AG DRauE trainierten die Teilnehmenden die systematische Kodierung von Rönt- gen- und CT-Aufnahmen gemäß den internationalen Klassifikationen ILO und ICOERD. Dabei wurden 30 Fallbei- spiele aus dem Bereich berufsbeding- ter Lungen- und Pleuraerkrankungen sowie deren Differentialdiagnosen bearbeitet. Das positive Feedback bestätigt den Erfolg des Workshops, der eine praxisnahe Vertiefung dieses spezia- lisierten Themenfelds ermöglichte. Ein herzlicher Dank gilt den en- gagierten Teilnehmenden, der Deut- schen Röntgengesellschaft für die aus- gezeichnete Organisation und allen Mitwirkenden, die diesen Workshop ermöglicht haben. Wir freuen uns da- rauf, bei zukünftigen Veranstaltungen erneut spannende und lehrreiche For- mate anzubieten! Prof. Dr. Thorsten Bley, wissenschaftli- cher Leiter des Würzburger Symposiums „Muskuloskelettale Radiologie“ 39

Weg von der Bordsteinkante Obwohl die Zahl der KI-basierten Auswertungstools stetig wächst, ist das Thema Künstliche Intelligenz bisher weder im Medizinstudium noch in der fachärzt- lichen Weiterbildung Radiologie oder in den Ausbil- dungscurricula der anderen radiologischen Berufs- gruppen integriert. Die AG Informationstechnologie Q1-Zusatzqualifizierung (AGIT) hat deshalb die Künstliche Intelligenz auf den Weg gebracht, um Radiolog:innen, Medizinphysiker:innen und Medizi- nischen Technolog:innen für Radiologie grundlegende Kompetenzen zu vermitteln, die sowohl die Anwen- dungsmöglichkeiten als auch die wesentlichen Herausforderungen und Grenzen von KI-gestützter Software umfassen. Wir sprachen hierzu mit dem Vorsitzenden der AGIT, Prof. Dr. Mathias May. Prof. Dr. Mathias May, Leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Erlangen und Vorsitzender der AGIT Herr Professor May, weshalb hat die AGIT eine Q1-Zusatzqualifizierung Künstliche Intelligenz ins Leben gerufen? Der InstaRad-Kurs zur Künstlichen Intelligenz in der Radiologie? Fortbildung In der Medizin werden wir mit Anwendungen der Künstlichen Intelligenz na- hezu überflutet. Dabei ist es schwer, den Überblick zu behalten und nicht auf Irrglauben reinzufallen. Wir sind auf der anderen Seite davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz ein enormes Potenzial für die Verbesserung der Patientin- nen- und Patientenversorgung besitzt. Es liegt daher in unserer Verantwortung als radiologische Fachgesellschaft, diese Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, zunächst die Grundlagen zu beherrschen. Mit der Q1-Zusatzqualifizierung bieten wir als erste Fachgesellschaft eine flä- chendeckende Fortbildung zu dem Thema an und positionieren uns damit als Innovationstreiber und wichtiger Partner in der Medizin. Wie ist die Zusatzqualifizierung aufgebaut? Die Q1-Zusatzqualifizierung Künstliche Intelligenz, die übrigens bereits während der Facharztweiterbildung für Radiologie erworben werden kann, erlangt man durch die erfolgreiche Teilnahme am interaktiven Q1-Kurs Künstliche Intelligenz, der als InstaRad-Kurs on demand auf der Lernplattform conrad der DRG verfüg- bar ist sowie ergänzend hierzu den Nachweis über die Teilnahme an einem der von der AGIT angebotenen interaktiven Q1-Live-Kurse Künstliche Intelligenz, die als Zoom-Kurse angeboten werden. 40

Ein wesentlicher Teil der Q1-Zusatz- qualifizerung Künstliche Intelli- genz ist der von Ihnen erwähnte InstaRad-Kurs auf conrad. Weshalb hat sich die AGIT für dieses Format entschieden? InstaRad vereint gleich mehrere Lehrkonzepte. Wissen kann hier in Kurzvideos unabhängig von Raum und Zeit aufgenommen werden. Jeder kann also die Rah- menbedingungen der Kursteilnahme selbst wählen. Die Inhalte sind außerdem kondensiert und praxisnah. Durch die direkte Ansprache der in den Mittelpunkt der Präsentation gerückten Referentinnen und Referenten bleiben Fakten leichter in Erinnerung. In den Bullet Times werden die Zuhörerinnen und Zuhörer dann in eine Diskussionsrunde mitgenommen, die ganz grundsätzliche Arbeitszusammen- hänge aufzeigen und so zum Weiterdenken anregen soll. Am Ende jedes Themas ermöglichen dann die kompakten Fragen eine aktive Reproduktion, Anwendung und den Transfer der zuvor gehörten Kerninhalte an. Kurzum: Der InstaRad-Kurs ist die perfekte Vorbereitung für die Live- und Hands-on Kurse, in denen dann Kom- petenzen erlernt und tiefgreifende Fragen beantwortet werden können. „Unsere Q1-Zusatzqualifizerung kann man sich wie eine Werkzeugkiste aus dem Heimwerkermarkt vorstellen. Damit kommt man schon sehr weit, auch ohne gleich ein Profi sein zu müssen.“ Inwieweit helfen die im Rahmen der Q1-Zusatzqualifizerung vermit- telten Kenntnisse dabei, die Her- ausforderungen besser zu meis- tern, die sich bei der Integration von KI-gestützter Software in den radiologischen Befundungsprozess ergeben können? Die Zusatzqualifizierung Künstli- che Intelligenz richtet sich an alle Berufsgruppen in der Radiologie. Was hat die AGIT zu diesem Schritt bewogen? Eine wichtige Motivation für die Erstellung der Zusatzqualifizierung waren die jungen Radiologinnen und Radiologen, die insbesondere auf dem Deutschen Röntgenkongress mit KI-Wissenschaft, -Angeboten und entsprechenden Mar- ketingsprüchen geradezu überhäuft werden. Wir wollen gerade die jüngeren Kolleginnen und Kollegen stärken und mit dem notwendigen Selbstbewusstsein ausstatten, um die richtigen Fragen stellen und Probleme erkennen zu können. Wir haben deshalb nicht nur Grundlagen und Techniken, sondern auch ethische Betrachtungen und praxisnahe Themen wie Pitfalls sowie eine kleine Marktüber- sicht in unser Fortbildungsangebot integriert. Unsere Q1-Zusatzqualifizerung kann man sich wie eine Werkzeugkiste aus dem Heimwerkermarkt vorstellen. Damit kommt man schon sehr weit, auch ohne gleich ein Profi sein zu müssen. In der Radiologie ist immer ein Team aus Expertinnen und Experten notwendig, um ein hochqualitatives Ergebnis zu erzielen. Daher war für uns klar, dass die Q1-Zusatzqualifizierung nicht an einen akademischen Grad oder eine Berufs- gruppe geknüpft sein soll. In keinem Ausbildungscurriculum – weder für Medizini- sche Technolog:innen für Radiologie, Medizinphysiker:innen oder Radiolog:innen – spielt die Künstliche Intelligenz bislang eine Rolle. Diese Lücke möchten wir schnellstmöglich und niederschwellig schließen. Wie beurteilen Sie die aktuelle Integration von KI in der radiolo- gischen Praxis und welche weiteren Entwicklungen erwarten Sie in naher Zukunft? Die Kluft zwischen Forschung und Routineversorgung ist leider riesig. Dies hat zum einen technische und zum anderen regulatorische Gründe. Da lokal erstellte Modelle oft schlecht generalisierbar sind, werden heterogene, am besten mul- tizentrische Daten benötigt. Mit den in den letzten Jahren entstandenen Infra- strukturen des Netzwerks Universitätsmedizin kommen wir diesem Ziel sicher- lich kontinuierlich näher. Wir sind allerdings an vielen Stellen aufgrund der hohen 41

Hürden der Medical Device Regulation, und, ganz neu auch, des AI-Acts der EU, von einer Translation in den klinischen Bereich noch weit entfernt. Hinzu kommt, dass die Anwendungen, die es dann auf den kommerziellen Markt schaffen, unter einer geringen Standardisierung leiden. Aber auch dazu gibt es laufende Bestre- bungen, zum Beispiel des DIN und der Initiative IHE (Integrating the Healthcare Enterprise). Wie die Modelle dann letztendlich in den bunten Markt an Befun- dungsworkflows eingebunden werden, ist aktuell auch noch sehr von den lokalen Voraussetzungen abhängig. Hier braucht es sicherlich Orchestratoren, um das aktuell wild durcheinander spielende Orchester an Individualist:innen zu einem harmonischen Ganzen zusammenzuführen. „Bei näherer Betrachtung ist man [..] ziemlich ernüchtert, wenn man sieht, dass das Raumschiff KI oft nicht einmal den Bordstein hinunterkommt.“ Was persönlich motiviert Sie, sich für die Fortbildung im Bereich Künstliche Intelligenz einzusetzen? Ich bin tatsächlich begeistert, wie ein Thema, über das kaum jemand etwas Fun- diertes weiß, so einen Hype und so eine Hysterie auslösen kann. Vielleicht ist es auch einfach dieses dunkel Mysteriöse, das einer Black Box innewohnt, vielleicht die Panik um den Verlust des eigenen Berufs, oder die mörderische Gefahr, damit die ganze Welt auslöschen zu können. Bei näherer Betrachtung ist man allerdings ziemlich ernüchtert, wenn man sieht, dass das Raumschiff KI oft nicht einmal den Bordstein hinunterkommt. Ich bin selber weit davon entfernt, Programmierer einer weltverändernden Software zu sein. Aber ich glaube auch, dass dies gar nicht die Aufgabe von uns Klinikerinnen und Klinikern ist. RÖKO DIGITAL 2024: Mammadiagnostik im Fokus Die AG Mammadiagnostik hat am 16. März 2024 einen sehr erfolgreichen Kongresstag im Rahmen des RÖKO DI- GITAL präsentiert. An den drei Sitzungen haben insgesamt 1.278 Personen mit gleichmäßiger Teilnahmerate über den Kongresstag hinweg teilgenommen. Dabei wurden den Teilnehmenden ein breites, wissenschaftlich fundiertes The- menspektrum präsentiert: Neuerungen und aktuelle Aspekte in der Mammaso- nografie (Mammadiagnostik I, 442 Teil- nehmende), Update zur Mammografie inklusive BI-RADS (Mammadiagnos- tik II, 450 Teilnehmende) sowie KI in der Mammadiagnostik (Mammadiagnostik III, 386 Teilnehmende). Fortbildung 42

Masterclass Onkologische Bildgebung Die AG Onkologische Bildgebung hat 2024 gemeinsam mit den Röntgen- fortbildungen Neuss ein neues Fortbil- dungskonzept entwickelt, das als Vor- bild für ähnliche spezialisierte Kurse dienen soll. Im Rahmen der Masterclass Onkologische Bildgebung haben sich motivierte Teilnehmerinnen und Teil- nehmer im November mit ausgewählten Expertinnen und Experten intensiv mit zentralen Themen auseinandergesetzt. Von der korrekten Stadieneinteilung mittels cTNM über interventionelle The- rapieoptionen und Therapiemonitoring bis hin zu den typischen Nebenwirkun- gen verschiedener Behandlungsmetho- den wurden wesentliche Aspekte der onkologischen Bildgebung behandelt. Schwerpunkte der Veranstaltung waren unter anderem das Bronchialkarzinom, Lebertumore, Lymphome, Pankreastu- more und das Rektumkarzinom. Zwi- schen den Vorträgen gab es ausreichend Zeit für detaillierte Fallbesprechungen und lebhafte Diskussionen. Unser Ziel ist es, zukünftig noch mehr solcher intensiven und spezialisierten Kurse anzubieten, um eine strukturier- te Weiterbildung im Bereich der onko- logischen Bildgebung zu fördern. Wir freuen uns schon auf die kommenden Veranstaltungen! 3. Würzburger Symposium „Muskuloskelettale Radiologie“ In Fortsetzung der MSK-Fortbildungs- reihe lädt das Uniklinikum Würzburg MSK-Sym- herzlich zum nächsten posium am 4. und 5. April 2025 ein. Der Fokus wird auf der bildgebenden Diagnostik der unteren Extremität (Hüfte und Knie) liegen. und den dazugehörigen Pathologien – von degenerativen und entzündlichen Erkrankungen bis hin zu traumatischen und tumorösen Veränderungen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Thorsten Bley bot das hybride Format nicht nur fun- dierte Vorträge, sondern auch inter- disziplinäre Diskussionen, die klini- sche und radiologische Perspektiven verbanden. Die vier Themenblöcke deckten dabei ein breites Spektrum ab und vermittelten praxisnahe Ein- blicke – von Grundlagen bis hin zu „pearls“ und „pitfalls“. Neben dem fachlichen Pro- gramm fand Freitagabend ein beson- deres Highlight statt: Im Staatlichen Hofkeller, unter der Würzburger Re- sidenz gelegen, bot sich den Teilneh- menden die Gelegenheit, bei fränki- schem Wein Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen. Prof. Dr. Thorsten Bley, wissenschaftlicher Leiter des Würzburger Symposiums „Muskuloskelettale Radiologie“ Am 12. und 13. April 2024 brachte das 3. Würzburger Symposium „Muskulos- kelettale Radiologie“ Expertinnen und Experten aus Radiologie, Neurochir- urgie, Traumatologie, Rheumatologie und Onkologie zusammen. Der Fokus lag auf der Bildgebung der Wirbelsäule 43

Zertifizierungen in der interven- tionellen Radiologie: Qualitätssiche- rung und Innovation im Fokus Prof. Dr. Marco Das, Chefarzt für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Helios St. Johannes Klinik in Duisburg, ist Vorstandsmit- glied der Deutschen Gesellschaft für Interven- tionelle Radiologie und minimal-invasive The- rapie (DeGIR). Im Interview spricht er über die aktuellen DeGIR-Zertifizierungsangebote, die für 2025 geplanten Neuerungen, den Nutzen von Live-Webinaren und die Bedeutung konti- nuierlicher Weiterbildung für Radiolog:innen. Ein Blick auf die vielfältigen Angebote zeigt, wie die DeGIR die Qualität und Sichtbarkeit der interventionellen Radiologie stärkt. Die DeGIR bietet seit vielen Jahren erfolgreich Zertifizierungen an, über die man sich persönlich seine Qualifikation in einem Modulsystem zertifizieren lassen kann. Dieses Modulsystem beinhaltet alle Aspekte der interventionellen Radio- logie und gemeinsam mit der DGNR auch die interventionellen Verfahren der Neuroradiologie. Es gibt eine Basisqualifizierung (Q1) und eine Expertenzertif- zierung (Q2). Die Modulzertifzierung bietet den großen Vorteil, dass man sich in Abhängigkeit der eigenen lokalen Gegebenheiten und Schwerpunkten zertifizie- ren kann. Darüber hinaus können die eigenen Zertifizierungen auch in Zentrums- zertifzierungen eingebettet werden. Hier gibt es die Möglichkeit – analog zu den Modulen – sich nach Prüfung bestimmter Strukturmerkmale als DEGIR-Zentrum zertifizieren zu lassen. Des Weiteren ist die DeGIR Teil der Zentrenzertifzierung für Gefäßzentren gemeinsam mit der DGG und DGA sowie die Zertifizierung von Zentren für Dialysezugänge in Kooperation mit ClarCert (DGfN, DGA, DGG). Prof. Dr. Marco Das, Vorstandsmitglied und Leiter der Lenkungsgruppe Zertifizierung in der DeGIR Professor Das, welches Angebot von DeGIR-Zertifizierungen gibt es aktuell? Fortbildung 44

Welche Angebote kamen 2024 neu dazu? Neu ist im Jahr 2024 das DeGIR-Zentrum für Niere und Bluthochdruck dazuge- kommen. Die Datenlage hat sich bezüglich der interventionellen Behandlung von therapierefraktärem Hypertonus sehr positiv entwickelt und mit der DeGIR-Zer- tifizierung kann nun die Struktur und die Qualität der radiologisch interventio- nellen Behandlung nachgewiesen werden. Zusätzlich wurde eingeführt, dass für die Stufe 1-Zertifizierung (Q1) 16 strukturierte Unterrichtseinheiten aus DeGIR-Kursen notwendig sind. Dies hat den Hintergrund, dass die DeGIR mit strukturierten Inhalten maßgeblich zur geforderten Qualität in der Ausbildung beitragen möchte. Hierzu wurde neben praktischen Kursen, wie Simulator-Kursen, ein Onlineformat als Webi- nar zum ersten Mal eingeführt. Was ist der Vorteil von Live-Webinaren? „Der große Vorteil dieser Kurse ist, dass man in kompakter Form Wissen von Expert:innen ver- mittelt bekommt, welches sich sehr eng am IR- Curriculum orientiert, sodass relevante Inhalte klar vermittelt werden können. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit zur Interaktion und der Möglichkeit Fragen zu stellen. Anschließend sind die Inhalte auf Conrad weiterhin abrufbar und verfügbar. “ Was ist für 2025 geplant? Auch in 2025 werden wieder Webinare stattfinden. Gleichzeitig finden Bestre- bungen statt, weitere Zertifizierungen auf den Weg zu bringen. Insbesondere mit Hinblick auf die anstehende Krankenhausreform und damit verbesserter Sichtbarkeit der Radiologie. Warum ist es sinnvoll, dass sich immer mehr Radiolog:innen weiterqualifizieren? Lebenslanges Lernen sollte in der Medizin selbstverständlich sein. Dies gilt auch für die interventionelle Radiologie. Mit Hilfe strukturierter Module, einem sorg- fältig erarbeiteten Curriculum und inhaltlich gut durchdachter Kurse lassen sich die eigenen Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickeln und letztendlich auch zertifizieren. Mit der Zertifizierung können wir nach außen eine hohe Qualität nachweisen und diese gleichzeitig auch berufspolitisch darstellen, dass wir eine flächendeckende qualifizierte Versorgung mit den Fähigkeiten der interventio- nellen Radiologie abbilden können. 45

Kinderradiologische Fortbildungs- reihe mit Fokus auf Kopf-/Hals-Bild- gebung Die AG Pädiatrische Radiologie setzte ihre etablierte Fortbildungsreihe im Modulsystem auch 2024 erfolgreich fort. Am 22. und 23. März versammelten sich in Berlin 87 Teilnehmende und 15 Referierende zu einer umfassenden Fortbildungsveranstaltung mit Schwerpunkt „Kopf/Hals“. Nach den pande- miebedingten Einschränkungen der vergangenen Jahre und mehreren Hybridveranstaltungen fand die Veranstaltung erstmals wieder ausschließ- lich in Präsenz statt, was den fachlichen Austausch und die Vernetzung in- nerhalb der kinderradiologischen Community deutlich stärkte. Das Programm des ersten Tages widmete sich schwer- punktmäßig der ZNS-Bildge- bung bei Früh- und Neugebo- renen. Die Vorträge deckten ein breites Spektrum ab: von der embryonalen Entwick- lung über Entwicklungsstö- rungen bis hin zu Fehlbildun- gen und deren anatomischen Grundlagen. Besondere Auf- merksamkeit erhielten da- bei hypoxisch-ischämische Veränderungen sowie akzi- dentelle Läsionen beim Schä- del-Hirn-Trauma. Der zweite Veranstal- tungstag behandelte unspezifische und spezifische ZNS-Veränderungen sowie Hirntumoren, wobei auch die neue WHO-Klassifikation vorgestellt wurde. Im Themenblock „Hals“ standen verschiedene Läsionen im Fokus – von embryona- len Residuen über lymphatische Malformationen bis hin zu entzündlichen und tumorösen Erkrankungen. Fortbildung 46

Eine bedeutende Innovation stellte der erstmals angebotene Workshop auf Basis der conrad-Plattform dar. Unter Anleitung von Expertinnen und Experten konn- ten die Teilnehmenden in interaktiven Falldiskussionen ihre neu erworbenen Kenntnisse vertiefen und praktisch anwenden. Mit der erreichten Teilnehmerzahl knüpfte die Veranstaltung erfolgreich an das Niveau der Präsenzveranstaltungen vor der Corona-Pandemie an. Dies bestärkte die Organisatoren in ihrer Entscheidung, auch für 2025 eine reine Präsenzveranstaltung im H4 Hotel am Alexanderplatz in Berlin zu planen. Die Fortbildungsreihe wird 2025 mit dem Modul „Herz/Thorax“ fortgesetzt. Am 14. und 15. März 2025 werden Grundlagen und radiologische Diagnostik kardiologischer und pulmonaler Erkrankungen im Kindesalter im Mittelpunkt stehen. Die wissenschaftliche Leitung liegt dabei in den Händen von Professor Simon Veldhoen von der Kinderradiologie der Charité Berlin und Dr. Dirk Klee aus der Kinderradiologie der Universitätsklinik Düsseldorf. Die erfolgreiche Durchführung der Veranstaltung unterstreicht die wichtige Rolle kontinuierlicher Fortbildung in der Kinderradiologie und den hohen Stel- lenwert des persönlichen fachlichen Austauschs für die Weiterentwicklung dieser Spezialdisziplin. LernRad: Kurs zur Herz-CT-Befundung bietet praxisorientiertes Training „Herz-CT Level I (Anatomie & Befun- dung)“ lautet der Name eines neu- en Kursangebotes auf LernRad, das sich an Assistenz- und Fachärztinnen sowie Fachärzte richtet und mit 36 CME-Punkten zertifiziert ist. LernRad selbst ist eine Plattform, auf der digi- tale radiologische Lehrinhalte im Rah- men eines Active-Learning-Konzeptes bearbeitet werden können. Die Deut- sche Röntgengesellschaft kooperiert mit LernRad. DRG-Mitglieder erhalten einen Rabatt in Höhe von 50 % des re- gulären Kaufpreises für LernRad-Kur- se. Wir haben mit Professorin Bettina Baeßler über das Angebot gesprochen. Sie ist geschäftsführende Gesellschaf- terin und Gründerin von LernRad. Lesen Sie hier das vollständige Interview mit Professorin Bettina Baeßler. 47

Jens Hollmann, Trainer und Coach der DRG-Führungs- akademie 2024 hat die Führungsakademie ihr Angebot erweitert um die rungswerkstatt. MTR-Füh- Mit dem neuen Angebot der MTR-Führungswerkstatt bieten DRG und DGMTR gemeinsam Workshops für MTR in Leitungspositionen an. Die Auftakt- veranstaltung mit dem 2-tägigen „Basiskurs Führungskompetenzen“ fand im November 2024 statt und war ein voller Erfolg. Durchgeführt wurde das Semi- nar durch den erfahrenen Trainer und Coach der Führungsakademie der Deut- schen Röntgengesellschaft, Jens Hollmann. Es wurden Kommunikations- und Führungsstile vermittelt, sowie gemeinsam angemessene Strategien für die gelungene Führung im Team entwickelt. Zusätzlich gab es genügend Gelegen- heiten zum Austausch und Netzwerken mit anderen Kolleginnen und Kollegen. weitere Angebote für MTR geben, wie zum Beispiel Seminare zum Thema Teamführung und Konfliktma- nagement, wirksames Delegieren, Zeitmanagement, Mitarbeiterentwicklung und -förderung. Die Teilnehmerzahl ist auf 18 begrenzt, in kleinen Arbeitsgrup- pen werden die Themen interaktiv bearbeitet. Die Teilnahme am Basis-Seminar ist Voraussetzung, um aus dem Angebot weiterer Seminare individuell wählen zu können. Auf den Basiskurs aufbauend wird es 2025 Die Seminare sind seitens der DGMTR und der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie anerkannt. Man erhält ein Zertifikat der Füh- rungsakademie nach erfolgreicher Teilnahme am MTR-Basis-Seminar und zwei weiteren Seminaren (mindestens 34 Fortbildungspunkte). Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Sabine Schlender. schlender@drg.de Tel.: +49 30 916070-11 49

neu b e i 2024 2024 KURS Lungenkrebsfrüherkennung mit LDCT nach §6 LuKrFrühErkV Mit einem Befundungstraining aus 60 interaktiven Fällen be- reitet Sie dieser Kurs umfassend auf die LDCT-Befundung nach V-Lung-RADS 2022 vor. / 180 EUR / 14 CME-Punkte KURS DeGIR-Zertifizierungskurs Stufe 1 Mit dieser Videosammlung decken Sie alle 16 Unterrichtseinhei- ten für die DeGIR-Zertifizierungsstufe 1 ab. Die grundlegenden Aspekte der interventionellen Radiologie werden praxisnah vermittelt. / 160 EUR KURS InstaRad: Künstliche Intelligenz VIDEOSAMMLUNG Fit fürs Radiologie-PJ Das essentielle Grundwissen zum Thema KI in der Radiologie - hier in 10 Kurzvorträgen plus Bullettime-Diskussion für alle Interessierten verständlich aufbereitet. / 80 EUR für Mitglieder / 5 CME-Punkte Die neue Videoreihe bereitet Studierende auf ihre ersten Tage in der Radiologie vor - von „Was ist die Radiologie?“ über „Wie schreibe ich einen radiologischen Befund?“ bis hin zu „Mein erster Tag in der Angio“. KURS FALLSAMMLUNG Grundkurs und Aktualisierungskurs zur Fachkunde im Strahlenschutz WiFas – Wissensbasierte Fallsammlung Forensische Bildgebung Ab sofort können Sie bei der Röntgen-Akademie Ihre Fachkunde aktualisieren bzw. den Grundkurs absolvieren. Den Online-Teil aus Vorträgen und Lernerfolgskontrolle finden Sie in conrad. Fortbildung In den Lehrfällen fließen relevante Informationen aus den Be- reichen der Rechtsmedizin und Radiologie zusammen. Eine ge- meins. Intitative der AG Forensische Bildgebung und der DGRM. 50

conrad – die interaktive Lernplatt- form der DRG Sie ist die starke Ergänzung zu den Live-Fortbildungsangeboten der DRG: conrad, die interaktive Lernplattform der DRG, die radiologische Fortbildung unabhängig von Raum und Zeit zu Ihnen bringt. Hier finden Sie Vorträge zu verschiedensten Themen ebenso wie umfangreiche Fallsammlungen, die Sie interaktiv bearbeiten können. Es gibt komplementäre Angebote zu Live-Veranstaltungen, wie z. B. die Vortragsaufzeichnungen des RÖKO DIGITAL oder der AKADEMIE ONLINE, sowie komplett eigenständige Fortbildungen, wie das 2024 neu veröffentlichte LDCT-Lungenkarzinom- Befundungstraining. Neben mehreren neuen Kursen hat das Jahr 2024 auch technische Verbesserungen für conrad-Nutzende und Autorinnen sowie Autoren mit sich gebracht. Und: conrad ist jetzt immer häufiger auch live bei Veranstaltungen der DRG dabei. Die sogenannten „conrad-Workshops“ gibt es beim RÖKO WIESBADEN schon seit mehreren Jahren: Unter Anleitung von Expertinnen und Experten können die Teilnehmenden live an Workstations mit speziell dafür erstellten conrad-Fällen arbeiten. Selbst machen statt nur zusehen, und sich dabei mit anderen austau- schen – das macht das Lernen nachhaltig und die Kurse sehr gefragt. Im Jahr 2024 wurde dieses Format auch bei weiteren Präsenz-Fortbildun- gen eingeführt: Bei der Kinderradiologischen Fortbildung im März arbeiteten die Teilnehmenden in insgesamt vier Workshops interaktiv und gemeinsam an Fällen. Zu den Themen „ZNS-Fehlbildungen“, „der weiße Fleck“, „Knubbel am Hals“ und „Entzündliche Läsionen am Hals“ haben Dr. Jürgen Weidemann, Prof. Dr. Sönke Langner, Dr. Claudia Bierwirth und Dr. Stephanie Spieth durch die eigens dafür angelegten conrad-Fälle geführt. Beim Masterkurs Thorax- bildgebung im September haben Prof. Dr. Johannes Kirchner, PD Dr. Hilmar Kühl und Dr. Willi Wagner conrad-Workshops zu den Themen „Konventioneller Röntgenthorax“, „Interstitielle Lungenerkrankungen“ und „Interessantes aus dem Tumorboard“ durchgeführt. Das Format kam bei den Besucherinnen und Besuchern beider Veranstaltungen sehr gut an, und wird bei der Kinderradio- logischen Fortbildung im März 2025 fortgeführt werden. conrad-Workshops bei Live-Veranstaltungen 51

Neues Feature: Listen anlegen Verbesserungen für Autorinnen und Autoren conrad hat ein neues, praktisches Feature bekommen: Sie haben jetzt die Möglich- keit, sich Ihre persönlichen Listen in conrad anzulegen. Fügen Sie einzelne Videos, Fälle, ganze Fallmodule oder PDFs aus verschiedenen Kursen zu Ihrer Liste hinzu und sortieren Sie diese nach Bedarf. So können Sie Ihre eigenen „Kurse“ erstellen. Sie können Listen nur für sich anlegen oder sie mit anderen Personen teilen. Über den Menüpunkt „meine Listen“ auf Ihrer Startseite gelangen Sie jederzeit schnell zu Ihren Sammlungen. Ein größeres Update Anfang 2024 nimmt die conrad-Autorinnen und -Autoren in den Blick: Das Anlegen von Inhalten wird vereinfacht, insbesondere das Erstellen von Fällen soll intuitiver werden. Die verschiedenen Bearbeitungsmöglichkeiten sind jetzt schneller erreichbar; oft können Inhalte von den Autorinnen und Autoren direkt im Frontend der Lernplattform – also an Ort und Stelle – geändert werden. Ein „Easy Edit“ ermöglicht neuen Autorinnen und Autoren einen einfachen Ein- stieg in die Fallerstellung, ohne von zu vielen Funktionen abgelenkt zu werden. Auch die Tutorial-Videos sind 2024 überarbeitet worden und bieten schnelle Ant- wort auf Fragen wie „Wie erstelle ich einen Kurs?“, „Wie erstelle ich einen Fall?“ oder „Wie reviewe ich einen Fall?“. Sie würden gern selbst Inhalte in conrad erstellen, haben Ideen oder Fragen? Sprechen Sie uns gerne an. IHR CONRAD-TEAM IN DER DRG-GESCHÄFTSSTELLE: Mathias Thiemel, Tel.: +49 30 916070-56, thiemel@drg.de Anja Johenning, Tel.: +49 30 916070-17, johenning@drg.de Sophie Barth, Tel.: +49 30 916070-52, barth@drg.de Fortbildung 52

Simulatorkurse der DeGIR Die Simulatorkurse der Deutschen Ge- sellschaft für Interventionelle Radio- logie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) bieten sowohl Einsteigerinnen und Einsteigern als auch Fortgeschrit- tenen die einzigartige Möglichkeit, In- terventionstechniken zu erlernen und zu perfektionieren. Prof. Dr. Marcus Ka- toh und Prof. Dr. Philipp Paprottka ha- ben mit ihrem Engagement und ihrer Expertise maßgeblich zum Erfolg die- ses innovativen Fortbildungsformats beigetragen. Im Video berichten sie über ihre persönliche Motivation so- wie über die wesentlichen Inhalte und Entwicklungsperspektiven der Kurse. Ein Erfolgsmodell: die DeGIR-Simulatorkurse RADIOLOGIE NEU GEDACHT – ALLES AUS EINER HAND! Von der Terminplanung bis zur Bildarchivierung – nahtlose Integration für Ihre Radiologie. Mit der Kombination aus NEXUS / RIS und CHILI PACS bieten wir eine vollintegrierte Lösung für die Anforderungen moderner Radiologie. NEXUS / RIS CHILI PACS + Intuitive Bedienung + Optimierte Workflows + Nahtlose Integration mit PACS + Portal-Downloader + Schneller & sicherer Zugriff + Bilddiagnostik in Echtzeit + Komfortable Datenweitergabe ENTDECKEN SIE DIE PERFEKTE SYMBIOSE AUS NEXUS / RIS UND CHILI PACS – FÜR DIE RADIOLOGIE DER ZUKUNFT. 53 Jetzt Kontakt aufnehmen! sales@nexus-chili.com www.nexus-chili.com

Aktivitäten und Erfolge der AG Gastrointestinal- und Abdominaldiagnostik Die AG Gastrointestinal- und Abdominaldiagnostik war auch im vergan- genen Jahr im Fortbildungsbereich sehr aktiv und konnte ihre Expertise in Form von zahlreichen Vorträgen auf nationalen und internationalen Kongressen weitergeben. Auf dem Kongress der Vereinigung Süd- westdeutscher Radiologen und Nukle- armediziner (VSRN) im Februar 2024 in Baden-Baden war die AG Gastrointesti- nal- und Abdominaldiagnostik nahezu mit dem kompletten Vorstand vertreten und konnte vor gut gefüllten Rängen Themen der Abdominalradiologie (u. a. Leber und Rektum) im klinischen Kontext vermitteln. Ein Highlight war der 105. Deut- sche Röntgenkongress, der im Jahr 2024 unter der Präsidentschaft des AG-Vor- standsmitglieds Professor Johannes Wessling in Kooperation mit der Öster- reichischen Röntgengesellschaft (ÖRG) digital und in Präsenz in Wiesbaden durchgeführt wurde. In Wiesbaden fand die von Professor Thomas Lauen- stein entwickelte Highlight-Veranstaltung „Jeopardy reversed“ tollen Zuspruch und vor vollen Rängen statt. Hier „kämpfte“ ein Team Radiologie Süd gegen ein Team Radiologie Nord, wobei der Norden das bessere Ende für sich hatte. Auch weitere Kongressbeiträge von AG Mitgliedern (u. a. PD Dr. Guido Matthias Kukuk, Dr. Isabel Molwitz, Professor Andreas Schreyer, Professor Johannes Wessling und Professor Markus Juchems) stießen auf großes Interesse und wurden rege diskutiert. In Frankfurt am Main konnte 2024 ein Jubiläumskongress gefeiert werden. 25 Jahre FISI, ausgerichtet von Professor Thomas Vogl und mit zahlreichen wei- teren AG-Mitgliedern als Vortragende. Highlight Session „Jeopardy“ auf dem 105. Deutschen Röntgenkongress in Wiesbaden mit zahlreichen Mitgliedern der AG Gastrointestinal- und Abdominal- diagnostik Fortbildung 54

Auch in Dortmund auf dem Radiologiekongress Ruhr im No- vember 2024 konnte die AG mit Beiträgen von Professor Jo- hannes Wessling, Professor Andreas Schreyer, PD Dr. Kukuk, Professor Markus Juchems und Professor Thomas Lauenstein wichtige Beiträge leisten. Auf internationalem Parkett vertraten die AG unter an- derem Professor Lars Grenacher, Professor Andreas Schreyer und Professor Christian Stroszczynski auf der Jahrestagung der European Society of Gastrointestinal and Abdominal Radiology (ESGAR) in Stockholm. In Fernost vertrat Frau Pro- fessorin Kristina Ringe die AG als Vertretung der DRG beim chinesischen Röntgenkongress in Shanghai (14.-16.11.2024). Mit dem Vortrag „Advances in hepatobiliary imaging – From innovation to au- tomation“ setzte sie ein echtes Highlight der Kongressveranstaltung. Professor Johannes Wessling referierte in Rom beim ESGAR Workshop zum Thema „acute abdomen“, zudem ist er im abgelaufenen Jahr Teil des „ESOR visiting professors- hip programme to Moldova“ Programms gewesen. FISI-Jubiläumskongress mit starker AG-Präsenz DEGIR-LIVE-WEBINARE STUFE 2 Im November 2024 startete die Deutsche Gesellschaft für Interventi- onelle Radiologie und minimal- invasive Therapie (DeGIR) mit den „Live-Webinaren Stufe 2“ erst- mals ein neues Fortbildungsformat in der Interventionellen Radiologie, das gezielt auf die Zertifizierung in den Modulen A-D vorbereitet. Die Teilnahme an DeGIR-zertifizierten Kursen ist seit dem 1. Juli 2024 für die Zertifizierung erforderlich. DEGIR-ZERTIFIZIERUNGSKURSE AUF DER LERNPLATTFORM CON- RAD „De- Seit dem 1. Juli 2024 ist der GIR-Stufe-1-Zertifizierungskurs“ Voraussetzung für die Beantragung der Stufe-1-Basiszertifizierung in der Interventionellen Radiologie. Der Kurs verfolgt den Anspruch, praxisnah, pragmatisch und direkt relevante grundlegende Aspekte der interventionellen Radiologie zu vermitteln und kann auf conrad, der interaktiven Lernplattform der DRG, käuflich erworben werden. 55

Gemeinsam „Zukunft gestalten“ – der neuroRAD 2024 Mit über 1.000 Teilnehmenden war die 59. Jahrestagung neuroRAD (07. – 10.10.2024) der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) auch 2024 ein voller Erfolg. Über drei Tage hinweg bot sie ein vielfältiges und hochwertiges Tagungsprogramm, das unter dem Leitmotiv „Gemeinsam Zukunft gestalten“ stand. Prof. Dr. Stefan Rohde, Dortmund, war 2024 der Kongresspräsident der 59. Jahrestagung der DGNR Sitzung im Gesellschaftssaal des Kongresspalais Kassel Das Kongresspräsidium, geleitet von Prof. Dr. Stefan Rohde aus Dortmund, präsen- tierte eine breit gefächerte Agenda mit Schwerpunkten wie Nachhaltigkeit in der Neuroradiologie sowie Themen zur vaskulären Neuroradiologie, Neuro-Onkologie und dem Strahlenschutz in der interventionellen Neuroradiologie. Vorstandswahlen bei der DGNR – Prof. Schramm sieht Nachwuchs- arbeit im Fokus Prof. Peter Schramm (Mitte) mit Mitgliedern des alten und des neuen Vorstands der DGNR Prof. Dr. Peter Schramm hat mit der Mitgliederversammlung vom 10. Oktober 2024 das Amt als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) angetreten. Professor Schramm ist seit 2014 Direktor des Instituts für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck. Als einen der Schwerpunkte seiner Präsidentschaft formulierte er die Nach- wuchsarbeit: „Neuroradiologie ist ein wissenschaftlich und klinisch sehr attrak- tives Fach für angehende Fachärzt:innen. Wir wollen durch interessante Fortbildungsangebote, Förderun- gen der Jungen Neuroradiologie in unserem Fach und nicht zuletzt durch gezielte Frauenförderung diese Attraktivität noch weiter ausbauen“. Laut Satzung der DGNR wird er das Amt für die kommenden zwei Jahre bekleiden. Weitere Mitglieder des neuen Vorstands der DGNR sind: Prof. Dr. Elke Hattingen (Frankfurt) als Incoming President, Prof. Dr. Alexander Radbruch Fortbildung 56

WIR GRATULIEREN DEN PREISTRÄGER:INNEN DER DGNR! (Bonn) als Schriftführer und Prof. Dr. Stefan Rohde für den Vorstandsbereich Zer- tifizierung und Qualitätssicherung. Wiedergewählt wurde Prof. Dr. Marc Brock- mann (Mainz) als Schatzmeister. Prof. Dr. Ansgar Berlis (Augsburg) wird als Past President dem Vorstand noch zwei Jahre angehören Kurt-Decker-Preis ● ● ● Dr. med. Alexander Rau (Freiburg): „Diffusions-Mikrostruktur-Bildgebung des Gehirns“ Dr. med. Alexander Kollikowski (Würzburg): „Konzeptnachweis frühester lokaler Biomarker im ischämischen Schlaganfall“ PD Dr. med. Katharina Wenger-Alakmeh (Frankfurt): „Advanced MRI Methods in Translational Oncology DGNR-Interventionspreis Dr. med. Laurens Winkelmeier (Hamburg-Eppendorf) ● „Therapieeffekt-Prädiktion und Outcome-Prognose in der Endovasku- lären Therapie von Patienten mit akutem ischämischem Schlaganfall und großem Baseline-Infarkt“ Marc-Dünzl-Preis PD Dr. med. Benita Schmitz-Koep (München) ● „Veränderte kortikale Mikrostruktur bei frühgeborenen Erwachsenen“ Publikationspreis der Jungen Neuroradiologie: Dr. med. Christoph Mooshage (Heidelberg) ● „Association of Small Fiber Function with Microvascular Perfusion of Peripheral Nerves in Patients with Type 2 Diabetes” Preisträger:innen der DGNR 2024 57

Qualitätssicherung und Wissenstransfer in der Forensischen Bildgebung Das Jahr 2024 stand für die AG Forensisch-Radiologische Bildgebung (AGFRB) im Zeichen der Qualitätssicherung und des Wissenstransfers in der Foren- sischen Bildgebung. Dabei standen insbesondere Workshops, Fortbildungs- veranstaltungen sowie die Fertigstellung einer wissensbasierten Fallsamm- lung im Mittelpunkt. Ein Hauptpunkt der AG Forensisch-Radiologische Bildge- bung (AGFRB) im vergangenen Jahr war die intensivier- te und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit der AG für Forensische Bildgebung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin (DGRM). Diese Kooperation führte nicht nur zu gemeinsamen Vorträgen auf dem 105. Deutschen Röntgenkongress, sondern auch zum Workshop „3D trifft 3R: 3D-Techniken in Radiologie, Rechtsmedizin und Rechts- wissenschaften“, der am 24. und 25. Oktober 2024 in Halle an der Saale stattfand. In diesem ausgebuchten Workshop konnten die teilnehmenden Fachkräfte aus Radiologie und Rechtsmedizin aktuelle Möglichkeiten der 3D-Darstellung in der Forensischen Bildgebung sowohl theoretisch ken- nenlernen als auch praktisch anwenden. Eine juristische Fachkraft beleuchtete zudem die wichtigen Aspekte der Verwendung verschiedener Techniken vor Gericht sowie deren Zulässigkeitskriterien im Strafverfahren. Die Wissensbasierte Fallsammlung (WiFas), ein gemeinsames Projekt zur Un- terstützung der Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen aus Radiologie und Rechtsmedizin, wurde zum Röntgenkongress 2024 vollständig in die Lernplatt- conrad integriert und online gestellt. Die stetig wachsende Fallsammlung form bietet durch neue Fallkonstellationen kontinuierlich erweiterte Lernmöglichkei- ten. Die Plattform, die sowohl dem radiologischen als auch dem rechtsmedizi- nischen Fachpersonal zur Verfügung steht, präsentiert in den dokumentierten Fällen umfassendes Material „vom Tatort bis zur Rekonstruktion". Dies umfasst Aufnahmen von Örtlichkeiten, Verletzungen, Kleidung und weiteren relevanten Aspekten. Die direkte Vergleichsmöglichkeit zwischen Sektionsbildern und ra- 58 Teilnehmerinnen beim Workshop 3D trifft 3R, Fortbildung

diologischen Bildsätzen sowie Texte mit Auszügen aus Sektionsprotokollen und Gutachten unterstützen das Erlernen der korrekten Fachterminologie und des angemessenen Dokumentationsstils. Auf dem 105. Deutschen Röntgenkongress 2024 war die AGFRB traditio- nell mit einem Online-Programm und einer Präsenzveranstaltung vertreten. In zwei Online-Sessions zu „Hot Topics in der Forensischen Radiologie" wur- den die Integration der postmortalen Bildgebung in die klinische Radiologie, spezifische Herausforderungen in verschiedenen Bereichen der Forensischen Radiologie sowie der Schwerpunkt MRT behandelt. Die Präsenzveranstaltung in Wiesbaden ergänzte das Programm durch eine Session zur Rekonstruktion von Schussverletzungen und zur Anwendung des 3D-Oberflächenscans bei Re- konstruktionsfragen. Im Sommer wurde das Fortbildungsangebot durch eine Online-Veranstal- tung von Professor Dietrich Stoevesandt zum Thema „Schädelinnenraumver- änderungen in der pmComputertomographie“ erweitert. Der vor der Mitglie- derversammlung gehaltene Vortrag erfreute sich reger Teilnahme und führte zu einem intensiven Erfahrungsaustausch. Auf Wunsch der Teilnehmenden wurde diese Veranstaltung als Auftakt einer Vortragsreihe etabliert, die 2025 fortgeführt wird. Die AGFRB blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Das Ziel, hohe Qualitätsstandards in der Forensischen Bildgebung zu vermitteln und eine in- terdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Betroffenen zu fördern, wird auch 2025 weiterverfolgt. INSTARAD: EIN INNOVATIVES LERNKONZEPT FÜR DIE RADIOLOGIE! InstaRad ist weit mehr als nur Wissensvermittlung: Spaß, Freude und Emotionen stehen im Mittelpunkt! Das innova- tive Programm umfasst Tutorials, interaktive Fallübungen und entspannende Zusammenfassungen, die das Lernen zum „Breitensport fürs Gehirn“ machen. Prof. Dr. Katharina Fischbach, Magdeburg, und Prof. Dr. Sebastian Reinartz, Jena, stellen das Lernkonzept vor. InstaRad: Breitensport fürs Gehirn - Ein innova- tives Lernkonzept in der Radiologie 59

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und wissenschaftliche Erfolge der AG Gastrointestinal- und Abdominaldiagnostik Wie in den vergangenen Jahren lag einer der wissenschaftlichen Schwer- punkte der AG in der aktiven Mitgestaltung der interdisziplinären AWMF-Leitlinien. Die Aktualisierungen und Fertigstellungen dieser Leitli- nien gingen mit zahlreichen Publikationen der Ergebnisse einher. Leitlinienarbeit und Konsensuskon- ferenzen Professorin Kristina Ringe, Professor Thomas Vogl und Professor Markus Juchems auf dem Konsensus Meeting der S3-Leitlinie „kolorektales Karzinom“ in Mannheim Für die wichtige S3-Leitlinie „kolorektales Karzinom“ nahmen Professorin Kristina Ringe, Professor Markus Juchems und Professor Thomas Vogel an der Konsensus- konferenz in Mannheim teil. Hier konnten entscheidende Aspekte und Weiter- entwicklungen in der Radiologie in die Aktualisierung der Leitlinie eingebracht werden. Die S3-Leitlinie „Pankreaskarzinom“ wurde unter Mitwirkung von Profes- sor Lars Grenacher und Professor Andreas Schreyer im Jahr 2024 abgeschlossen (Seufferlein T et al., S3-Leitlinie Exokrines Pankreaskarzinom – Version 3.1. Z Gastroenterol. 2024 Oct;62(10):1724- 1785). Professor Grenacher war Mit- glied der Steuergruppe und leitete die AG „Diagnostik“. Beide Wissenschaft- ler arbeiteten auch an der S3-Leitli- nie „Magenkarzinom“, die aktuell als Konsultationsfassung vorliegt, sowie an der S3-Leitlinie „Ösophaguskarzi- nom“, die 2023 abgeschlossen wurde (Ebert MP et al., S3-Leitlinie Diagnos- tik und Therapie der Plattenepithel- karzinome und Adenokarzinome des Ösophagus. Z Gastroenterol. 2024 Apr;62(4):535-642). Die „living guideline“ zur Diag- nostik und Therapie des Morbus Crohn wurde unter Mitarbeit von Professor Wissenschaft 62

Markus Juchems und Professor Andreas Schreyer aktualisiert (Sturm A et al., Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn“ der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwech- selkrankheiten (DGVS) (Version 4.1) – living guideline. Z Gastroenterol. 2024 Aug;62(8):1229-1318). Auch die S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karz- inoms und biliärer Karzinome“ wurde 2024 als weitere „living guideline“ ak- tualisiert. Hier waren Professor Thomas Vogl, Leitlinienbeauftragter der DRG, sowie Professorin Kristina Ringe und Professor Thomas Helmberger federfüh- rend beteiligt. Für die S3-Leitlinie „Colitis ulcerosa“ wurde Professor Johannes Wessling mandatiert. Unter der Federführung von Professorin Kristina Ringe publizierte der Vorstand der AG ein Positionspapier zur Verwendung leberspezifischen Kontrastmittels in der MRT (Ringe KI et al., Application of liver-specific contrast agents for evalua- tion of focal liver lesions - Expert recommendations from the Gastrointestinal and Abdominal Imaging Workgroup of the German Roentgen Society. Rofo. 2024 Jul;196(7):690-698). Das Papier beleuchtet verschiedene Anwendungsszenarien und gibt Empfehlungen zur sinnvollen Applikation dieser Kontrastmittel. Zusammen mit der AG Onkologische Bildgebung wurde ein weiterer wichtiger Artikel veröffentlicht, der eine flächendeckende, standardisierte und hochwertige Diagnostik von Abdominaltumoren in Deutschland zum Ziel hat (Gerwing M et al., Standardized diagnosis of gastrointestinal tumors: an update regarding the situation in Germany. Rofo. 2024 Oct 16). Eine von der AG initiierte Online-Umfrage zum Thema „Enterale Kontras- tierung bei abdominellen CT-Untersuchungen“ fand mit knapp 1.000 Teilneh- menden großen Zuspruch. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet und mit Spannung erwartet. Die ersten Ergebnisse der von der AG unter Federführung von Professor Johannes Wessling mitinitiierten Rebefundungsstudie „Prätherapeutisches MRT vs. postoperative Pathologie beim Rektumkarzinom“ wurden 2024 auf dem RÖKO in Wiesbaden, dem Deutschen Chirurgie Kongress in Leipzig und dem Annual Meeting of the European Society of Coloproctology in Thessaloniki vorgestellt. Die Ergebnisse stießen auf große Resonanz und wurden in einem Manuskript unter dem Titel „Pretherapeutic MRI vs. Postoperative Pathology in Loco-regional Staging of Rectal Cancer – a Multicentre Re-evaluation Study in Non-pretreated Patients Based on the OCUM-study“ zusammengefasst. Das Manuskript befindet sich aktuell im Umlauf. Publikationen und Studien 63

Erste deutsche Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der exogen-allergischen Alveolitis 2024 in Kraft getreten S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Im Juli 2024 ist die erste deutsche Therapie der exogen-allergischen Alveolitis (EAA) in Kraft getreten (AWMF Registernummer 020-036). Als Vertreterinnen der Deutschen Röntgengesellschaft waren Dr. Beate Rehbock und Prof. Dr. Okka Hamer Mitglied der Leitlinienkommission. Die internationale Leitlinie aus dem Jahr 2020 wurde zwar mit Beteiligung deut- scher Kollegen, jedoch ohne Beteiligung der europäischen Fachgesellschaften 10.1164/rccm.202005-2032ST). Die deutsche Leitlinienkommission erstellt ( hat wohlüberlegt entschieden, sich in einigen wichtigen Punkten von der inter- nationalen Leitlinie zu lösen: Die internationale Leitlinie unterscheidet sowohl klinisch als auch radio- logisch zwischen einer nicht-fibrotischen und fibrotischen Form der EAA. Was die HRCT-Diagnostik betrifft, gibt die internationale Leitlinie für beide Formen jeweils ein komplexes Befundungsschema vor. Durch die Kombination unter- schiedlicher Zeichen und Verteilungen soll die Radiologie bestimmen, ob es sich um ein für die EAA „typisches“ HRCT-Muster handelt, um ein Muster „vereinbar“ mit einer EAA oder (für die fibrotische Form) um ein „unbestimmtes“ Muster. Dieses Schema ist angelehnt an die HRCT-Befundung bei der Diagnostik der 10.1164/rccm.201807-1255ST bzw. idiopathischen pulmonalen Fibrose (IPF) ( 10.1164/rccm.202202-0399ST). Die deutsche Leitlinienkommission hat sich dieser Vorgehensweise hinsichtlich der EAA nicht angeschlossen. Die Gründe hierfür sind erstens, dass (im Gegensatz zur IPF) die Kategorien nicht durch Kor- relation mit der Histologie gestützt werden und zweitens, dass die Schemata sehr kompliziert sind und sich daher sogar in thoraxradiologischen Zentren nicht durchsetzen konnten. In der deutschen S2k-Leitlinie wird bezüglich der HRCT-Befundung auf eine Kategorisierung hinsichtlich Wahrscheinlichkeiten verzichtet und pragmatisch zwischen einer rein inflammatorischen (Abb. 1) und einer fibrotischen (Abb. 2) Form unterschieden, da diese Einteilung objektivierbar und sowohl therapeu- tisch als auch prognostisch relevant ist. Wissenschaft 64

Abb. 1: Inflammatorische EAA. Mischbild aus diffusem Milch- glas, zentrilobulären Milchglas- noduli, Air trapping und einer Zyste. Der Befund ist typisch für eine inflammatorische EAA. Zeichen einer Fibrose zeigen sich nicht. Für beide Formen werden die typischen HRCT-Zeichen und deren Verteilung in der Lunge genannt. Dabei wird darauf hingewiesen, dass nicht alle aufgeführten Merkmale gleichzeitig vorliegen müssen, sondern vielmehr meist eine Auswahl in unterschiedlicher Kombination und Gewichtung vorliegt. Hierbei steigt die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer EAA an je mehr Zeichen in typischer Verteilung vorliegen. Differenzialdiagnostisch wertvoll ist hierbei, dass bei der fibrotischen EAA meist synchron Zeichen des inflammatorischen Stadiums vor- liegen. Der radiologische Part ist in einer konsentierten Empfehlung zusammen- gefasst (Abb. 3). Abb. 2 Fibrotische EAA Links: Fibrose (erkenntlich an Traktions- bronchiektasen und irregulären Retiku- lationen) in Kombination mit Zeichen der Inflammation (erkenntlich an diffusem Milchglas). Zudem Air trapping. Der Befund ist typisch für eine fibrotische EAA, wobei in diesem Fall die Inflammation überwiegt. Rechts: Fibrose (erkenntlich an Traktions- bronchiektasen und irregulären Retikulationen) mit peripherer und peri- bronchovaskulärer Verteilung. Diskrete Milchglastrübungen auch außerhalb von Fibrose sowie diskretes air-trapping. Der Befund ist typisch für eine fibrotische EAA, wobei in diesem Fall die Fibrose überwiegt. Abb. 3: Konsentier- te Empfehlung der S2k-Leitlinie zur HR- CT-Diagnostik bei PatientInnen mit v. a. exogen-allergische Alveolitis 65

Was die klinische Einteilung der EAA be- trifft, wird ebenso von der internationa- len Leitlinie abgewichen. Nach Ansicht der deutschen Leitlinienkommission ist es sinnvoll, die EAA gemäß ihres zeitlichen Verlaufs in eine akute und chronische Ver- laufsform einzuteilen. Während die aku- te Form immer nicht fibrotisch verläuft, werden bei der chronischen Form die Subtypen fibrotisch und nicht-fibrotisch unterschieden. Zusammenfassung Die 2024 in Kraft getretene AWMF S2k- Leitlinie für die exogen-allergische Al- veolitis schlägt hinsichtlich der HRCT-Be- fundung eine pragmatische und therapie- relevante Einteilung der EAA in eine rein inflammatorische und eine fibrotische EAA vor. Im Falle einer fibrotischen EAA muss festgehalten werden, ob eine inflam- matorische Komponente vorliegt und wie die Gewichtung zwischen Fibrose und In- flammation ist. Schnellere Krebserkennung 1 3DQuorum™ SmartSlices in Kombination mit Clarity HD™ und Intelligent 2D™ Bildgebung – die ultimative Tomosynthese-Technologie. Unsere hochauflösende 3D™ Bildgebung – jetzt schneller. 1,2 Zukunftssicher gerüstet für kommende Herausforderungen im Screening. #Schnellere Krebserkennung 2997 Hologic BV, Da Vincilaan 5, 1930 Zaventem, Belgium EC REP References: 1. Hologic data on file. CSR-00116 2. Hologic data on file. MAN-06153; Wissenschaft ADS-04154-DEU-801 Rev.001 (1/2024) Hologic Inc. © 2024 Alle Rechte vorbehalten. Hologic, 3DQuorum und die zugehörigen Logos sind Marken und/oder eingetragene Marken von Hologic, Inc. und/oder seinen Niederlassungen in den USA und/oder anderen Ländern. 66

Digitalisierung im Gesundheits- wesen: Projekt „HowToDigital“ gestartet Die Digitalisierung verändert stetig die Medizin und verspricht bahnbrechende Fortschritte in der Versorgung. Doch zwischen Potenzial und Realität klafft eine Lücke – auch in der Radiologie. Medizinisches Personal steht vor der Herausforderung, digitale Instrumente effektiv zu nutzen und die dazu nötigen Kompetenzen zu erlangen. Über dieses Thema haben wir mit PD Dr. Daniel Pinto dos Santos und seinem Kollegen Dr. Dr. phil. Thomas Dratsch von der Uniklinik „HowToDigital – Digitale Köln gesprochen. Beide engagieren sich im Projekt Kompetenzen und Entwicklung digitaler Tools für die stationäre und am- bulante Versorgung“, das von der Universität Göttingen initiiert wurde und mit Mitteln des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert wird. PD Dr. Pinto dos Santos ist zudem im Vorstand der AG Informati- onstechnologie der DRG (AGIT) aktiv. Dr. Dr. Thomas Dratsch, Uniklinik Köln PD Dr. Daniel Pinto dos Santos, Uniklinik Köln Dr. Dratsch, Dr. Pinto dos Santos, aus welcher Perspektive blicken Sie auf das Thema des Projekts? DR. DRATSCH: Die Digitalisierung hat sehr dabei geholfen, die Leistungsfähigkeit der Radiologie voranzutreiben. Wir sind in der Lage, immer kleinere Strukturen im Körper zu erkennen und pathologische Veränderungen darzustellen. Damit geht allerdings auch einher, dass wir immer mehr Daten erhalten, mit denen wir effizient umgehen müssen. Auch dabei hat die Digitalisierung geholfen: die Daten- flut in geordnete Bahnen zu bringen. Jedoch gibt es immer noch eine Vielzahl von Herausforderungen, bei denen digitale Methoden und Abläufe effektiver genutzt werden könnten. 67

Können Sie Beispiele nennen? Das klingt danach, dass Prozesse nicht ausreichend standardisiert sind. Ein Thema, das schon seit mehreren Jahren diskutiert wird. Stichwort KI: Das Thema ist gegen- wärtig in aller Munde. Wo liegen hier die Herausforderungen in der praktischen Anwendung? DR. DRATSCH: In der radiologischen Arbeitskette – von der Terminierung über Bildakquisition bis hin zur Befunderstellung und Kommunikation der Ergebnisse – gibt es immer noch eine Vielzahl von Reibungspunkten. Das liegt unter ande- rem daran, dass einzelne Arbeitsprozesse oder Informationsquellen nicht oder nur teilweise digitalisiert sind. Zum Beispiel finden sich manchmal wichtige In- formationen nur in Papierform. Ein weiteres Problem ist die Zuverlässigkeit der digitalen Tools, auf die die Radiologie angewiesen ist. Terminierungssoftware, digi- tale Patientenakte, PACS und Spracherkennungssoftware müssen alle zuverlässig zusammenarbeiten. Kommt es bei einem dieser Elemente zu Störungen, kann das die Arbeit deutlich behindern. PD DR. PINTO DOS SANTOS: Ja, in der AGIT bearbeiten wir Themen der Standar- disierung intensiv. So haben wir unter anderem im vergangenen Jahr neue Vor- lagen zur strukturierten Befundung veröffentlicht. Die strukturierte Befundung strebt danach, den sonst in freiem Text formulierten Befund in eine standardi- sierte Form zu bringen. Dabei ist uns wichtig, keine starren Arbeitsabläufe vor- zugeben, sondern nur die Inhalte zu standardisieren und dabei aber auch ein zukunftssicheres Format wie FHIR zu nutzen. Auf diese Weise können relevan- te Informationen strukturiert und zwischen Institutionen vergleichbar erfasst werden, was bspw. eine einfachere Auswertung und Weiternutzung für fol- gende Arbeitsschritte erlaubte. Die breite Anwendung solcher Befundvorlagen in der Praxis ist bedauerli- cherweise noch nicht weit verbreitet, insbesondere weil heute verfügbare Soft- warelösungen sich nicht so einfach in die Arbeitsabläufe der Radiologie integ- rieren lassen und meist zu zeitaufwändig in der Benutzung sind. Das stellt einen entscheidenden Schritt dar, den wir aktuell angehen und dringend vorantreiben müssen. Die volle Effektivität der Befundvorlagen kann nur erreicht werden, wenn sie reibungslos in unsere Arbeitsabläufe integriert werden, beispielsweise in das Radiologie-Informations-System (RIS). Wir Radiologinnen und Radiolo- gen setzen große Erwartungen in die RIS-Anbieter, dass sie uns hochwertige Werkzeuge in diesem Bereich bereitstellen. Die Befundvorlagen selbst sind frei verfügbar und unter einer offenen Lizenz erhältlich. Das bedeutet, dass keine Kosten für ihre Nutzung anfallen und sie kommerziell genutzt werden können. Aber auch in den Bereichen Radiomics oder künstliche Intelligenz stoßen wir auf Hindernisse bei der Standardisierung und praktischen Anwendbarkeit in der radiologischen Praxis. Oftmals kann zum Beispiel keine konsistente Bild- und Datenqualität gewährleistet werden. Wir müssen die Herausforderungen, Lösungsansätze in Forschung und Praxis sowie die notwendigen Fortschritte bei etablierten Qualitätssicherungseinrichtungen diskutieren. PD DR. PINTO DOS SANTOS: Ein Problem ist hier zum Beispiel der sogenann- te Automation Bias, also ein zu starkes Verlassen auf den Autopiloten, sowie ein mangelndes Hinterfragen der KI-Empfehlungen. Um KI effektiv in der Radiologie einzusetzen, sind Schulungen unerlässlich. Es gibt bisher kein festes Curriculum für den Einsatz von KI, aber es wäre wichtig, eines zu etablieren. Dr. Thomas Dratsch: Auch gilt es vor dem breiten Einsatz von KI immer noch zahlreiche wirtschaftliche und regulatorische Hürden zu überwinden, bevor sich diese in die bisherige radiologische Arbeitskette eingliedern kann. Wissenschaft 68

Es besteht also Bedarf an Schulun- gen und Richtlinien für den KI-Ein- satz. Gibt es noch weitere Probleme, die Sie hervorheben möchten? PD DR. PINTO DOS SANTOS: Tatsächlich herrscht in der Radiologie derzeit eine Hybrid-Situation zwischen analogen und digitalen Lösungen. Es mangelt an einer strukturierten Datenerfassung sowie an einer zuverlässigen IT-Infrastruktur. Dies führt zu weiteren Komplikationen im Arbeitsablauf. ZUM HINTERGRUND DES PROJEKTES „HOWTODIGITAL“ Prof. Dr. Manuel Trenz von der Universität Göttingen leitet das Projekt „HowToDigital – Digitale Kompetenzen und Entwicklung digita- ler Tools für die stationäre und ambulante Versorgung“. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit rund 800.000 Euro unterstützt. Ziel ist es, digitale Lösungen im Gesundheitswesen voranzutreiben, indem Nutzungshemmnisse identifiziert und digitale Kompetenzen gefördert werden. Das Projekt konzentriert sich auf Radiologie und Gynäkologie und untersucht vorhan- dene digitale Systeme sowie Kompetenzen des medizinischen Personals. Zu den Projektpartnern zählen neben der Universität Göttingen auch die Universität Paderborn, das Universitätsklinikum Köln, die Deutsche Röntgengesellschaft, die gematik GmbH, die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg, die AOK Sachsen-Anhalt und die Techniker Krankenkasse. Onkologische Untersuchungsprotokolle in der Computertomografie Im DRG-Jahresbericht 2023 hat die AG Onkologische Bildgebung alle in der ambulanten oder stationären Versor- gung tätigen Radiolog:innen zur Teil- nahme an einer Umfrage zu regelhaft eingesetzten computertomografi- schen Stagingprotokollen der häu- figsten onkologischen Tumorentitäten aufgerufen. Hierbei wurden sowohl verwendete Bildgebungsmodalitäten, Scanbereiche und Kontrastmittelpha- sen detailliert erfasst. Hintergrund der Umfrage war es, zunächst den Status quo der onkologischen Stagingrou- tinen in Deutschland zu ermitteln. Neben bereits existierenden thera- peutischen onkologischen Regimen sollen zukünftig auch standardisierte Empfehlungen für die radiologische Diagnostik weiter erarbeitet werden, die auf nationalen und internationalen Empfehlungen basieren. Erste Ergebnisse zu Tumoren des Gastrointestinaltraktes sind im Laufe RöFo publi- des Jahres 2024 in der ziert worden: Entsprechende Ergeb- nisse zum HCC sind zur Publikation angenommen und werden zeitnah zur Verfügung stehen. Im Jahr 2025 werden weitere Artikel zum Bronch- ialkarzinom sowie Tumoren des Uro- genitaltraktes folgen. Bleiben Sie ge- spannt! v.l.n.r. Dr. Inka Ristow, PD Dr. Mirjam Gerwing und PD Dr. Saif Afat vom Vorstand der AG Onkologische 69

KI in der Radiologie – Herausforderungen und Perspektiven Prof. Dr. Dipl.-Inform. Julian Caspers, Universitäts- klinikum Düsseldorf Herr Professor Caspers, welche Hürden sehen Sie aktuell noch, um das volle Potenzial der KI in der Radiologie zur Entfaltung zu bringen? Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) die Arbeit von Ra- diologinnen und Radiologen erleichtern? Trotz tech- nischer und wirtschaftlicher Hürden spielt KI bereits heute eine Schlüsselrolle mit vielen zugelassenen Anwendungen. Prof. Dr. Dipl.-Inform. Julian Caspers von der Uniklinik Düsseldorf spricht im Interview über die Chancen der KI in der Radiologie. Dabei betont er insbesondere die Bedeutung der Mensch-Maschi- ne-Interaktion und skizziert innovative Ansätze wie Large Language Models und Foundation Models, die die Radiologie revolutionieren könnten. Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Radiologie grundlegend zu ver- ändern, da ihre Kernaufgaben – wie Detektion, Klassifizierung, Quantifizierung und Textverarbeitung – ideal zu den Fähigkeiten von KI-Systemen passen. Bereits heute sind über 700 KI-gestützte Medizinprodukte im Bereich der radiologischen Diagnostik zugelassen. Tatsächlich stammen etwa 80 Prozent der im Jahr 2023 von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA neu freigegebenen KI-Softwarepro- dukten aus der Radiologie, womit dieser Fachbereich als Vorreiter in der medizini- schen Nutzung von KI gilt. Trotz dieses Fortschritts ist die tatsächliche Anwendung von KI in der klinischen Praxis noch begrenzt. Viele der zugelassenen Produkte sind hochspezialisiert und decken nur Nischenbereiche ab. Zudem integrieren sie sich oft nur bedingt in bestehende Arbeitsabläufe und IT-Infrastrukturen. Zusätzlich stellt die Wirtschaftlichkeit eine erhebliche Hürde dar: Der Einsatz von KI-Produk- ten wird aktuell nicht gesondert vergütet und sonstige finanzielle Vorteile gegen- über traditionellen Verfahren sind bislang nicht klar evident. Umfragen unter Ra- diologinnen und Radiologen bestätigen, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis eine der größten Barrieren für die breite Einführung von KI in der Diagnostik darstellt. In den kommenden Jahren wird es daher entscheidend sein, die technischen und ökonomischen Hürden weiter abzubauen, um das volle Potenzial von KI in der Radiologie zu entfalten. Wissenschaft 70

Wie steht es um die Akzeptanz von KI-Produkten in der Praxis? Welche konkreten Herausforderun- gen bestehen hierbei? Werfen wir den Blick auf die konkrete Forschung und Entwick- lung: Was werden wir in den nächsten Jahren sehen? 71 Ein wesentlicher Hemmschuh für die breite Akzeptanz von KI-Produkten in der Radiologie ist die Problematik systematischer Fehleinschätzungen (Bias) und Domänenverschiebungen. Letztere treten auf, wenn die Datenverteilung zwi- schen dem Trainingsdatensatz eines KI-Algorithmus und den realen Daten ab- weicht, was häufig zu deutlichen Leistungseinbußen führt. Zudem sind viele der derzeitigen KI-Produkte in der Radiologie unzureichend validiert: Rund die Hälfte der Verfahren ist nicht öffentlich validiert, und es fehlen prospektive Untersu- chungen sowie randomisiert kontrollierte Studien, um den tatsächlichen Nutzen der KI zu belegen. Hier kann die universitäre Forschung aus meiner Sicht wichti- ge Beiträge leisten: Eine stärkere Einbindung der universitären Forschung in die Softwareentwicklung ist aus meiner Sicht dringend erforderlich. Netzwerke wie RACOON bieten hier wertvolle Plattformen, um den praktischen Nutzen KI-ge- stützter Technologien besser zu erforschen und ihre Integration in den klinischen Alltag voranzutreiben. Eine wesentliche Herausforderung ist die Datenzugänglichkeit, die für eine er- folgreiche Anwendung von KI essenziell ist. In Deutschland behindern die noch mangelnde Digitalisierung und Speicherung in verschiedenen Subsystemen die Integration und den Austausch von Gesundheitsdaten. Man spricht von sogenann- ten „Datensilos“. Um die Potenziale von KI voll auszuschöpfen, müssen wir mehr Schnittstellen schaffen und Architekturen entwickeln, die eine effiziente Daten- integration und Interoperabilität ermöglichen. Hier hat die Medizininformatik-In- itiative bereits wichtige Impulse gesetzt. Zudem gibt es in der Entwicklung und Anwendung von KI in der Medizin zahlreiche regulatorische Bestimmungen, die zu beachten sind und uns zum Teil vor Herausforderungen stellen. Neben der Daten- schutz-Grundverordnung (DSGVO) betrifft dies insbesondere die Medical Device Regulation und das Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz (MPDG), die For- schende oftmals mit Unsicherheiten konfrontiert, wann Grundlagenforschung endet, und gezielte Produktentwicklung beginnt. Zusätzlich kommen mit dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG), der EU-Verordnung zur künstlichen Intelligenz (EU AI ACT) und dem Europäische Raum für Gesundheitsdaten (EHDS) neue rechtliche Instrumente auf uns zu, die an sich positive Rahmenbedingun- gen für Forschende schaffen, aber deren konkrete Umsetzung bislang noch nicht vollständig klar ist. Die Mensch-Maschine-Interaktion bei der Anwendung von KI in der Radiologie wird aus meiner Sicht stärker untersucht werden. Während beispielsweise in der Luftfahrt umfassend erforscht wurde, wie Menschen mit Automatisierungssyste- men wie Autopiloten interagieren, wird in der Radiologie oft angenommen, dass KI die Arbeit automatisch verbessert, ohne die potenziellen Probleme ausreichend zu beachten. Eine Studie von Thomas Dratsch, Daniel Pinto dos Santos und Kollegen (Uniklinik Köln) aus dem letzten Jahr zeigte, dass Radiologinnen und Radiologen, die durch fehlerhafte KI-Diagnosen beeinflusst werden, deutlich häufiger Fehler machen. Dieses Phänomen muss besser verstanden werden, um den verantwor- tungsvollen Einsatz von KI zu gewährleisten. Zudem eröffnen die inzwischen allgegenwärtigen Sprachmodelle, soge- nannte „Large Language Models“ (LLMs), neue Perspektiven auch für die Anwen- dung in der Radiologie. Beispielsweise können diese den Einsatz strukturierter Befundung weiter vorantreiben, indem sie eine sprachliche Standardisierung ermöglichen. Ein weiteres vielversprechendes Feld ist das Self-supervised Le-

arning, bei dem KI ohne menschliche Klassifikation von Daten lernt. Dies ist besonders relevant, da die Bereitstellung gut annotierter medizinischer Daten das Nadelöhr in der Entwicklung von KI ist. Trotz der hohen Anforderungen an große Datenmengen birgt dieses Gebiet daher großes Potenzial für zukünftige Forschungsergebnisse. Schließlich sind sogenannte „Foundation Models“ ein weiteres zentrales Thema. Die Vision ist, ein umfassendes medizinisches System zu entwickeln, das verschiedene Datentypen wie Bilder, Text- und Labordaten integrieren und daraus medizinisches Wissen generieren kann, um hieraus unterschiedliche Anwendungen zur Unterstützung des medizinischen Personals abzuleiten. Die- ses Ideal eines einheitlichen Systems, das Nischenprodukte ersetzt, gilt als der „heilige Gral“ der Forschung. Es ist jedoch insbesondere aufgrund der Heraus- forderungen in der Datenintegration im Moment noch in weiter Ferne. Wir sollten von der unübersichtlichen Vielzahl einzelner Anwendungen weg- kommen. Zukünftig wäre es wünschenswert, ein umfassendes KI-Modell zu ent- wickeln, das sich in die bestehenden Arbeitsabläufe von Ärztinnen und Ärzten integriert und sie bei der Zusammenfassung klinischer Daten sowie der Auswer- tung radiologischer Bilder unterstützt und beispielsweise über eine Fragen-Ant- wort-Funktion Informationen zu Patientendaten oder auch Fachwissen liefert. Ein solches System sollte zudem in der Lage sein, Inkonsistenzen zu erkennen und bei administrativen Aufgaben zu helfen. Wenn wir in Zukunft solche technische Unterstützung zuverlässig und wirtschaftlich an unserer Seite haben, ist uns und den Patientinnen und Patienten gedient. Haben Sie als Radiologe einen Wunsch für die zukünftige Arbeit mit KI in der Radiologie? Radiologische Bilder und Befunde blitzschnell verfügbar. Das Patienten- und Zuweiserportal ist die innovative Lösung für schnellen, sicheren und unkomplizierten Datenaustausch im Gesundheitswesen. Einfach. Schnell. Sicher. Weitere Informationen: sales@easyradiology.net www.easyradiology.de

Radiologie trifft Raupen: Wie Tabakschwärmer die Entzündungsforschung revolutionieren reichert. Entdecken Sie, warum diese Forschung als „zukunftsweisend“ gilt und welche Projekte als Nächstes ge- plant sind! Lesen Sie hier das vollständige Interview mit Dr. Anton Wind- felder. Wie können Insekten die Erfor- schung von Darmentzündungen wie Morbus Crohn voranbringen? Dr. Anton Windfelder, Young-Investiga- tor-Award-Preisträger der Deutschen Röntgengesellschaft 2024, hat dazu faszinierende Antworten. Mit Mik- ro-CT und MRT entschlüsselt sein Team die komplexen Strukturen im Verdau- ungstrakt von Tabakschwärmer-Rau- pen und eröffnet neue Wege für die translationale Medizin. Im Interview spricht Windfelder über die Rolle von Tabakschwärmern als alternatives Tiermodell, seine For- schungsergebnisse und wie Augmen- ted Reality die Radiologie-Lehre be- Künstliche Intelligenz in der Herzbildgebung: Eine Roadmap für die Zukunft Wie können Algorithmen die Diagnostik und Prognose von Herzerkrankungen revolutionieren? Die in der Fachzeit- schrift „Nature Reviews Cardiology” veröffentlichte „Roadmap on the use of artificial intelligence for imaging of vulnerable atherosclerotic plaque in coronary arteries“ bietet Antworten. Im Interview teilen Erstautor Bernhard Föllmer und Heisenberg-Pro- fessor Marc Dewey, Charité – Universi- tätsmedizin Berlin, ihre Einblicke: von den aktuellen Herausforderungen und klinischen Fragestellungen bis hin zu den Voraussetzungen für den Einsatz von KI in der Praxis. Entdecken Sie, wie KI dabei helfen könnte, komplexe Bild- daten effizienter auszuwerten und die Versorgung von Patientinnen und Pa- tienten mit kardiovaskulären Erkran- kungen zu verbessern. Lesen Sie hier das vollständige Interview mit Bernhard Föllmer und Prof. Dr. Marc Dewey. 73

„Demokratisierung von KI im Gesundheitswesen“ Prof. Dr. Felix Nensa, Leiter des Projekts OMI Sehr geehrter Herr Professor Nensa, würden Sie bitte skizzieren, was das OMI-Projekt beinhaltet und auch darauf eingehen, was Ihre Ziele sind? OMI (Open Medical Inference) entwickelt ein offenes Protokoll zur Verbesserung der medizini- schen Versorgung, indem KI-Modelle aus der Ferne für verschiedene Krankenhäuser nutzbar gemacht werden, ohne dass diese die KI-Modelle lokal betrei- ben müssen. Das Projekt wird vom Bundesministeri- um für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb der Medizin-Informatik-Initiative (MII) gefördert und zielt darauf ab, den semantisch interoperablen Aus- tausch von multimodalen Gesundheitsdaten zu er- leichtern. Wir sprachen mit Prof. Dr. Felix Nensa vom Universitätsklinikum Essen, der das Projekt leitet. Der Hintergrund des Projekts ist die zunehmende Anzahl von KI-Anwendungen in den Kliniken, besonders in der Radiologie, aber auch in anderen medizinischen Disziplinen. Eine Uniklinik kann ihre KI-Anwendungen vielleicht selbst betreiben, aber andere, wie niedergelassene Radiologen, können Schwierigkeiten haben, eine Vielzahl von KI-Applikationen lokal zu betreiben. Es wird daher Plattformen geben müssen, auf denen diese Anwendungen zugänglich sind, wahrscheinlich in einer Cloud. Das Problem bei Cloud-Plattformen ist die Marktverteilung. Am Ende wird es vermutlich nur wenige große Plattformen geben, ähnlich wie bei Smartpho- nes, wo man praktisch nur noch zwischen iOS und Android wählen kann. Diese Konzentration führt zu einem Ungleichgewicht der Marktkräfte und schränkt die Wahlfreiheit der Anwender ein. Wenn nun akademische Anbieter ihre KI-An- wendungen anbieten möchten, sei es für die Forschung oder als zugelassene Medizinprodukte, könnten sie ausgeschlossen werden, wenn der Markt von wenigen großen, möglicherweise nicht europäischen Plattformen dominiert wird. Das wollen wir vermeiden. Unser Ziel mit OMI ist es, diesem Trend entgegenzuwirken. Wir können zwar keine eigene Plattform bauen, da uns die Ressourcen fehlen. Aber wir können offene Protokolle und Spezifikationen für die Teilnahme an solchen Plattformen erstellen. Das ist der Kern von OMI: eine offene Beschreibung ei- Wissenschaft 74

nes Netzwerks von KI-Anbietern, das sowohl Anbieter als auch Nutzende von KI-Diensten vereint. Dieses Netzwerk muss nicht zentralisiert sein, sondern kann verteilt funktionieren. Jeder, der bestimmte KI-Dienste im OMI-Netzwerk anbieten möchte, kann dies tun, und andere Teilnehmer können diese Dienste nutzen, ohne dass alles von einem zentralen Anbieter kontrolliert wird. Das ist das zentrale Konzept von OMI. Ja, man kann es auch Demokratisierung von KI im Gesundheitswesen nennen … Absolut. Dies ist ein vom BMBF gefördertes Projekt innerhalb der Medizin-Infor- matik-Initiative (MII), weshalb der Schwerpunkt auf Deutschland liegt. Wir setzen jedoch vollständig auf internationale Technologien und versuchen nicht, völlig neue Wege zu gehen. Wo es bereits bestehende Lösungen gibt, nutzen wir die- se. Bei den Infrastrukturkomponenten nutzen wir zum Beispiel das Data Sharing Framework der MII. Dabei verwenden wir etablierte Technologien und Strukturen, die im Rah- gematik zusammen, men der MII geschaffen wurden. Wir arbeiten auch mit der die als unterstützender Partner dabei ist, um zu gewährleisten, dass verschiedene Netzwerkebenen harmonisch zusammenarbeiten. In unserer ersten Implemen- tierungsphase innerhalb der MII verwenden wir das Data Sharing Framework der MII, welches später durch die Telematik-Infrastruktur der gematik ersetzt werden kann. So können auch andere Akteure, die außerhalb des MII-Kontexts agieren, eingebunden werden. Unser Ziel ist es, einen globalen Standard für die demokra- tische Teilhabe an KI im Gesundheitswesen zu schaffen. Für die OMI-Plattform nutzen wir hauptsächlich FHIR und DICOM. DICOM ist für den Transport und Austausch von Bilddaten sowie großen Dateien wie Audioda- teien, EEGs, EKGs und PDF-Dokumenten zuständig. FHIR wird für die restlichen Daten verwendet. Wichtige Bausteine sind auch bestehende Terminologien und Ontologien, die wir übernehmen, statt sie neu zu entwickeln. Zudem setzen wir auf etablierte Web-Technologien wie HTTP und HTTPS und vermeiden, das Rad neu zu erfinden. Während der Projektlaufzeit ist der Zugang aus organisatorischen Gründen auf die Teilnehmer des OMI-Konsortiums und einige assoziierte Partner beschränkt, einschließlich Industriepartnern. Später soll der Zugang jedoch global sein. OMI ist dezentralisiert, und die zentrale Komponente, die OMI-Registry, dient nur als Verzeichnis, um Dienste und deren Anbieter aufzulisten. Die Kommunikati- on erfolgt direkt zwischen den Nutzenden. Beispielsweise könnte ein Radiologe in der Inneren Mongolei einen KI-Dienst des Uniklinikums Essen anfordern. Die Entscheidung, diesen Dienst bereitzustellen, liegt allein bei der Uniklinik Essen und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der regionalen Anwendbarkeit der KI-Modelle oder rechtlichen Rahmenbedingungen. Es kann auch andere Gründe geben, warum Dienste nicht bereitgestellt werden: z. B. begrenzte Ressourcen oder kommerzielle und regulatorische Überlegungen. Die Demokratisierung der KI bedeutet nicht nur den Zugang für die Wis- senschaft, sondern auch für kommerzielle Anbieter. Letztendlich sollen diese Entscheidungen zwischen den beteiligten Marktteilnehmern ausgehandelt werden, nicht von OMI. Eine solche Maßnahme würde die Teilhabe an Einrichtungen wie Universitäten, Forschungsein- richtungen und Krankenhäusern fördern, oder? …und das nicht nur in Deutsch- land, sondern mit weltweiter Perspektive? Auf welche Standards setzen Sie mit der OMI-Plattform? Welche Institutionen werden Zugang zu den Ressourcen der OMI-Plattform haben? 75

Ein Blick in die Zukunft: Welche Vorteile werden die Nutzenden haben, wenn das Projekt seine Ziele erreicht hat? Als Nutzer von KI habe ich die Wahl zwischen verschiedenen Plattformen, ähn- lich wie bei iPhone und Android. Auf den großen Plattformen bin ich jedoch an deren Konditionen gebunden, muss deren Preise zahlen und kann nur die von ihnen zugelassenen Apps nutzen. Im Gegensatz dazu erlaubt das OMI-Netz- werk jedem, der die Regeln einhält, teilzunehmen und seine Dienste anzubieten. Das ermöglicht den Nutzenden mehr Freiheit bei der Auswahl und Nutzung von KI-Anbietern. Ein Beispiel: Apple-Nutzende waren bisher auf die Apps im App-Store beschränkt, während Android-Nutzende mehr Freiheiten hatten, etwa durch Sideloading. Wir möchten, dass KI-Nutzende frei entscheiden können, welche Anbieter sie wählen und zu welchen Konditionen, ohne dass ein großer Plattfor- manbieter die Marktmacht hat. Auch für Anbieter ist es vorteilhafter, da sie sich nicht den Regeln eines Plattformbetreibers unterwerfen müssen. Wer eine iPho- ne-App entwickelt hat, weiß, wie streng Apple seine Regeln durchsetzt und dass man leicht aus dem Store geworfen werden kann. Das kann für kleine Firmen existenzbedrohend sein. Akademische Nutzende haben oft Schwierigkeiten, ihre Anwendungen auf den Markt zu bringen, da es keine effizienten Integrations- möglichkeiten gibt. Mit der zunehmenden Zahl von KI-Anwendungen wird es für Unikliniken unmöglich, Hunderte oder Tausende von Applikationen individuell zu betreiben. Deshalb streben wir einen offenen Standard an. „Das ist der Kern von OMI: eine offene Beschreibung eines Netzwerks von KI-Anbietern, das sowohl Anbieter als auch Nutzende von KI-Diensten vereint.“ Wir sprechen über global funktionierende Prozesse: Gibt es andere Initiativen, die andere Standards etablieren möchten, als es das OMI-Projekt anstrebt? Kommerzielle Anbieter schaffen oft ihre eigenen Standards, wodurch Nutzer in deren Abhängigkeit geraten. Die Industrie verfolgt andere Interessen. Insbeson- dere börsennotierte Konzerne, die den Wert für ihre Aktionäre maximieren wollen. Dies geschieht oft durch das Schaffen von Lock-in-Mechanismen anstatt offener Standards. Kartellbehörden und die EU versuchen, die Verbrauchenden vor der Marktmacht großer Unternehmen zu schützen. Kleine Anbieter von KI-Applikati- onen hingegen unterstützen offene Standards, da sie nicht die Macht haben, den Markt zu dominieren. Sie bevorzugen Netzwerke mit gleichen Regeln für alle, wo sich der beste Dienst durchsetzen kann. Allerdings sind sie zu klein, um solche Standards selbst zu schaffen und müssen sich auf das Überleben im Markt kon- zentrieren. Es ist deshalb entscheidend, dass der Kooperation zwischen Wissenschaft, Fachgesellschaften und diesen kleineren Unternehmen staatliche Unterstüt- zung zukommt, um offene Standards zu etablieren. Diese Standards sollten von den Nutzenden gefordert werden, um Druck auf die großen Anbieter auszuüben, sie zu übernehmen. Unser Ziel ist es, das OMI-Protokoll so attraktiv zu gestalten, dass es von den Nutzenden bevorzugt und eingefordert wird. Wissenschaft 76

Es spricht nichts dagegen, dass eine kommerzielle Plattform ihre proprietären Standards anbietet. Nutzer könnten jedoch verlangen, dass die Dienste auch über das OMI-Protokoll verfügbar sind, um bei Bedarf einfacher wechseln zu können. Zum Beispiel könnte eine Radiologie-Praxis sagen: „Ich möchte deine Plattform nutzen, aber über das OMI-Protokoll, um bei zukünftigen Änderungen der Kondi- tionen flexibel zu bleiben.” Die Nutzung offener Standards verhindert, dass man in einer Abhängigkeitsfalle landet. KI trifft Medizin: RACOON-Netzwerk treibt interdisziplinäre Forschung voran Wie können Insekten die Erforschung von Wie verändert Künstliche Intelli- genz die Radiologie und medizinische Forschung? Auf dem Symposium „KI und Interdisziplinäre Forschung in der Medizin“, das vom 5. bis 6. September 2024 in Frankfurt a.M. stattfand, dis- kutierten Expertinnen und Experten über den aktuellen Stand und die Zu- kunft von KI-Anwendungen. Das RACOON-Netzwerk, entstanden während der Pandemie, bietet heute eine Plattform für die radiologische Bilddatenanalyse und innovative KI-Forschung. Wir haben mit Prof. Dr. Thomas Vogl, Prof. Dr. Tobias Penzkofer und Dr. Andreas Bucher über die Chan- cen und Herausforderungen von KI ge- sprochen, erfolgreiche Anwendungen beleuchtet und erfahren, wie KI die Patientenversorgung und Forschung nachhaltig verbessern könnte. Lesen Sie hier das vollständige Interview mit Prof. Dr. Thomas Vogl, Prof. Dr. Tobias Penzkofer und Dr. Andreas Bucher. Aktualisierte Empfehlungen zur Mamma-MRT: Neue Standards für die Diagnostik Die Neuerungen sollen die Mam- ma-MRT weiter standardisieren und die Diagnostik optimieren. Die AG Mammadiagnostik der Deut- schen Röntgengesellschaft hat die Empfehlungen zur Durchführ- ung der Mamma-MRT aus dem Jahre 2014 überarbeitet. Neben etablierten Standards wurden technische Neue- rungen wie die diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI) und aktualisierte Untersuchungsprotokolle integriert. Höhepunkte der Empfehlungen: • Bildqualität: Fortschritte bei Nied- rigfeldscannern und KI-gestützter Bild- verarbeitung. • Untersuchungszeitpunkt: Opti- mierung für prämenopausale Frauen und bei postoperativen Kontrollen. • Verkürzte Protokolle: Attraktiv für Früherkennungsprogramme, jedoch eingeschränkt bei komplexen Frage- stellungen. • DWI-Technik: Wichtige Ergänzung zur Differenzierung maligner von benignen Befunden. 77

Was für ein Jahr! Die Gesetzesmaschine im BMG lief auch im Jahr 2024 auf Hochtouren, viele wichtige Reformprojekte wurden aufgegleist, manche bisweilen erbittert vorangetrieben. So manch ein Vorhaben verkantete sich aber auch im politischen Prozess zwischen Bundesregierung, Bundestag und Bundes- rat. Und einigen Gesetzesvorlagen fehlte es schlicht an Sensibilität und Verständnis für die inhaltlichen Anforderungen aus der Praxis, wie sie vor allem von den Organen der Selbstverwaltung oder der AWMF vorgetragen wurden. Schließlich sind mit dem Bruch der Ampel-Regierung im Novem- ber 2024 auch zentrale und zeitkritische gesundheitspolitische Vorhaben Makulatur geworden. Prof. Dr. Gerald Antoch, gesundheitsstrategischer Sprecher des DRG-Vorstands, blickt auf ein bewegtes Jahr zurück. Krankenhausreform im Fokus Zweifellos war das gesundheitspolitische Jahr 2024 geprägt von den zum Teil dra- matischen und zugespitzten Auseinandersetzungen um die Krankenhausreform. Bis zum entscheidenden Bundesratsbeschluss im November 2024 zeichnete sich der Prozess durch eine intensive Diskussion und Konfrontation der Akteure aus, die der Bedeutung der Reform nicht immer gerecht wurden. Dem gegenüber hat sich die Radiologie stets mit einer konstruktiven und fachlich-argumentierenden Position eingebracht. Mit eigenen Vorschlägen und – wo es darauf ankam – auch in enger Abstimmung mit anderen Fachdisziplinen hat die DRG gemeinsam mit dem BDR Akzente im politischen Raum setzen können. Im Schulterschluss mit den anderen radiologischen Organisationen ist es gelungen, die Radiologie als einen selbstbewussten Akteur in der Debatte zu profilieren. Lesen Sie dazu den beiden Vorsitzenden unserer Vorstandskommission Krankenhausreform und Ambulantisierung. Beitrag von Prof. Dr. Johannes Wessling, einem der Ambulantisierung in Wartestellung Der von der Bundesregierung zunächst mit hohem Anspruch verfolgte Ansatz für eine zügige Ambulantisierung in der medizinischen Versorgung hat bislang nicht zum gewünschten Effekt auf die Strukturen unseres Gesundheitswesens geführt. Die neu geschaffenen gesetzlichen Möglichkeiten scheinen vielfach Politik und Gesellschaft 80

noch nicht praxistauglich und kollidieren über- dies mit hohen Planungsunsicherheiten. Beispiele hierfür sind die unzureichende Abbildung inter- ventionell-radiologischer Leistungen im AOP-Ka- talog, eine in vielen Fällen nicht-kostendeckende Refinanzierung oder auch bürokratische Hürden bei der Leistungserbringung im Rahmen neu ge- schaffener Abrechnungsmöglichkeiten, wie der tagesstationären Behandlung. Der notwendige strukturelle Wandel dürfte daher zwar noch eine Weile auf sich warten lassen, erfordert aber schon heute neue Ideen und Lösungsansätze – auch in der Radiologie. So müssen wir uns bereits jetzt intensiv mit der Implementierung ambulanter Strukturen für die Erbringung interventionell-ra- diologischer Leistungen befassen, um für die Zukunft vorbereitet zu sein. Denn auch wenn die Strukturen einer ambulanten Leistungserbringung aktuell noch im Wege stehen, ist eine zunehmende Ambulantisierung der Gesundheitsversor- gung der parteiübergreifende politische Wille. Es ist zu erwarten, dass dieser Wille eine Anpassung der Strukturen und eine ausreichende Refinanzierung langfristig sicherstellen wird. Zentrale Dokumente finden Sie in unserer Thema Ambulantisierung. Materialsammlung zum Prof. Dr. Gerald Antoch, gesund- heitsstrategischer Sprecher des DRG-Vorstands Weiterbildungsordnung in Veränderung Der 128. Deutsche Ärztetag hat im Mai 2024 eine Reihe von Beschlüssen gefasst mit dem Ziel, die ärztliche Weiterbildung erneut umfassend zu reformieren. Des- halb arbeiten in einer von der DRG eigens eingerichteten Vorstandskommission alle radiologischen Teildisziplinen gemeinsam an Positionen, wie eine Novellie- rung der Weiterbildungsordnung im Fach Radiologie und wie Schwerpunkte des Faches sinnvollerweise zu gestalten sind. Es wird darauf ankommen, die Einheit unseres Faches zu wahren und zugleich notwendigen Anpassungen Raum zu ge- ben. Videoreihe „Die Zukunft der fachärztlichen Weiterbil- In unserer dung“ äußert sich Prof. Dr. Henrik Herrmann, einer der beiden Vorsitzen- den der Ständigen Kommission Weiterbildung (StäKo), zu verschiedenen Aspekten der Weiterbildungsreform: Warum sind Anpassungen notwen- dig? Welchen Einfluss wird die Krankenhausreform haben? Wie kann man sich die Finanzierung vorstellen? Welche Rolle haben die Fachgesellschaf- ten im weiteren Prozess? 81

GOÄneu in der Kritik Herz-CT in der Regelversorgung Neue Methoden in der Bewertung Als die Bundesärztekammer (BÄK) im September eine mit der PKV konsentierte Neufassung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) vorlegte, löste dies nachhaltige Irritationen aus. Technisch-diagnostische Leistungen sollen zugunsten der „spre- chenden Medizin“ erheblich abgewertet werden. Unter der Federführung des BDR haben die Organisationen der Radiologie in Kooperation auch mit Verbänden an- derer Fachdisziplinen ihren Widerstand gegen diese Ausgestaltung der GOÄneu deutlich gemacht. In einem von der BÄK initiierten Clearingverfahren sollen die Konflikte nun bis zum Ärztetag 2025 (27. bis 30. Mai in Leipzig) ausgeräumt werden. Dieses Verfahren ist für eine langfristig finanziell auskömmliche Finanzierung der privatärztlichen Leistungserbringung in der Radiologie von zentraler Bedeutung und wird durch den BDR zusammen mit den weiteren radiologischen Verbänden eng begleitet. Informationen zur GOÄneu finden Sie im DRG-Mitgliederbereich. Bereits im Februar 2024 hatte der G-BA seinen Beschluss zur Einführung der CT-Koronarangiografie in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversi- cherung gefasst – ein großer Erfolg für die Radiologie. Damit ging ein mehrjähriges Methodenbewertungsverfahren zu Ende, das die DRG mit hohem Einsatz und guten Argumenten umfänglich begleitet hat. Mittlerweile hat auch der Erweiterte Bewertungsausschuss in seiner Sitzung am 11. Dezember 2024 mit Wirkung zum 1. Januar 2025 die Vergütung der CT-Angiographie der Herzkranzgefäße (CCTA) im Rahmen des EBM festgelegt. Er umfasst wesentlich die radiologische Leistung sowie die interdisziplinäre Fallkonferenz im Anschluss an unklare Bildbefunde. Die Vereinbarung zur Qualitätssicherungsrichtlinie durch die Partner des Bun- desmantelvertrages steht noch aus und wird voraussichtlich bis zum 1. April 2025 vorliegen. Um die Einführung der CCTA in die Regelversorgung zu unterstützen, Stellungnahme veröffentlicht hat die AG Herz- und Gefäßdiagnostik eine sowie ein Service-Paket Herz-CT zusammengestellt. Auch bei anderen Verfahren gab es im zurückliegenden Jahr erfreuliche Entwick- Beratungen zur Frü- lungen: Noch im Dezember 2023 hatte der G-BA seine herkennung von Lungenkrebs mittels Niedrigdosis-CT eingeleitet. Nachdem auch die Rechtsverordnung zur Lungenkrebsfrüherkennung des BMUV vorliegt (1. Juli 2024), kann mit einer Entscheidung zur Einführung des Verfahrens in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung bereits Ende 2025 gerechnet werden. Positive Bewegung gibt es bei der Früherkennung des Prostata-CA. Auf Basis der zuletzt interdisziplinär konsentierten S3-Leitlinie kann der G-BA jetzt seine Beratungen zur Methodenbewertung aufnehmen, sowohl mit Blick auf die Abklärungsdiagnostik bei v. a. Prostata-CA, als auch im Rahmen eines po- tenziellen Früherkennungsprogramms. Besonders hervorzuheben ist die sehr konstruktive Zusammenarbeit zwischen DRG und der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU). Beide Fachgesellschaften ziehen an einem Strang, um die Patientenversorgung beim Prostatakarzinom grundlegend zu verbessern. Politik und Gesellschaft 82

Fachfremde Leistungen als anhal- tende Herausforderung Im November 2024 hat der G-BA dem Herstellerantrag zur Erprobung der kardi- alen MRT bei entzündlichen Herzerkrankungen insofern zugestimmt, als er ein hinreichendes Potenzial für die Erstdiagnostik erkennt. Positiv zu bewerten ist auch, dass der G-BA bereits im September 2024 das IQWiG mit der Durchführung einer umfassenden Literaturanalyse zur Bewertung der kardialen MRT bei Pati- entinnen und Patienten mit Koronarer Herzkrankheit beauftragt hatte. fachgebietsfremde Leistungserbringung für die Ra- Nicht zuletzt bleibt die diologie ein Thema, das unsere dauerhafte Aufmerksamkeit erfordert. Das Thema ist bei näherer Betrachtung und Würdigung der aktuellen Rechtsprechung eng mit den Themen der Weiterbildungsordnung und auch der GOÄ verknüpft. Nur mit einem langen Atem kann es uns gelingen, die zunehmende Aufweichung von Fach- gebietsgrenzen zu stoppen und die berechtigten Belange der Radiologie in diesem Zusammenhang zu wahren. Gleichwohl erkennen wir eine gewisse Bewegung bei den wesentlichen Akteuren. Die durch Selbstzuweisung und Dienstleistungs- verträge mit privaten Anbietern induzierte, weitgehend unkontrollierte Menge- nausweitung im Bereich der Magnetresonanztomografie führt zu wachsenden finanziellen Belastungen. Die Qualität in der privatärztlichen Versorgung und die Patientensicherheit werden unter Berücksichtigung unzureichender Qualifika- tion von Leistungserbringern außerhalb der Radiologie zunehmend ein Thema. Der Weg eine qualitätsgesicherte Patientenversorgung in der privatärztlichen Versorgung sicherzustellen und Leistungsausweitung durch Selbstzuweisung zu unterbinden ist unter Berücksichtigung der weitreichenden aktuellen Rechtspre- chung sicherlich weit. Das (wohlgemerkt nur langsam) zunehmende Bewusstsein für das Problem auch in der Selbstverwaltung, der Politik und der PKV lässt eine langfristige Lösung aber zumindest erwarten. „Nur, wenn die Radiologie geschlossen auftritt und mit einer Stimme spricht, werden wir auch die Richtung mitbestimmen können.“ Es war und es bleibt gesundheits- und berufspolitisch vieles in Bewegung. Die Erfahrung zeigt uns: Nur, wenn die Radiologie geschlossen auftritt und mit einer Stimme spricht, werden wir auch die Richtung mitbestimmen können. Das gelingt uns nach meinem Eindruck immer besser. Wir koordinieren unsere Aktivitäten organisationsübergreifend in gemeinsamen Gremien, in Vorstandskommissionen und im Koordinierungsausschuss. DRG und BDR rücken eng zusammen, wenn es vereinbarte Kooperation trägt gute Früchte. Besonders darauf ankommt. Die erfreulich ist zudem, dass sich auch im zurückliegenden Jahr engagierte Radiolo- ginnen und Radiologen erfolgreich um ein Mandat in der ärztlichen Selbstverwal- tung beworben haben. Und am Ende ist es auch die innere Geschlossenheit, die uns eine intensivere Kooperation und Vernetzung mit anderen Disziplinen ermöglicht. Das alles lässt uns optimistisch in das Jahr 2025 blicken. Fazit 83

Stellungnahme der AG Herz- und Gefäßdiagnostik der DRG zur Einführung der Koronar-CT in die Regelversorgung Die Aufnahme der Koronar-CT (CCTA) in den Einheitlichen Bewertungsmaß- stab (EBM) stellt einen bedeutsamen Schritt da: der Radiologie kommt die zentrale Aufgabe zuteil, als zuweisungsgebundene Fachdisziplin die Dia- gnostik der Volkskrankheit koronare Herzkrankheit (KHK) unabhängig von therapeutischen Ansätzen objektiv zu verbessern. Die vom Erweiterten Bewertungsausschuss festgelegte Vergütung der CCTA ist vom BDR nicht nur aus unserer Sicht unerwartet niedrig und wurde deshalb und von der KBV bereits zu Recht kritisch kommentiert. Unabhängig von den finanziellen Aspekten muss die Radiologie bei der KHK, der Todesursache Nummer 1 in Deutschland, die ihr zugedachte zentrale Rolle in der Versorgungssteuerung annehmen und erfüllen. Maßnahmen zur Qualitätssicherung Um die Einführung der CCTA in die Regelversorgung zu unterstützen, hat die AG Herz- und Gefäßdiagnostik verschiedene Materialien zusammengestellt, die online unter ccta.drg.de zu finden sind: ● ● ● Koronar-CT Befundvorlage der DRG zur effizienten Erstellung eines den mutmaßlichen QS-Anforderungen entsprechenden Dokuments Eine Lern-App, die die Berechnung der Vortestwahrscheinlichkeit gemäß NVL 7 ermöglicht Den InstaRAD Intensivkurs auf CONRAD zur kontinuierlichen und k ostenfreien Einarbeitung insbesondere neuer Zentren Politik und Gesellschaft 84

Umsetzung der CCTA in der Versorgung Unter den gegebenen Bedingungen sollten folgende Strategien eingesetzt wer- den, die CCTA leitlinienkonform, nachhaltig und zum Wohle der Patient:innen in die Versorgung zu integrieren: Abrechnungsgenehmigung und Ermächtigung: Niedergelassene Radiolog:innen mit passender personeller und gerätetechnischer G-BA-Beschluss vom Januar 2024) sollten bei der zuständi- Ausstattung (siehe gen KV Anträge auf Abrechnungsgenehmigung für die CCTA stellen. Analog sollten auch Krankenhäuser, die die Voraussetzungen erfüllen, eine Ermächtigung für die Durchführung der CCTA beantragen, und zwar unabhängig von der Genehmi- gungswahrscheinlichkeit. Auch ablehnende Bescheide dieser Anträge sind beim weiteren Diskurs von Bedeutung, da sie wertvolle Daten zur Evaluation der Ein- führung der CCTA liefern können. Abschluss von Selektivverträgen: Selektivverträge stellen einen wesentlichen Schritt dar, die CCTA in neue Zentren zu integrieren und die bereits flächendeckende Ausrollung weiter zu optimieren. Ferner ermöglichen sie bei bestimmten Indikationen auch die Durchführung von Herz-MRTs, was die medizinisch-radiologische Versorgung weiter verbessert. Hochschulambulanz an Universitätskliniken: Für Universitätskliniken kann je nach Bundesland die Leistungserbringung über die Hochschulambulanz (HSA) eine Option darstellen. Fazit Als klinische Radiolog:innen müssen wir im Schulterschluss von Krankenhaus und Niederlas- sung diese nationale Aufgabe verantwortungsvoll erfüllen - nicht zuletzt um auch zukünftig auf anderen Gebieten als leistungsstarker und -berei- ter Partner auftreten zu können. 85

Die Zukunft der Radiologie im Kontext der Krankenhausreform – eine CAFRAD-Perspektive Das Forum für Chefärztinnen und Chefärzte in der Radiologie (CAFRAD) wurde 2008 von Prof. Günter Layer und Prof. Peter Reimer ge- gründet. Es ist eine wichtige Plattform für den Austausch und die Weiterentwicklung der Radiologie in Kliniken. Im Oktober 2024 fand die Herbsttagung des Forums statt, moderiert von Dr. Kerstin Westphalen und Prof. Christian Dr. Kerstin Westphalen Prof. Christian Habermann Habermann. In unserem Interview sprachen die beiden u. a. über den Druck auf Krankenhäuser, die Notwendigkeit schneller Entscheidungen und die Chancen in der Krankenhausreform für die interventionelle Radiologie. Frau Dr. Westphalen, Herr Profes- sor Habermann, wie wirkt sich der aktuelle Druck - Fachkräftemangel, die anstehende Krankenhausreform oder knappe Finanzmittel - auf Ihren Klinikalltag in der Radiologie aus? DR. WESTPHALEN: Der Druck ist enorm, und das gilt besonders für nicht-uni- versitäre Kliniken. Die Unsicherheiten wirken sich auf alle Ebenen aus: Füh- rungskräfte und Geschäftsführungen sind oft im Unklaren darüber, wie genau es weitergehen wird und welche Anforderungen auf uns zukommen. Wir alle wissen, dass das Gesundheitswesen reformiert werden muss, die jetzige Struktur ist langfristig nicht tragfähig. Aber neben einer Reform brauchen wir vor allem schnelle und klare Entscheidungen. Nur so lassen sich die Frustration und Verun- sicherung, die viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter empfinden, eindämmen. Gerade für die interventionelle Radiologie sehe ich in der Reform aber auch Chan- cen: Unsere Arbeit könnte dadurch noch sichtbarer werden, was helfen würde, unser Profil als klinisch tätige Fachkräfte zu stärken und unsere Rolle im Kran- kenhausalltag besser zu verankern. Zur Krankenhausreform: Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich speziell für die inter- ventionelle Radiologie? PROF. HABERMANN: Die Diskussionen in Hamburg waren sehr wertvoll. Ein Anliegen, das uns besonders wichtig war, war die Frage, ob wir die Radiologie als eigenen Leistungsbereich in der geplanten Leistungsgruppen-Leistungsbe- reiche-Matrix (LG/LB-Matrix) positionieren können. Leider stehen die Chancen Politik und Gesellschaft 86

dafür derzeit eher schlecht, da die Einteilung zunächst fest vorgegeben wurde. Wir konzentrieren uns nun darauf, die Radiologie in der Rolle eines wesentlichen „Leis- tungserbringers“ in die bestehende LG-Struktur zu verankern, um die Bedeutung und den Beitrag unserer Arbeit noch deutlicher zu machen. PROF. HABERMANN: Der Mangel an MTR ist schon jetzt gravierend und wird sich wahrscheinlich weiter verschärfen. Eine Lösung, die wir kontrovers diskutiert haben, wäre es, auch Medizinische Fachangestellte (MFA) entsprechend weiterzubilden, damit sie die Fachkunde im CT-Bereich erwerben können. Die Frage, wie diese Son- derausbildung aussehen könnte, bleibt jedoch noch offen. Es wird zunehmend deutlich, dass viele der Anforderungen in der Ausbildung von Schülerinnen und Schülern mit mittlerem Schulabschluss als kaum leistbar emp- funden werden. Daher wurde über eine Verlängerung der Ausbildungszeit oder eine Überarbeitung des Curriculums diskutiert. Einfach nur Schülerinnen und Schülern mit allgemeiner Hochschulreife anzuziehen, ist keine Lösung – wir brauchen hier strukturelle Reformen, die auf den Bedarf und die realistischen Fähigkeiten der Schulabgehenden abgestimmt sind. DR. WESTPHALEN: Die flexible Gestaltung der Arbeitsplätze ist eine spannende Möglichkeit, um den Beruf attraktiver zu machen. Es geht darum, Arbeitszeiten und Abläufe so zu organisieren, dass mehr Flexibilität möglich wird – sei es durch ange- passte Schichtpläne, mobile Arbeitsformen oder Job-Sharing-Modelle. Solche Ansät- ze könnten helfen, mehr Menschen für die Radiologie zu gewinnen und gleichzeitig eine nachhaltige Arbeitszufriedenheit sicherzustellen. PROF. HABERMANN: CAFRAD ist eine sehr wertvolle Plattform, die Raum für einen offenen und vertrauensvollen Austausch schafft. Hier können Chefärztinnen und -ärzte Themen ansprechen, die sie im Klinikalltag vielleicht nicht so einfach disku- tieren würden. Der Austausch mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen und auch mit Newcomern in der Vorgesetzten-Rolle ist unglaublich bereichernd – oft lassen sich hier Ideen und Ansätze finden, die man direkt im eigenen Arbeitsumfeld um- setzen kann. Wir haben uns das Ziel gesetzt, das Forum für eine jüngere Generation von Che- färztinnen und -ärzten attraktiver zu machen und sichtbarer zu werden. Ein erster Schritt war die Überarbeitung des Namens, und jetzt steht der Relaunch der Website mit einem neuen Logo, einer modernen Struktur und aktuellen Inhalten an. Auf un- serer neuen Plattform wird es auch einen geschützten Mitgliederbereich geben, wo ein noch vertraulicherer Austausch möglich ist. DR. WESTPHALEN: Gerade für Newcomer ist es eine enorme Hilfe, auf die Erfahrung der Kolleginnen und Kollegen zurückgreifen zu können. Es gibt viele Fragen, die man als frisch gebackene Führungsperson hat, und die Möglichkeit, sich direkt an erfah- rene Kolleginnen und Kollegen wenden zu können, ist unbezahlbar. Auch wenn wir noch relativ wenige Frauen in Chef-Positionen haben, habe ich das CAFRAD-Forum als sehr unterstützend und offen erlebt. Der Kontakt zu anderen Menschen in meiner beruflichen Position ist für mich eine Bereicherung, die ich auch nach Jahren noch gerne nutze. Das CAFRAD bietet eben nicht nur Austausch, sondern auch Unterstüt- zung, die über das Berufsleben hinausgeht. Auch der Mangel an Medizini- sche Technologinnen und Technologen für Radiologie (MTR) sorgt für Diskussionen. Welche Herausforderungen sehen Sie, und wie könnte man langfristig entgegenwirken? Wie könnte „New Work“ die Arbeit für MTR und MFA flexibler gestalten? Wie sehen Sie die Rolle des CAFRAD als Austauschplattform für Chefärztinnen und -ärzte, und welche Ziele verfolgt diese zur besseren Interessen- vertretung? Als Mitglied der CAFRAD- Steuerungsgruppe fördern Sie den Austausch für Chefärztinnen und -ärzte. Was macht die Plattform besonders attraktiv für neue Mitglieder? 87

Mehr Wirksamkeit durch Zusammenarbeit Die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) und der Berufsverband Deutscher Radiologen (BDR) haben eine strategische Partnerschaft vereinbart. Prof. Dr. Hermann Helmberger, Präsident des BDR, und Prof. Dr. Konstantin Nikolaou, Präsident der DRG, erläutern im Interview die Hintergründe. Herr Professor Helmberger, Herr Professor Nikolaou, BDR und DRG vertreten seit vielen Jahren die Interessen der Radiologie. Wie schwer ist es, sich im Haifisch- becken Gesundheitswesen Gehör zu verschaffen und eigene Positio- nen durchzusetzen? PROF. HELMBERGER: Als vergleichsweise kleine Fachgruppe Radiologie hat der BDR seit jeher versucht, strategische Allianzen zur Erreichung seiner Ziele zu schmieden, ohne dabei die eigene Identität aufzugeben. Genannt seien da- bei die Mitgliedschaft im Dachverband der Diagnostikfächer (DVÄD) und im Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa). Nur als gemeinsame Grup- pe der Fachärzte bekommt man Zugang zu den Entscheidungsgremien der Politik und kann dort eigene Sorgen und Nöte – aber auch Forderungen – di- rekt adressieren. Mit der zunehmenden Einbindung der medizinischen Fach- gesellschaften in berufspolitische Themen durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ist eine engere Abstimmung mit der DRG für den BDR noch entscheidender geworden. Nichts wäre fataler, als sich hier auseinander di- vidieren zu lassen und damit eigenen Einfluss für die Radiologie zu verspielen. „Wenn es um die Gesundheitsver- sorgung der Zukunft geht, hat die Radiologie als Querschnittsfach einen klaren Mitgestaltungsanspruch.“ PROF. NIKOLAOU: Gesundheitspolitisch erleben wir spannende, aber auch he- rausfordernde Zeiten. Krankenhausreform, Ambulantisierung, Digitalisierung – in vielen Bereichen stehen wir vor grundlegenden Veränderungen und neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen. All diese Entwicklungen betreffen auch die Radiologie. Deshalb müssen wir uns in die- sen wichtigen Fragen klar positionieren. Wir haben aber auch die Chance, selbst neue Wege aufzuzeigen. Wenn es um die Ge- sundheitsversorgung der Zukunft geht, hat die Radiologie als Querschnittsfach einen klaren Mitgestaltungsanspruch. Als di- agnostische und therapeutische Disziplin müssen wir aber lauter und sichtbarer werden. Deshalb bringen wir uns mit eigenen Positionen in die laufenden Debat- ten ein, sind mit den Entscheidungsträgern in Politik und Selbstverwaltung im Ge- Politik und Gesellschaft 88

spräch, arbeiten aktiv mit in strategisch relevan- ten Gremien, z. B. der AWMF-Kommission zur fachlichen Mitgestaltung der Krankenhausre- form. Vor allem aber müssen wir als vergleichs- weise kleines Fach mit einer Stimme sprechen. Wenn wir nachhaltig Gehör finden und etwas bewegen wollen, ist die enge Kooperation mit dem Berufsverband ein erfolgskritischer Faktor. Prof. Dr. Hermann Helmber- ger (li.), Präsident des BDR, und Prof. Dr. Konstantin Nikolaou, Präsident der DRG, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung am 10. Mai 2024 im RMCC in Wiesbaden. PROF. NIKOLAOU: Als wissenschaftliche Fachgesellschaft ist die DRG stark. Ste- tig zunehmende Mitgliederzahlen zeigen uns, dass wir auf einem guten Kurs sind. Das verpflichtet uns aber auch. Unsere Mitglieder erwarten, dass wir sie fachlich und zunehmend auch politisch gut vertreten. Vor allem berufspolitisch ist das nur mit dem Berufsverband gemeinsam zu schaffen. Der BDR verfügt hier über eine exzellente, jahrzehntelange Expertise. Für die Radiologie als Ganzes sind diese Kompetenzen unverzichtbar. Das zeigt sich, um ein aktuelles Beispiel zu nennen, an der Implementierung der Koronar-CTA in die Regelversorgung. Während die DRG das fachlich-wissenschaftliche Methodenbewertungsverfahren zur Herz-CT im Gemeinsamen Bundesausschuss eng begleitet hat, übernimmt der BDR eine wich- tige Rolle, wenn es darum geht, Abrechnungsmodalitäten und Qualitätssicherung für die neue Leistung in der vertragsärztlichen Versorgung auszuhandeln. Ich bin davon überzeugt, dass sich eine engere Kooperation zwischen DRG und BDR auch positiv auf andere Bereiche auswirkt, die für beide Organisationen von größtem Interesse sind. Ich nenne beispielhaft die starke Nachwuchsarbeit innerhalb der DRG im Forum Junge Radiologie. PROF. HELMBERGER: Der BDR vertritt alle Ärztinnen und Ärzte in der Radiologie unabhängig von ihrem Wirkungsort in Klinik und Praxis, selbständig oder ange- stellt, in Weiterbildung oder nach der Facharztprüfung. Angesichts der föderalen Organisationsform von Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen sind dabei unsere Landesverbände die Ansprechpartner für unsere Mitglieder vor Ort. Im Länderausschuss stimmen sich zum einen die Landesverbände untereinander ab, zum anderen werden übergeordnete Themen so an den Bundesvorstand des BDR herangetragen. Letzterer ist dabei der Ansprechpartner für die Bundesgremien der Selbstverwaltung wie Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung, GKV-Spitzenverband, aber auch die bereits angesprochenen Spitzenverbände der Haus- und Fachärzte sowie die Gremien der bundespolitischen Ebene. DRG und BDR haben somit ganz unterschiedlichen Zugang zu den verschiedenen Entscheidungs- trägern. Da berufspolitische Entscheidungen stets von unterschiedlichster Seite beeinflusst und geprägt werden, ist ein Zugang zu allen Ebenen wichtig und für den Erfolg ausschlaggebend. Sich hier abzustimmen, gemeinsam das Wissen zu nutzen und, wie in vielen Fällen auch bereits erfolgt, gemeinsam in den Gesprächen prä- sent zu sein, nützt vor allem der Radiologie als Fach und den dort tätigen Menschen. Wofür stehen die DRG bzw. der BDR und inwieweit ergänzen sich Berufsverband und Fachgesellschaft in ihrer Arbeit? 89

Welche aktuellen Themen sollten aus Ihrer Sicht am besten gemein- sam angegangen werden bzw. in welchen Bereichen haben BDR und DRG in der jüngsten Vergangenheit zusammengearbeitet PROF. HELMBERGER: Im Prinzip gilt das gemeinsame Vorgehen für alle Fra- gestellungen, die unser Fach betreffen. Das aktuelle Thema Herz-CT wurde bereits erwähnt. Weitere Großthemen sind aus meiner Sicht die geplante Ein- führung eines Lungenkrebsscreenings, die Begleitung und Fortentwicklung der Reformvorhaben Krankenhaus, Ambulantisierung, Notfallversorgung, aber auch die Reform der Fachkunden im Strahlenschutz. Nicht zuletzt seien die erforderlichen Änderungen der Approbationsordnung und der ärztlichen Wei- terbildung genannt. Es ist für DRG und BDR ein großes gemeinsames Anliegen die Ausbildung unserer künftigen Radiologinnen und Radiologen auf hohem Ni- veau – unter Wahrung der Fachgebietsgrenzen – auch in Zukunft sicher zu stel- len. Die gewaltigen Veränderungen im Gefüge ambulant-stationär machen hier ein Umdenken absolut erforderlich. Nur wenn es uns gelingt auch weiterhin eine strukturierte, vollständige Weiterbildung anzubieten, können wir die Ra- diologie als Fach in seiner derzeitigen Form und für nachfolgende Generationen attraktiv erhalten. Hier ist einiges an Innovationsgeist gefragt, den wir gemein- sam aus den Blickrichtungen Universität, Klinik und Praxis einbringen können. PROF. NIKOLAOU: Die absehbaren Veränderungen der Rahmenbedingungen unserer Arbeit wirken sich sowohl im stationären als auch im niedergelassenen Bereich aus. Deshalb ist es sinnvoll und notwendig, die Dinge gemeinsam an- zugehen. Genau das geschieht zum Beispiel in der DRG-Vorstandskommission „Krankenhausreform und Ambulantisierung“. Dort beschäftigen sich die Kol- leginnen und Kollegen organisationsübergreifend mit den zentralen Fragen in diesem Zusammenhang. Wie können und wollen wir die Möglichkeiten von Hy- brid-DRG oder AOP-Katalog für uns nutzen? Aber auch in der tagespolitischen Arbeit tauschen wir uns schon heute regelmäßig im Koordinierungsausschuss zu den relevanten fachlichen und gesundheitspolitischen Themen aus. Das Herz-CT hatte ich bereits genannt, aber auch das Thema Lungenkrebsscreening wird uns in Zukunft intensiver beschäftigen. Oder nehmen Sie den MTR-Fach- kräftemangel, dem wir nur gemeinsam, zusammen mit der DGMTR, dauerhaft entgegenwirken können. Im Grunde müssen wir unsere Kooperation gar nicht neu erfinden, stellen jetzt aber die Weichen für eine weitere Intensivierung. „Im Grunde verschriftlichen wir mit der Ver- einbarung den gelebten Alltag und machen damit die Zusammenarbeit auch für unsere jeweiligen Mitglieder transparent.“ Wie ist es zu dem Wunsch gekom- men, die Zusammenarbeit in einer strategischen Partnerschaft zu formalisieren? PROF. NIKOLAOU: Die Stärke von Zusammenarbeit ist es ja, dass man mehr Wirksamkeit schafft. Für die Radiologie ist es enorm wichtig, nicht nur die Einheit des Faches zu wahren, sondern gemeinsame Anliegen auch mit einer starken Stimme zu vertreten. Wir haben in den zurückliegenden Monaten be- reits erlebt, dass sich das in gemeinsam geführten Gesprächen mit Politik und Selbstverwaltung auszahlt. Wenn wir unsere unterschiedlichen Stärken weiter Politik und Gesellschaft 90

bündeln, kann das nur Vorteile haben – für unser Fach, für unsere Mitglieder, für unser Standing im fachöffentlichen Raum. Für die Zukunft bin ich sehr zu- versichtlich, denn die Voraussetzung für gelingende Zusammenarbeit ist Ver- trauen und das verbindet mich persönlich mit Hermann Helmberger. PROF. HELMBERGER: Den Ball nehme ich gerne auf. Wenn man sich seit vielen Jahren persönlich kennt, wie das bei Konstantin Nikolaou und mir der Fall ist und dann fast jeden Tag zusammen telefoniert oder in einer Videokonferenz sitzt, entsteht ein Vertrauensverhältnis, dass einen in größeren Dimensionen denken lässt. Über die Sinnhaftigkeit, ja Notwendigkeit eines gemeinsamen strategischen Vorgehens in den Themen, die die Zukunft unseres Faches be- treffen, gibt es, denke ich, keinen Zweifel. Und sie wird ja auch bereits gelebt, wie schon erläutert wurde. Umgekehrt ist das in weiten Bereichen weder den Mitgliedern der DRG noch denen des BDR bekannt bzw. bewusst. Das möchten wir ändern, denn nur mit dem Rückhalt unserer Mitglieder, die verstehen, dass es sowohl die starke Fachgesellschaft als auch den etablierten Berufsverband braucht, werden wir weiterhin erfolgreich sein können. PROF. HELMBERGER: Im Grunde verschriftlichen wir mit der Vereinbarung den gelebten Alltag und machen damit die Zusammenarbeit auch für unse- re jeweiligen Mitglieder transparent. Konkret verpflichten sich BDR und DRG wechselseitig, den bereits bestehenden Informationsaustausch kontinuierlich fortzuführen und Aktivitäten aufeinander abzustimmen. Beide Seiten kooptie- ren zudem gegenseitig jeweils ein Vorstandsmitglied in die jeweiligen Vorstän- de, was schon jetzt bereits Realität ist. Schließlich werden die Präsidien auch weiterhin regelmäßig aktuelle gesundheits- und berufspolitische Themen im Gemeinsamen Koordinierungsausschuss diskutieren und das weitere Vorgehen besprechen. Damit ist eine Basis gelegt, auf der wir unsere Zusammenarbeit für die Zukunft weiterentwickeln können. Und wir sind in diesem Punkt deutlich weiter als viele unserer Nachbardisziplinen. PROF. NIKOLAOU: Ein weiterer wichtiger Punkt der Kooperation ist die gegen- seitige Unterstützung bei radiologischen Fort- und Weiterbildungsmaßnah- men. Und Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, die neu in die DRG oder BDR eintreten, erhalten wechselseitig eine kostenlose Mitgliedschaft für ein Jahr. Ich denke, dass wir mit dieser Vereinbarung einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem konstruktiven und vertrauensvollen Miteinander gemacht haben und zugleich die Richtung markieren, in die wir zukünftig gehen wollen. PROF. NIKOLAOU: Das Gesundheitswesen insgesamt, aber auch die Radio- logie, befinden sich in einer wichtigen Phase. Es wird entscheidend sein, dass wir uns als diagnostisches, aber eben auch als therapeutisches Fach besser positionieren. Dazu müssen wir nicht zuletzt auch unsere Rolle in der ärztli- chen Selbstverwaltung weiter stärken und uns dort aktiv einbringen. Als wis- senschaftliches Fach und als Fachgesellschaft leben wir davon, dass wir bei innovativen und Technologie getriebenen Themen immer vorne mit dabei sind. Dazu gehört auch und vor allem die Nutzung und Mitgestaltung von KI. Eine zentrale Herausforderung jenseits der gesundheitspolitischen Veränderungen ist ganz sicher der Fachkräftemangel, im ärztlichen Bereich, aber vor allem bei unseren MTR. Das ist durchaus eine existenzielle Frage für die Radiologie. Hier müssen wir deutlich mehr tun, um die Attraktivität des Berufes zu steigern und Menschen zu motivieren. Welche konkreten Maßnahmen beinhaltet die Kooperationsverein- barung von BDR und DRG? Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung der Radiologie in Deutschland für die Zukunft ein? 91

„Ich denke, dass wir mit dieser Vereinbarung einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem konstruktiven und vertrauens- vollen Miteinander gemacht haben und zugleich die Richtung markieren, in die wir zukünftig gehen wollen.“ PROF. HELMBERGER: Die medizinische Versorgung in Deutschland und da- mit natürlich auch die Radiologie stehen vor den größten Umstrukturierungen seit Jahrzehnten. Dies hat nicht zuletzt mit der Notwendigkeit der Versorgung einer größer werdenden Zahl von Patientinnen und Patienten bei umgekehrt zumindest nicht zunehmen- der Anzahl von Ärztinnen und Ärzten, aber auch den übrigen Mitarbeiterinnen und Mitar- beitern im Gesundheitswesen zu tun. Die vielen strukturellen Veränderungen im Rahmen der angestoßenen bzw. geplanten Reformvorhaben wurden be- reits angesprochen. Zudem nehmen technische Neuerun- gen im Bereich Digitalisierung und KI gerade richtig Fahrt auf. Die Radiologie ist heute schon die Schnittstelle zwischen Dia- gnostik und Therapie, und das nicht nur in der Onkologie. In der Zukunft wird die Radiologie die entscheidende Lotsenfunktion zwischen den Disziplinen einerseits und zwischen Diagnostik und Therapie andererseits übernehmen. Diese spannende Entwicklung mit vielen Möglichkeiten für unsere jungen Kolleginnen und Kol- legen werden DRG und BDR gerne gemeinsam weiter begleiten. Unsere strate- gische Partnerschaft liefert dazu den perfekten äußeren Rahmen. STÄRKEN SIE IHRE EXPER- TISE IN DER RADIOLOGIE MIT VEREINTEN KRÄFTEN! Die DRG und die BDR schließen eine Kooperation, um Ihnen umfassende Vorteile in der Fort- und Weiterbildung zu bieten: ● ● Gegenseitige Unterstützung bei radiologischen Fortbildungsmaßnah- men: Erweitern Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten durch den Zugang zu einem breiteren Spektrum an Kursen und Veranstaltungen. Kostenlose Mitgliedschaft für ein Jahr: Ärztinnen und Ärzte in Weiter- bildung, die neu in die DRG oder den BDR eintreten, erhalten eine kos- tenlose einjährige Mitgliedschaft in der jeweils anderen Organisation. Mitglied werden: ● DRG: https://www.drg.de/ ● BDR: http://www.radiologenverband.de/ Politik und Gesellschaft 92

DGMPgoesGreen: Nachhaltige Beschaffungen Der Energie- und Ressourcenver- brauch medizinischer Großgeräte trägt erheblich zum CO2-Ausstoß von Kliniken und Praxen bei. Daher ist es von besonderer Bedeutung, Aspekte der Nachhaltigkeit schon bei der Ge- rätebeschaffung zu berücksichtigen. DGMPgoesGreen hat eine Empfehlung für ein nachhaltiges Leis- tungsverzeichnis entworfen, welches als Vorlage für unterschiedliche Gerä- te und Ausschreibungsformen dienen kann. Dieses einfach zu modifizieren- de nachhaltige Leistungsverzeichnis dient als Ergänzung des allgemeinen Leistungsverzeichnisses. Verwendung und Weitergabe ist ausdrücklich er- wünscht. Die Zukunft der fachärztlichen Weiterbildung Auch wenn die (Muster-)Weiterbil- dungsordnung (MWBO) erst im Jahr 2018 in einer novellierten Fassung verabschiedet worden ist, wird von unterschiedlichen Seiten bereits seit längerem ein weiterführender Über- arbeitungs- und Anpassungsbedarf markiert. So soll die Weiterbildungs- ordnung verschlankt und noch besser an die Anforderungen der Zukunft an- gepasst werden. Diskutiert wird beispielsweise eine Überprüfung der Zusatzweiter- bildungen oder aber die Frage, wie die sektorenübergreifende Weiterbildung erleichtert werden könnte. Das Thema Weiterbildung stand zuletzt auch im Mittelpunkt des 128. Deutschen Ärz- tetags in Mainz und die Ständige Kon- ferenz „Ärztliche Weiterbildung“ (Stä- Ko) der Bundesärztekammer (BÄK) soll nun u. a. Möglichkeiten zur Verkür- zung der Weiterbildungszeiten prü- fen und Vorschläge für eine inhaltliche „Entschlackung“ erarbeiten. In unse- Video-Gesprächsreihe äußert rer sich Prof. Dr. Henrik Herrmann, einer der beiden Vorsitzenden der StäKo, zu verschiedenen Aspekten der Weiter- bildungsreform: Warum sind Anpas- sungen notwendig? Welchen Einfluss wird die Krankenhausreform haben? Wie kann man sich die Finanzierung vorstellen? Und welche Rolle spielen die Fachgesellschaften im weiteren Prozess? VIDEOREIHE „DIE ZUKUNFT DER FACHÄRZTLICHEN WEITERBILDUNG“ Stichwort: Rechtlicher Rahmen (Teil 1) Stichwort: Gebietsgrenzen (Teil 2) Stichwort: Anpassung und Weiterentwicklung (Teil 3) Stichwort: Schwerpunkt-Weiterbildung (Teil 4) Stichwort: Rolle der Fachgesellschaften (Teil 5) Stichwort: Krankenhausreform (Teil 6) Stichwort: Finanzierung ambulanter Bereich (Teil 7) 93

Europäischer Tag der Sprachen – Bedeutung für die Radiologie in Deutschland Europäische Tag der Spra- Der chen, der jährlich am 26. September gefeiert wird, hebt die Bedeutung der sprachlichen Vielfalt hervor. Diese Vielfalt ist nicht nur eine kulturelle Bereicherung, sondern spielt auch in der medizinischen Welt, insbesondere in der Radiologie, eine wichtige Rolle. Deutschland als internationaler Kno- tenpunkt im Gesundheitswesen und als Begegnungsraum für zahlreiche internationale Patientinnen und Pa- tienten sowie Fachkräfte sieht sich ei- ner mehrsprachigen Herausforderung gegenüber, die weit über die klinische Kommunikation hinausgeht. Über dieses Thema haben wir mit PD Dr. Saif Afat vom Universitätsklinikum Tübin- gen gesprochen. Er ist dort als Ober- arzt in der Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie tätig. Lesen Sie hier das vollständige Interview mit PD Dr. Saif Afat. Zeitzeugen der Radiologie Die Geschichte der Radiologie und der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) erschöpft sich nicht in der Darstellung von Erlebtem und Geschehenem, sie ist vor allem auch die Geschichte der Menschen, die unsere Gesellschaft und ihre Arbeit geprägt haben. Für das 100-jährige Jubiläum der DRG im Jahr 2005 wurden Videointerviews mit herausragenden Persönlichkeiten, Lehrern, Kollegen und Weggefährten aufgenommen, die maßgeblich zur Entwicklung der DRG und der Radio- logie in Deutschland beigetragen ha- ben. Herausgekommen sind sieben Lebensgeschichten aus erster Hand. „ZEITZEUGEN DER RADIOLOGIE” Friedrich Gudden (1929 – 2011), Erlangen Eberhard Scherer (1918 – 2007), Essen Eberhard Zeitler (1930 – 2011), Nürnberg Hans-Peter Heilmann (geb. 1930), Hamburg Otto Pohlenz (geb. 1932), Hamburg Hans Stephan Stender (1920 – 2007), Hannover Friedrich Ernst Stieve (1915 – 2012), München Politik und Gesellschaft 94

Fokusgruppe Migrationsgeschichte@DRG Fokusgruppe Migrationsge- Die schichte@DRG ist Teil des Netz- werks Diversity@DRG. Eines der zentralen Ziele der Fokusgruppe ist es, in Zeiten des Fachkräftemangels die Integration ausländischer Radiolo- ginnen und Radiologen zu erleichtern und gleichzeitig bestehende „Berüh- rungsängste“ auf Seiten von Chefärz- tinnen und Chefärzten abzubauen. Dazu wurden bereits erste Aktivitä- ten gestartet, die den fachlichen Aus- tausch fördern, Netzwerke schaffen und den Dialog zwischen internatio- nalen Fachkräften und Führungskräf- ten im Gesundheitswesen intensivie- ren sollen. Mit ihrer Arbeit möchte die Fokusgruppe einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Diversität in der Ra- diologie als Chance zu verstehen und nachhaltig zu nutzen. PD Dr. Saif Afat ist neben Dr. Elif Can und PD Dr. Daniel Pinto dos Santos Gründungsmitglied der Fokusgruppe Migrationsgeschichte@DRG. Im In- terview erläutert er deren Aufgaben und Hintergründe. Fokusgruppe Migrationsgeschichte@DRG 95 NACHGEFRAGT @DRG Austausch mit dem Vorstand: Nachgefragt@DRG Mit Nachgefragt@DRG bietet der Vorstand der DRG ein Format an, über das sich das Gremium und die Mitglieder der DRG über aktuelle Themen austauschen und diskutie- ren können. 2024 fanden zwei Aus- gaben des Dialogformates statt: Die achte Ausgabe vom 26. Februar 2024 befasste sich mit dem Thema Beschluss zur Umsetzung“. Die neunte Ausgabe vom 24.10.2024 trug den Titel „Die Herz-CT in der vertragsärztlichen Versorgung – vom „Lungenkrebsfrüherkennung mit Niedrigdosis-CT“. Die Aufzeichnungen der beiden Veranstaltungen stehen im bereich der DRG zur Verfügung. Mitglieder-

Fokusgruppe Radiologinnen@DRG Radiologinnen@DRG möchte enga- gierte, motivierte und zielstrebige Radiologinnen vernetzen, die die Zukunft aktiv gestalten wollen – ob als Chefärztin, Oberärztin, Ärztin in Weiterbildung, Praxisinhaberin oder Start-up-Gründerin. Durch Treffen, Workshops und Coachings fördert das Netzwerk sowohl die fachlichen als auch die persönlichen Kompetenzen. Das Netzwerk basiert auf den Wer- ten Teamgeist, Authentizität, wert- schätzender Umgang und Engage- ment. Dabei lebt es von einem fairen, vertrauensvollen und respektvollen Austausch. Mit rund 200 Mitgliedern wächst das Netzwerk kontinuierlich und setzt sich dafür ein, die Zukunft der Radiologie aktiv zu gestalten und das Fach weiterzuentwickeln. Interessierte finden führende Informationen. hier weiter- Radiologinnen@DRG beim Präsenz-Workshop am 22. und 23. März 2024 im Gawerk Hamburg Politik und Gesellschaft 96

Ein Blick zurück in die Zukunft Zum dritten Forum der Historischen Kommission der Deutschen Röntgen- gesellschaft trafen sich am 25. Oktober 2024 Spitzenkräfte der Radiologie und Nuklearmedizin in Remscheid-Lennep, um Innovation und Tradition zu vereinen. Spannende Einblicke in die Entwicklung moderner Diagnostik und berührende Geschichten der Pioniere machten den Tag zu einer Hommage an die Fortschritte der Bildgebung. Am 25. Oktober 2024 kamen hochkarätige Expertinnen und Experten der Radiologie und Nuklearmedizin im Röntgen-Museum und Röntgen-Geburtshaus zusammen, um die Fortschritte dieser zukunftsweisenden Disziplinen zu feiern und den Beitrag historischer Persönlichkeiten zu würdigen. Neben namhaften Gästen wie Professor Otmar Schober, Professor Frederik Lars Giesel und Professor Marc Kachelrieß bot die Veranstaltung eine seltene Gelegenheit, die Entwicklung der medizinischen Bildge- bung hautnah zu erleben. Professor Otmar Schober, ein angesehener Physiker und Nuklearmediziner, eröffnete die Vortragsreihe mit einem faszinierenden Blick auf die Anfänge und technischen Entwicklung der Nuklearmedizin. Der ehemalige Ordinarius an der Universität Münster, der sich nach seiner Emeritierung auch der Theologie widmete und inzwischen auch als Diakon wirkt, hob in seinem Vortrag die wegweisenden Fortschritte in der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie hervor. Durch seine Berichte erhielten die Teilnehmenden einen lebendigen Eindruck der histo- rischen Entwicklungen. Neben Professor Schober sprach auch Professor Frederik Lars Giesel, Nukle- armediziner am Uniklinikum Düsseldorf und einer der führenden Köpfe der Bran- che. Gemeinsam mit Professor Uwe Haberkorn vom Deutschen Krebsforschungs- zentrum (DKFZ) in Heidelberg entwickelte Giesel innovative Tracer wie den PSMA, welche bedeutende Fortschritte in der Diagnostik und Therapie von Prostatakrebs ermöglichen. Die PSMA-PET/CT ist eine sehr empfindliche und genaue Diagnosemethode, mit der sich Metastasen bei Prostatakrebs sowie ein Rückfall aufdecken lassen. Giesel gilt heute als einer der maßgeblichen Experten und seine Beiträge zur Radiologie zählen zu den vielversprechends- ten Entwicklungen in der Onkologie. Ein weiteres Highlight des Abends war ein Vortrag von Professor Marc Kachelrieß. Er ist Leiter der Abteilung für Röntgenbildgebung und CT am DKFZ. Seine Arbeit geht auf Pionierleistungen wie die Entwicklung der Spiral-CT zu- rück, die durch Medizintechnik-Ikonen wie Professor Willi Kalender in Erlangen maßgeblich geprägt wurde. Kamingespräch: (v.l.n.r.) Dr. Nadja Kocher, Prof. Dr. Otmar Schober und Prof. Dr. Heinz Peter Schlemmer 97

Per Anruf zum Durchblick: Beratungshotline für Inklusion in der Radiologie Mit der Hotline „Per Anruf zum Durchblick“ will die YesWeCanToo@DRG neue Wege beschreiten und als Ansprechpartner für Personen fungieren, die Inklusion im radiologischen Arbeitsumfeld realisieren möchten. Dies bezieht nicht nur Ärzt:innen mit chronischen Behinderungen ein, sondern auch Führungskräfte, die Menschen mit Behinderungen einstellen möchten. Fokusgruppe Ziel der Hotline ist es, dass Radiolog:innen mit entsprechender Vorbildung dabei helfen, sowohl behinderte als auch nicht behinderte Kolleg:innen und Führungs- kräfte zu unterstützen, Inklusion zum Wohle aller umzusetzen. Dabei können Wissen, Erfahrungen und Erlebnisse geteilt werden, um andere Menschen auf diesem manchmal herausfordernden, aber vor allem zukunftsweisenden Weg zu unterstützen. Die Themen sind beispielsweise: Möglichkeiten der Moderation bei Konflikten im Team, Umgang mit einer Einschränkung im Bewerbungsprozess, Benennung zuständiger Stellen und oft auch einfach Ermutigung und Reflekti- onshilfe. Warum ist so ein Angebot eigentlich sinnvoll? Humanmedizin dürfen Menschen mit einer Schwerbehinderung erst seit 2003 studieren. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht zu sehr (und macht vielleicht auch ein biss- chen nachsichtig), dass der gesetzlich verankerte Anspruch auf Inklusion in der Arbeitswelt, in der Medizin, selbst bei uns, noch nicht nennenswert realisiert ist. Auch in der Radiologie spüren wir täglich den Fachkräftemangel. Anders als in vielen anderen medizinischen Disziplinen können wir Menschen mit einem Inklusionsbedarf ein berufliches Tätigkeitsfeld bieten, selbst wenn es erstmal sehr aufwändig scheint. Das ist – zugegebenermaßen mit etwas Abstand be- trachtet – ein großartiges Moment im Kampf um den knappen Nachwuchs. Aber wie viele von uns kennen denn in ihrem Team tatsächlich einen Menschen mit relevanter körperlicher Einschränkung? Wenige – so wenige, dass Mitglieder der Fokusgruppe immer wieder gefragt werden, ob ihr Engagement wirklich berufspolitisch bedeutsam sei. Viel interessanter in dieser Gemengelage ist, dass deutlich mehr Menschen mit Behinderung in der Radiologie arbeiten als Arbeitgeber:innen und Kolleg:innen wissen. Gibt es dann einfach keine Probleme Politik und Gesellschaft 98

und somit auch kein Veränderungsbedarf in diesem Bereich? Wir wären nicht Radiolog:innen, wenn wir glaubten, dass, wo äußerlich kein Handlungsbedarf ersichtlich ist, auch nichts Relevantes vorläge. Ein paar Beispiele: Menschen schämen sich und verstecken Einschränkun- gen, für die sie nichts können. Dafür investieren sie viel Zeit und Energie, die sie viel effektiver in ihrem Team nutzen könnten. Assistentensprecher:innen wissen nicht, wie sie Kolleg:innen im Team ansprechen sollen, die aufgrund einer Einschränkung nicht an den Vordergrunddiensten teilnehmen können. Viele Führungskräfte wissen nicht, welche externen Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen. Leider hören wir häufig auch von schlichter Diskriminierung, die mal offen, häufiger jedoch sehr unterschwellig ist. Wir erfahren, dass die Beratung Menschen hilft, sich ihrer eigenen Posi- tion und ihrer Möglichkeiten bewusster zu werden. Oft liegt hier ein Anfang, lösungsorientierter mit der eigenen Situation und der Atmosphäre im Team umzugehen oder schlicht externe Gelder zu beantragen. Ein offener Umgang mit Inklusion und was es für das Miteinander in einer Abteilung oder Praxis be- deutet, ist unabdingbar, wenn wir eine diverse und somit robustere Arbeitswelt schaffen wollen. In vielen Branchen ist das schon sehr gut verstanden, in der Medizin leider noch wenig. Lassen Sie uns zu den Vorreitern gehören, so profi- tieren wir alle. Die Hotline mit der Rufnummer 030 916070-60 ist in den geraden Kalen- derwochen mittwochs von 19:00 bis 21:00 Uhr besetzt. Interessierte können dann einfach anrufen oder vorab per E-Mail an diversity@drg.de einen konkreten Termin vereinbaren. 99

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Rund um den Deutschen Ärztetag 2024 Mitglieder des Forums Junge Radiologie (FJR) und der AG Gesundheits- politische Verantwortung (AG GPV) haben sich im Rahmen des 128. Deutschen Ärztetags in Mainz auf unterschiedliche Weise ein- gebracht und wichtige Themen setzen können. Das Dialogforum der Jungen Ärztinnen und Ärzte der Bundes- ärztekammer Die DRG auf dem 128. Deutschen Ärztetag in Mainz Das FJR entsendete im letzten Jahr Dr. Maren Balks, Andrea Jarre und Dr. Eva See zum Dialogforum der Jungen Ärztinnen und Ärzte der Bundesärztekammer (BÄK), das jährlich als Auftakt des Deutschen Ärztetages (DÄT) stattfindet. In Mainz tauschten sich die Vertreterinnen und Vertreter der jungen Ärzteschaft mit erfah- renen Kolleginnen und Kollegen über berufspolitische Themen aus, unter anderem zu Qualität und Stellenwert der ärztlichen Weiterbildung, Arbeitsverdichtung, Fachkräftemangel, ungenügende Digitalisierung sowie der (Un-)Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auf dem Podium diskutierte als Vertretung für die Radio- logie Prof. Dr. Alexander Radbruch, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie und Kinderneuroradiologie am Universitätsklinikum Bonn. Er sprach sich für flexible moderne Arbeitskonzepte aus und betonte, dass sich die Qualität der Weiterbildungsbefugten herumsprechen und in Bewerbungszahlen niederschlagen werde. Einen Kommentar zum Dialogforum von Dr. Eva See finden Sie hier: „Weiterbildung im Fokus - Kommentar zum Dialogforum Junge Ärztinnen und Ärzte auf dem 128. DÄT“ Dr. Christoph Polkowski und Dr. Eva See vertraten, als in der DRG und AG GPV ak- tive Mitglieder, die Interessen der Mitglieder der Landesärztekammer Hessen als stimmberechtigte Abgeordnete auf dem 128. DÄT in Mainz. Sie konnten unter an- derem folgende Anträge einbringen, die vom Parlament der Deutschen Ärzteschaft positiv beschieden wurden: Zur Berücksichtigung der ärztlichen Weiterbildung in der Kranken- hausreform Zum Schutz der ärztlichen Ausbildung und Weiterbildung vor Ökonomisierung Zur Verbesserung der Vereinbarkeit von ärztlicher Erwerbstätigkeit und Sorgearbeit Zur Förderung besserer Rahmenbedingungen zum Erhalt der Arbeits- kraft und zur Fortführung der ärztlichen Weiterbildung in der Schwan- gerschaft, Stillzeit, Elternschaft und während anderweitiger Sorgearbeit Politik und Gesellschaft 100

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Diese Anträge basierten auf den Forderungen eines Positionspapiers zum Arbei- ten in der Schwangerschaft und Stillzeit des Workshop Mutterschutz der Ärzte- kammer Nordrhein sowie eines Positionspapiers zur ärztlichen Weiterbildung anlässlich der Krankenhausreform des Bündnis Junge Ärztinnen und Ärzte (BJÄ). Schaffung einer unabhängigen Anlaufstelle für dis- Ein weiterer Antrag zur kriminierte Ärztinnen und Ärzte wurde zur weiteren Bearbeitung an den Vor- stand der BÄK verwiesen: Als Vertreterinnen der „Jungen Neuroradiologie“ (JuNRAD) und des FJR nutzten Andrea Jarre und Dr. Eva See zudem im Rahmen der Eröffnungsfeier des DÄT die Gunst der Stunde, um Gesundheitsminister Karl Lauterbach das BJÄ-Positionspapier zur ärztlichen Weiterbildung anlässlich der Kran- kenhausreform zu übergeben. Beide Kolleginnen hatten an diesem maßgeb- lich mitgewirkt. Die Publikation des fächerübergreifenden BJÄ-Papiers erfolgte Ende 2023 dank Unterstützung des FJR und der DRG und ist u. a. von der DRG und dem FJR, der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und dem JuNRAD sowie der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) und der Jungen Kinderradiologie (JuKIRAD) unterzeichnet worden. In der gleichen Woche wanderten die berufspolitischen Themen vom 128. DÄT in Mainz über den Rhein zum RÖKO in Wiesbaden. Hier veranstaltete die AG GPV zu den wichtigsten Themen und Anträgen des 128. DÄT die Session „Radiologie meets DÄT – Zur Zukunft der Weiterbildung und zur Qualität in der privatärztlichen Ver- sorgung“. Interessierte Kolleginnen und Kollegen konnten bereits vorab im Rah- men des RÖKO DIGITAL in der Session „Schnelleinstieg in die Ärztliche Selbstver- waltung“ wertvolles Wissen sammeln. Der Schwerpunkt beider RÖKO-Sessions lag auf dem innerradiologischen und interdisziplinären Austausch. Vielen Dank an alle DRG-Aktive und Gäste! Teams Politik des FJR an 2024 übergab Dr. Eva See den Team-Lead des Andrea Jarre und Vivien Kratzer. Vivien Kratzer wurde zudem als Nachfolgerin von Eva See als Vertreterin für das FJR im BJÄ benannt. Andrea Jarre vertritt dort Vorstand bereits seit November 2021 die JuNRAD. 2024 wurde zudem der der AG GPV neu gewählt. Er setzt sich aus Prof. Dr. Andreas Schreyer (Vorsitzen- der), Dr. Eva See (stellv. Vorsitzende), Dr. Isabel Molwitz, Dr. Daniel Kaiser und Dr. Steffen Hempel zusammen. Von aktiven Mitgliedern der AG GPV und des Teams Politik des FJR erschienen 2024 zudem folgende Artikel zu berufspolitischen Themen: • Vereinbarkeit von Schwangerschaft, Elternschaft, zur Ärztlicher Weiterbildung und Karriere in der Radiologie zum in Deutschland sowie zur • • Engagement in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung Vernetzung und berufspolitischem Engagement in der Radiologie Der DÄT zu Besuch auf dem RÖKO WIESBADEN Neue Team-Leads im Team Politik des FJR und Vorstandswahlen in der AG GPV Weitere Artikel zu berufspolitischen Themen 101

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Die Krankenhausreform geht an den Start Die Krankenhausreform kommt, das Krankenhausversorgungsverbesse- rungsgesetz (KHVVG) ist am 1. Januar 2025 in Kraft getreten. Mit dem Ende der Ampel-Regierung ist jetzt aller- dings zu befürchten, dass sich die für die praktische Umsetzung dringend notwendigen Detailarbeiten zum Ge- setz verzögern. Die DRG und die radiologischen Organisationen wer- den sich auch weiterhin beharrlich in den weiteren Prozess einbringen und Überzeugungsarbeit auf allen politi- schen Ebenen leisten. Ein Beitrag von Prof. Dr. Johannes Wessling, Co-Vorsit- zender der DRG-Vorstandskommission Krankenhausreform und Ambulanti- sierung. Bis zum Schluss wurde verhandelt und geschachert, gedroht und gewarnt. Das Abstimmungsverhalten der Länder im Bundesrat war bis zum Ende offen. Interessierte Beobachter waren Zeugen eines Politkrimis, der in der Länderkammer seinesgleichen sucht. Begleitet von Eklats und handfesten Abstimmungsüberraschun- gen hatte der Bundesrat in seiner Sitzung am 22. November 2024 das KHVVG dann aber doch passieren lassen. Allen Beteiligten war gleichwohl bewusst, dass das Gesetz zwar den Rahmen für eine Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft setzt, die Arbeit aber damit noch nicht getan ist. Prof. Dr. Johannes Wessling, Co-Vorsitzender der DRG-Vorstandskommission Krankenhausreform und Ambulantisierung Der Rahmen steht, jetzt geht es um die wichtigen Details Politik und Gesellschaft 102

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Denn jetzt gilt es diesen Rahmen praxistauglich auszufüllen und dazu sind noch wichtige Fragen zu klären: Wie soll der Transformationsfond ausgestaltet wer- den? Woher kommen die finanziellen Mittel? Denn deren Herkunft bleibt weiter umstritten, sie werden aber benötigt, um die anstehenden Restrukturierungen zu finanzieren, mindestens aber finanziell zu flankieren. Wie sollen die einheitlichen Qualitätskriterien und die Mindestfallzahlen aussehen? Die werden nämlich darü- ber entscheiden, ob einer Klinik bestimmte Leistungsgruppen mit entsprechender Vorhaltevergütung zugewiesen werden. Antworten auf diese Fragen sollen drei dem Gesetz folgende Rechtsverord- nungen des BMG geben, für die allerdings eine aktive Zustimmung im Bundesrat erforderlich sein wird. Die inhaltliche Entwicklungsarbeit dürfte deshalb alles andere als einfach sein: So soll die Weiterentwicklung von Leistungsgruppen und deren Qualitätsmerkmalen in einem vom BMG einzurichtenden Ausschuss gemeinsam mit den Ländern, Vertretern des Spitzenverbandes Bund der Kran- kenkassen einerseits und Vertretern der Krankenhäuser, der Ärzteschaft, der Pflegeberufe und der Hochschulmedizin andererseits erfolgen. Angesichts der für Februar 2025 angesetzten Bundestagswahlen ist derzeit noch unklar, wann diese wichtigen Konkretisierungen erarbeitet und rechtskräftig werden können. „Bis zum Schluss wurde verhandelt und geschachert, gedroht und gewarnt.“ Fachlichen Anforderungen Gehör verschaffen 103 Im gesamten Jahresverlauf 2024 erwies sich das Reformvorhaben von Bundesmi- nister Lauterbach als hoch umstritten. Zwischen den beanspruchten Regelungs- kompetenzen des Bundes und der Planungshoheit der Länder drohte das gesamte Projekt zerrieben zu werden. Das hatte einen Preis: Politische Aspekte dominier- ten die Auseinandersetzungen, wissenschaftlich und fachlich begründete An- forderungen gerieten ins Abseits und fanden bisweilen kaum mehr Gehör. Dieser Webfehler der Reform dürfte sich noch als Bumerang erweisen, sofern es nicht gelingt, im weiteren Prozess noch entsprechende Korrekturen durchzusetzen. Von Beginn an hat sich die DRG mit eigener Stimme unter dem Dach der Ar- beitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) für eine regelhafte Einbindung wissenschaftlich-fachlicher Inte- ressen eingesetzt. Insbesondere bei der Strukturierung der Leistungsgruppen – eng orientiert am Vorbild NRW – haben die Fachgesellschaften ihre Bedenken deutlich gemacht und eigene Lösungsvorschläge unterbreitet. Die DRG hat dar- über hinaus in bilateralen Gesprächen mit den politischen Verantwortlichen in Bund und Ländern die eigenen Positionen und konkreten Vorschläge zur ange- messenen Berücksichtigung der Radiologie in der Leistungsgruppen-Systema- tik verdeutlicht: Keine Gerätevorhaltungen ohne die Vorhaltung entsprechend qualifizierter Fachärztinnen und Fachärzten, perspektivische Einführung eines eigenständigen Leistungsbereichs Radiologie mit drei Qualitätsstufen in der interventionsradiologischen Leistungserbringung. Ebenso wie andere Fach- disziplinen müssen wir allerdings nüchtern zur Kenntnis nehmen, dass auch fachlich gut begründete Argumente in der politischen Auseinandersetzung, zumindest zum Start der Reform, keine Berücksichtigung finden.

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Daraus ziehen wir Konsequenzen: Es wird jetzt vor allem darauf ankommen, in der fortlaufenden Weiterentwicklung bestehender Leistungsgruppen auf die Berücksichtigung fachlicher Anforderungen zu insistieren. Wir suchen darüber hinaus das Gespräch mit den verantwortlichen Akteuren in den Bundesländern und werden auf eine adäquate Abbildung radiologischer Leistungen im Gesamt- system der Leistungsgruppen hinwirken. Die DRG ist in diesem Zusammenhang auch offen für „Brückenlösungen“, wie wir sie bereits Ende 2023 gemeinsam mit der DGG und DGA vereinbaren konnten. Für die wichtige Leistungsgruppe „Ge- fäßmedizin“ haben wir die in der Versorgungsrealität gelebte interdisziplinäre Aufstellung und Leistungserbringung der gefäßmedizinischen Fachdisziplinen in einem konkreten Strukturierungsvorschlag dokumentiert. „Es wird jetzt vor allem darauf ankommen, in der fortlaufenden Weiterentwicklung bestehender Leistungsgruppen auf die Berücksichtigung fachlicher Anforderungen zu insistieren.“ DRG-Vorstandskommission: Die Arbeit geht weiter Die vom DRG-Vorstand eingesetzte Kommission zur Begleitung und Mitgestaltung der Krankenhausreform sowie der damit einhergehenden Ambulantisierungspfa- de vereint alle Perspektiven und Teilgebiete der Radiologie. Diese gemeinsame Stimme ist eine zentrale Voraussetzung, um den Interessen und Positionen der Radiologie Gehör zu verschaffen. Eine Erfolgsgarantie ist dies gleichwohl nicht. Solange politische Interes- sen das Geschehen bestimmen, werden die fachlichen Belange nur mit über- zeugend, ausdauernd und beharrlich vorgetragenen Argumenten eine Chance haben. Daran arbeiten wir weiter. Politik und Gesellschaft 104

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Eine Reise durch das „RADiversum! „RADiversum“ – das ist der Podcast des Netzwerks Diversity@DRG, der sich mit Vielfalt in der DRG und der Radiologie beschäftigt. Mittlerweile sind 36 Episoden veröffentlicht wor- den. Der Podcast beleuchtet aktuelle Entwicklungen und Herausforderun- gen der Radiologie aus vielfältigen Perspektiven und bietet spannen- de Diskussionen mit hochkarätigen Gästen. Inhaltlich greift der Podcast Themen auf, die nicht nur die radio- logische Fachwelt bewegen, sondern auch die Zukunft der Arbeitswelt ins- gesamt prägen. Passend zum Motto des Röntgenkongresses 2025 stehen dabei Aspekte wie „New Work“, der Wandel in der Führungskultur, Shared Leadership, die Vereinbarkeit von Fa- milie und Beruf sowie Diversität und Inklusion im Mittelpunkt. Reinhören ist ausdrücklich erwünscht! ERINNERUNGEN EINES RÖNTGENARZTES 2024 wäre Alban Köhler, einer der Gründerväter der Deutschen Röntgengesellschaft, 150 Jahre alt gewor- den. Ein Mitglied der Historischen Kommission in der DRG, würdigt seine Arbeit, gibt Einblicke in die Autobiogra- fie des „Röntgenarztes Erdenwallen“ und dessen Ein- drücke von den ersten Deutschen Röntgenkongressen. RöFo-Beitrag von Dr. Markus Stuhrmann, 105

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Spiel, Sport und Wissenschaft Das Röntgen-Geburtshaus in Remscheid-Lennep war auch 2024 wieder Gastgeber für ganz unterschiedliche Aktivitäten und Ereignisse. Am 26. April 2024 wurde anlässlich der Verleihung der Rönt- genplakette ein Empfang für Professor Robert Feidenhans’l gegeben. Robert Feidenhans’l gilt als einer der Pioniere der An- wendung von Röntgenstrahlen von Elektronenspeicherringen zur Entschlüsselung der atomaren Oberflächenstrukturen von Einkristallen. In seiner Zeit als Generaldirektor (2017 – 2023) hat er die ersten Pionierexperimente des Europäischen Röntgenla- ser „European XFEL“ verantwortet. Diese neue internationale Forschungseinrichtung zählt zu den leistungsstärksten Rönt- genlaserquellen weltweit. Empfang im Röntgen-Geburtshaus anläss- lich der Verleihung der Röntgenplakette an Prof. Robert Feidenhans’l EBENEN – Einzigartige Reisen in Forschung & Wissenschaft Ein Gast, ein Thema und drei Stufen: Erfahren, Vertiefen, Erforschen. Von der Oberfläche in die Tiefe, vom Allge- meinen zum Detail, vom Einfachen zum Komplexen. Prof. Robert Feidenhans’l im EBENEN-Interview Im Geburtshaus von Wilhelm Conrad Röntgen treffen sich Expert:innen & Preis- träger:innen mit Kindern und Jugendlichen zum Interviewformat EBENEN. Auch Professor Feidenhans’l hat sich im April 2024 den interessierten Fragen gestellt. Das Format feierte ein Jahr zuvor Premiere. Erster Gast war Professor Patrick Cra- mer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft und Träger der Röntgenplakette 2023. EBENEN – Einzigartige Reisen in Forschung & Wissenschaft 107

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Outer Wilds im Geburtshaus Kamingespräch im Wintergarten Röntgenlauf 2024 Im August 2024 trafen sich neun junge Forscherinnen und Forscher im Rah- Juniorakademie, um mit men der einem wackeligen kleinen Raumschiff vom Röntgen-Geburtshaus aus den Kosmos und seine Geheimnisse zu er- kunden. Let's Play Outer Wilds - eine Veranstaltung der Juniorakademie dritten Forum der Historischen Kommission der Deutschen Anlässlich des Röntgengesellschaft fand am Abend des 25. Oktober 2024 im Wintergarten des Geburtshauses ein Kamingespräch mit Professor Otmar Schober statt. Professor Heinz Peter Schlemmer, Vorsitzender der Historischen Kommission in der Deut- schen Röntgengesellschaft, und Dr. Nadja Kocher, Kinderradiologin und Vertrete- rin des Forums Junge Radiologie, erfuhren von dem renommierten Physiker und Nuklearmediziner so manch spannendes Detail aus vergangenen Zeiten. Am 26. Oktober 2024 stand in Lennep alles im Zeichen des Sports: Das Laufteam der DRG-Geschäftsstelle und des Lenneper Röntgen-Museums ging gemeinsam mit den Kindern der Juniorakademie beim diesjährigen Röntgenlauf an den Start. Bei herbstlichem Wetter führte die Strecke durch die malerischen Gassen von Lennep, über umliegende Felder, Wiesen und durch dichte Wälder – eine beein- druckende Kulisse für ein sportliches Gemeinschaftserlebnis. Am Abend zuvor konnten sich die Läuferinnen und Läufer bei einem Pasta-Essen im Geburtshaus stärken und auf die sportliche Herausforderung einstimmen. Die „X-RAY-RUNNERS“ beim Röntgenlauf 2024 Politik und Gesellschaft 108

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HERZLICH WILLKOMMEN! 109 Machen auch Sie sich auf eine Geburtshaus! virtuelle Reise durch das Röntgen- „Mein Name ist Wilhelm Conrad Röntgen. Und ich begleite Sie auf Ihrem virtuellen Spaziergang durch mein Geburtshaus. Hier können Sie im Rundumblick 360 Grad alles genau anschauen. Klicken Sie auf Ausstel- lungsstücke und Sie erfahren mehr Details. Klicken Sie auf mein Konterfei und in kleinen Filmen erfahren Sie mehr über mich. Und klicken Sie auf Interviews von Menschen rund um Lennep oder auch die Röntgenstrah- len. Ich habe mich sogar überreden lassen, einige private Geschichten hier zum ersten Mal zu veröffentlichen. Also, seien Sie neugierig wie ein Wissenschaftler, denn das ist der Motor der Forschung.“ gefördert von

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Alarmierende Engpässe: Der akute Fachkräftemangel bei MTR bedroht die Patienten- versorgung in Deutschland Der akute Mangel an qualifizierten Medizinischen Technolog:innen für Radiologie (MTR) stellt eine ernste Bedrohung für die radiologische Versorgung in Deutschland dar. Marcel Apel, Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Technolog:innen für Radiologie (DGMTR), skizziert die aktuelle Situation. Ursachen des Fachkräftemangels Bereits jetzt sind die Auswirkungen auf die Patientenversorgung spürbar: Engpäs- se bei der Diagnostik führen zu längeren Wartezeiten, höherer Arbeitsbelastung und einer eingeschränkten Verfügbarkeit radiologischer Leistungen – insbeson- dere in ländlichen Regionen [1][2]. Die Ursachen für den Mangel sind vielfältig. Neben der demografischen Entwick- lung und einer stagnierenden Zahl an Erwerbspersonen trägt der fortschreitende digitale Wandel dazu bei, dass sich die Anforderungen an die Berufsausbildung verändern [3]. Gleichzeitig gestaltet sich die Nachwuchsgewinnung schwierig, da die Attraktivität des Berufs durch hohe Arbeitsbelastung und eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten sinkt [4]. Laut des Engpassindikators der Bundesagentur für Arbeit ist die Vakanzzeit für MTR-Stellen mit durchschnittlich 119 Tagen überdurchschnittlich hoch und die berufsspezifische Arbeitslosenquote beträgt lediglich 1,5 % [2]. Ein weiterer Faktor, der den Fachkräftemangel verstärkt, ist die geringe Zahl der Absolvent:innen. Jährlich schließen etwa 800 Personen ihre Ausbil- dung ab, während in den nächsten fünf Jahren etwa 2.000 Vollzeitäquivalente (VZÄ) altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden werden. Obwohl es im Ausbil- dungsjahr 2023/24 insgesamt 1.218 Auszubildende im ersten Jahr gab, reichen diese Zahlen nicht aus, um den steigenden Bedarf zu decken, da nicht alle Absol- vent:innen dann auch als MTR arbeiten und gerade unter jüngeren Kolleg:innen der Teilzeitanteil überdurchschnittlich hoch ist [5][6]. Politik und Gesellschaft 110

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Auswirkungen auf die Patien- tenversorgung Was jetzt getan werden muss 111 Der Fachkräftemangel in der Radiologie hat direkte und weitreichende Konse- quenzen für die Patientenversorgung. Längere Wartezeiten auf wichtige diag- nostische Untersuchungen wie MRT, CT und Röntgen gefährden die rechtzeitige Erkennung und Behandlung schwerwiegender Erkrankungen wie Krebs. Zudem führt die hohe Arbeitsbelastung der verbleibenden Fachkräfte zu einem erhöhten Risiko von Fehlern bei der Durchführung und Auswertung der Untersuchungen [7]. Ein weiteres Problem ist die eingeschränkte Verfügbarkeit radiologischer Leis- tungen in ländlichen Gebieten, wo ohnehin bereits ein Mangel an medizinischem Personal herrscht. Aktuell gibt es bundesweit rund 28.000 MTR, davon arbeiten nur etwa 21.000 in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) [8]. Ohne gezielte Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung könnte die Versorgung in den kommenden Jahren weiter eingeschränkt werden. 1. MTR-Kampagne zur Nachwuchsgewinnung: Die laufende Kampagne zur Nachwuchsgewinnung, die in Zusammenarbeit mit der DRG, DGMTR und DVTA umgesetzt wird, hat das Ziel, das Berufsbild der MTR stärker in den Fo- kus junger Menschen zu rücken und diese für eine MTR-Ausbildung zu gewin- nen. Dabei wird nicht nur auf die hohe gesellschaftliche Relevanz des Berufs hingewiesen, sondern auch auf die langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Öffentlichkeitsarbeit und gezielte Imagekampagnen sind zentrale Bausteine, um mehr Auszubildende für diesen Beruf zu gewinnen. 2. Attraktivität des Berufs erhöhen: Um langfristig mehr Fachkräfte zu ge- winnen, ist es unerlässlich, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dazu ge- hören Maßnahmen wie die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie gezielte Weiterbildungsan- gebote. Gleichzeitig sollte die berufliche Entwicklung innerhalb des MTR-Be- rufs gefördert werden, beispielsweise durch die Schaffung neuer Spezialisie- rungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang muss auch weiter über die Teilakademisierung der MTR-Ausbildung diskutiert werden, um den Beruf für junge Menschen zu öffnen, die ein Studium anstreben. 3. Remote Scanning als zukunftsweisendes Modell: Das Remote Scanning, das an einigen Standorten bereits im MRT erfolgreich eingeführt wurde, hat sich als echte Verbesserung in der Versorgung erwiesen. Es ermöglicht, die Durchführung komplexer Untersuchungen unabhängig vom Standort zu gewährleisten, indem erfahrene Fachkräfte die Kolleg:innen vor Ort aus der Ferne unterstützen. Wir müssen darüber diskutieren, ob dieses Modell im Rahmen des Strahlenschutz- gesetzes auch auf den Bereich der CT-Diagnostik ausgeweitet werden soll, um die Versorgung weiter zu optimieren. Durch den verstärkten Einsatz dieser Tech- nologie ließen sich insbesondere in ländlichen Regionen deutliche Entlastungen erzielen [9]. 4. Teilfachkunden und Qualifizierung weiterer Fachgruppen: Ein weiterer Ansatz zur Entlastung der MTR ist die Ausweitung von Teilfachkunden, bei denen gezielt geschulte Medizinische Fachangestellte (MFA) und andere Berufsgruppen in spe- zifischen Bereichen unterstützen können. Um die hohen Qualitätsstandards zu wahren, müssen hierfür Qualifizierungsprogramme entwickelt werden, die eine umfassende Schulung sicherstellen. Dieser Ansatz bietet kurzfristig Potenzial, den akuten Mangel abzufedern und gleichzeitig eine hohe Versorgungsqualität zu gewährleisten [10].

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Fazit QUELLENANGABEN 5. Vereinfachte Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte: Die Verein- fachung und Beschleunigung der Anerkennungsverfahren für ausländische MTR ist ein wesentlicher Hebel zur kurzfristigen Bekämpfung des Fachkräftemangels. Neben der Einführung eines vereinfachten Anerkennungsverfahrens und dem damit verbundenen Bürokratieabbau sollte auch die Möglichkeit der partiellen Berufsanerkennung mit gezielten Anpassungsqualifizierungen weiter gefördert werden. Im Jahr 2023 wurden 627 Anträge auf Anerkennung gestellt, wovon 216 Personen die volle Gleichwertigkeit ihrer Berufsqualifikation erhielten. Durch effizientere Verfahren könnten diese Zahlen deutlich gesteigert werden [11][12]. Der Fachkräftemangel bei MTR erfordert ein entschlossenes und koordiniertes Handeln aller relevanten Akteur:innen. Die laufende MTR-Kampagne zur Nach- wuchsgewinnung ist ein wichtiger Schritt, aber es bedarf weiterer struktureller Maßnahmen wie der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Förderung neuer Arbeitsmodelle wie Remote Scanning und der gezielten Qualifizierung weiterer Berufsgruppen. Zudem ist die Vereinfachung der Anerkennung ausländischer Abschlüsse entscheidend, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit von Politik, Fachverbänden und Arbitgeber:innen sowie gezielte Investitionen in Ausbildung und Infrastruktur lässt sich die radiologische Versorgung langfristig sichern und flächendeckend gewährleisten. 8. Bertelsmann Stiftung. Fachkräf- temangel in der Gesundheitsversor- gung, 2023. 9. Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Digitalisie- rung in der Gesundheitsversorgung, 2024. 10. Deutsches Ärzteblatt. Bericht zur Versorgungslage Radiologie, Ausgabe 5/2023. 11. Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln). Studie zur Arbeitszeitbe- lastung im Gesundheitswesen, 2023. 12. Deutsche Gesellschaft für Medizi- nische Assistenzberufe (DGMA). MFA in der Radiologie – Potenziale und Herausforderungen, 2023. 1. Deutsches Krankenhausinstitut (DKI). Studie im Auftrag des Dachver- bandes für Technolog:innen und Ana- lytiker:innen in der Medizin Deutsch- land (DVTA), 2023. 2. Bundesagentur für Arbeit. Fachkräf- teengpassanalyse, 2024. 3. Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Fachkräftemonito- ring, 2023. 4. Statistisches Bundesamt. Beruf- liche Schulen und Schulen des Ge- sundheitswesens, Fachserie 11 Reihe 2, 2022/2023. 5. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Bericht zur Fach- kräftesituation im Gesundheitswe- sen, 2023. 6. Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO). Versorgungsbericht Radiolo- gie, 2023. 7. Deutsche Gesellschaft für Radiolo- gie (DRG). Lagebericht zur Radiologie in Deutschland, 2023. Politik und Gesellschaft 112

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Revolution in der Kinderradiologie: Durchbruch für die Fraktursonografie 2024 Ein Wendepunkt in der Diagnostik kindlicher Frakturen – so lässt sich das Jahr 2024 für die Kinderradiologie beschreiben. Der Durchbruch kam am 17. Oktober mit dem GB-A-Beschluss, der die sonografische Frakturdiagnostik als Kassen- leistung anerkennt. Eine längst überfällige Entwicklung, die die Strahlenbelas- tung bei Kindern deutlich reduzieren wird. „Die Fraktursonografie hat eine den Röntgenaufnahmen gleichwertig hohe Sensitivität in der Frakturdetektion, an einigen Lokalisationen sogar eine höhere“, betont PD Dr. Jörg Moritz, der den Schwerpunkt Kinderradiologie an der Universität Kiel leitet. Besonders bei Klavikula- und Rippenfrakturen zeigt sich die Überlegenheit der Methode. Die Technik ermöglicht dabei nicht nur die präzise Erkennung von Brüchen: „Achsabweichungen bei subkapitalen Humerusfrak- turen oder bei Metakarpale- und Metatarsalefrakturen sind meiner Erfahrung nach genauer als mit Röntgenaufnahmen zu bestimmen“, erklärt Dr. Moritz. „Die Fraktursonografie wird an Bedeutung gewinnen. “ Doch der Weg zur flächendeckenden Im- plementierung ist noch steinig. „Für die sono- grafische Frakturabklärung aller verletzten Kinder und Jugendlichen rund um die Uhr sieben Tage die Woche haben die kinderradiologisch- en Abteilungen gegenwärtig nicht ausreichend Personal“, gibt Dr. Moritz zu bedenken. Anders als Röntgenaufnahmen, die von radiologisch-technischen Assistentinnen und Assistenten durchgeführt werden können, erfordert die Sonografie ärztliches Fachpersonal. Die Zukunft der Frakturdiagnostik könnte sich in die Praxen verlagern. „Ich kann mir vorstellen, dass zukünftig mehr sonografische Frakturdiagnostik in den chirurgischen und orthopädischen Praxen erfolgt und nicht mehr jedes Kind mit dezenter Fraktur zum Röntgen geschickt wird“, prognostiziert Dr. Moritz. Für das Jahr 2030 zeichnet er ein optimistisches Bild: „Die Fraktursonografie wird an Bedeutung gewinnen, sie wird aber die Röntgendiag- nostik nicht vollständig ersetzen können. Wir werden wahrscheinlich deutlich weniger Rönt- genaufnahmen ohne Fraktur sehen.“ Eine Entwicklung, die er begrüßt, denn „damit wäre ja auch schon sehr viel gewonnen.“ Diese bedeutende Entwicklung des Jahres 2024 markiert den Beginn einer neuen Ära in der Kinderradiologie – eine Ära, die nicht nur die Diagnostik verbessert, sondern vor allem zum Wohle der jungen Patientinnen und Patienten die Strahlenbelastung reduziert. Patientenversorgung 116

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Mammografie-Screening auch für Frauen von 70 bis 75 Jahren Das Mammografie-Screening zur Früh- erkennung von Brustkrebs wurde ausgeweitet. Bisher konnten Frauen zwischen 50 und 69 Jahren eine Un- tersuchung alle zwei Jahre in Anspruch Seit dem 1. Juli 2024 ist nehmen. eine Teilnahme bis zum Alter von 75 Jahren möglich. Der Anspruch endet also mit dem 76. Geburtstag. Die persönliche Screening-Einladung per Brief soll in den meisten Bundes- ländern ab dem 1. Januar 2025 realisiert werden. Anspruchsberechtigten Frau- en im Alter von 70 bis 75 Jahren können sich jedoch auch bei den sogenannten Zentralen Stellen für einen Untersu- chungstermin in einer wohnortnahen Screening-Einheit anmelden. Die letz- te Screening-Mammografie muss bei dieser Terminanfrage mindestens 22 Monate her sein. Lungenkrebs: Nutzen eines Früherkennungsprogramms für Patientinnen und Patienten Lungenkrebs ist eine tückische Er- krankung, die wegen ihrer oft unspe- zifischen Symptome häufig erst spät erkannt wird. Das erschwert eine erfolgreiche Behandlung meist oder verhindert sie sogar. Abhilfe könnte hier ein Früherkennungsprogramm für Lungenkrebs mittels Niedrigdo- sis-Computertomografie schaffen, das sich an die besonders gefährdete Gruppe langjähriger Raucherinnen und Raucher richtet. Was ein solches Pro- gramm leisten könnte, erklärt PD Dr. Anton Faron, Facharzt für Radiologe in der Radiologischen Allianz Hamburg, im Interview. Lesen Sie hier das vollständige Interview mit PD Dr. Anton Faron. Wie bildgebende Verfahren Sehstörungen diagnostizieren und behandeln helfen Die MRT ist ein zentrales Diagnosetool bei Sehstörungen, da sie Augen, Seh- nerv und Gehirn detailliert abbilden und zwischen verschiedenen Erkran- kungen differenzieren kann. Sie hilft zudem bei der Planung von Eingriffen bei Gefäßanomalien im Augenbereich. Während radiologische Verfahren bei Augentumoren keine direkte Verbesse- rung der Sehkraft ermöglichen, bieten moderne Technologien und KI-Ana- lysen neue Ansätze zur frühzeitigen Erkennung von nervenbedingten Seh- störungen. Wir sprachen mit Prof. Dr. Sönke Langner, der sich insbesondere mit der Erkennung und Behandlung von Erkrankungen, die Sehstörungen verursachen, beschäftigt. Lesen Sie hier das vollständige Langner. Interview mit Prof. Dr. Sönke 117

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DeGIR-Registerdaten 2025 – interaktiv und deutschlandweit Die beste Möglichkeit, die Sichtbarkeit der Interventionellen Radiologie zu erhöhen, bietet das DeGIR-Register. Für das Jahr 2025 ist deshalb eine interaktive Deutschlandkarte mit den Leistungszahlen der an dem DeGIR- Register teilnehmenden Kliniken geplant. Die Interventionelle Radiologie ist nach wie vor ein weitgehend unbekannter Fachbe- reich. Dies betrifft sowohl das vielfältige Spektrum der Methoden als auch das breite medizinische Aufgabengebiet, das von vas- kulären und onkologischen Eingriffen bis hin zur Schmerztherapie reicht. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Häu- fig werden Leistungen der Interventionellen Radiologie anderen medizinischen Diszipli- nen zugerechnet. Hinzu kommt, dass nicht alle Interventionen ausschließlich von der Interventionellen Radiologie erbracht wer- den – so werden etwa PTAs auch in der Ge- fäßchirurgie und Angiologie durchgeführt. Erschwert wird die Situation durch die Krankenhausreform, die tiefgreifende Ver- änderungen im DRG-Abrechnungssystem, die Einführung von Leistungsbereichen und -gruppen sowie umfassende Transparenzan- forderungen für Kliniken vorsieht. Da bislang keine eigene Leistungsgruppe „Interventio- nelle Radiologie“ vorgesehen ist, bleibt die Interventionelle Radiologie als eigenstän- dige Leistungserbringerin unberücksichtigt. Um neben den etablierten, betten- führenden und abrechnungsberechtigten Fachdisziplinen wahrgenommen zu wer- den, ist es deshalb entscheidend, die Rolle der Interventionellen Radiologie in der Pa- tientenversorgung durch aussagekräftige Fallzahlen zu belegen. 118 Patientenversorgung

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DeGIR-Register. Ursprüng- Die beste Möglichkeit, deren Sichtbarkeit zu erhöhen, bietet das lich ins Leben gerufen, um die Qualitätssicherung zu unterstützen, hat es sich zunehmend zu einem wichtigen berufspolitischen Instrument entwickelt, das die wachsende Bedeutung des Fachgebiets Interventionelle Radiologie in der Patientenversorgung – auch aus ökonomischer Perspektive – unterstreicht. Insgesamt wurden im Jahr 2023 von über 320 Kliniken mehr als 205.000 Eingriffe / Interventionen im DeGIR-Register dokumentiert. Damit ist ein neuer Höchststand erreicht. Um die Relevanz in der Patientenversorgung noch sichtbarer zu machen, ist für das Jahr 2025 eine interaktive Deutschlandkarte mit den Leistungszahlen der an dem DeGIR-Register teilnehmenden Kliniken – normiert auf die Bettenzahl des Hauses – geplant. DOKUMENTATIONS- ZAHLEN MODUL E UND F IM JAHR 2023 ERNEUT GESTIEGEN Weiterhin steigende Eingriffszahlen im DeGIR/DGNR-Qualitätsregister: 2023 wurden knapp 18.000 minimal-invasive Behandlungen beim ischämischen Schlaganfall do- kumentiert. Für das kommende Jahr ist anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der MR CLEAN-Studie eine Veröffentlichung der Standorte, an denen die mechanische Throm- bektomie angewendet wird, geplant. Schlaganfallbehandlungen DeGIR-Register 13.019 13.596 15.079 15.164 16.319 17.877 2018 2019 2020 2021 2022 2023 75. JAHRESTAG: ANERKENNUNG DER „STAUBLUNGE“ ALS BERUFSKRANKHEIT Vor 75 Jahren, am 11. Februar 1929, wurde die „Staublunge“ als Berufskrankheit anerkannt. Zu diesem Anlass hat der WDR der Staublunge eine Ausgabe seines Podcasts „Zeitzeichen“ gewidmet. In diesem wird auch der langjähre Vorsitzen- de der Arbeitsgemeinschaft Diagnostische Radiologie arbeits- und umweltbedingter Erkrankungen (AG DRauE), Dr. Kurt G. Hering, zur herausragenden Bedeutung der radiologischen Diagnostik interviewt. 119

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Schmerzbehandlung: mehr Lebens- qualität durch radiologische Verfahren Schmerzen sind eine Volkskrankheit. In Deutschland leiden 12 bis 15 Millionen Menschen an länger andauernden oder wiederkehrenden Schmerzen, vier bis fünf Millionen sind deshalb stark beein- trächtigt. Über das Thema haben wir mit Professor Philipp Paprottka gespro- chen. Professor Paprottka ist Chefarzt der Interventionellen Radiologie am Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-inva- sive Therapie (DeGIR). Prof. Dr. Philipp Paprottka Herr Professor Paprott- ka, warum ist das Thema Schmerzbehandlung so wichtig? Das lässt sich einfach beantworten: Schmerz betrifft viele Menschen und beein- flusst ihre Lebensqualität sehr negativ. Das Leiden der Betroffenen ist groß. Des- wegen ist es wichtig, dass man den Patientinnen und Patienten etwa bei chro- nisch-degenerativen Erkrankungen genauso wie bei Tumorerkrankungen etwas anbietet, um den Schmerz im besten Fall zu beseitigen oder zumindest zu lindern, um so eine höhere Lebensqualität zu erreichen. Sie haben auf dem 105. Deut- schen Röntgenkongress über „Facetten der radiologischen Schmerzbehandlung“ refe- riert. Welche Facetten sind wichtig? In meinem Vortrag ging es um die Vielfalt interventionell-radiologischer Schmerztherapien. Dabei denken die meisten Kollegen und Kolleginnen an die Periradikuläre Therapie und Facettengelenksinfiltrationen. Ich habe aber auch weitere speziellere Therapien vorgestellt: Knochenmetastasen etwa werden mit einer Kombination aus Radiofrequenzablation, Vertebroplastie, Infiltrationen und Strahlentherapie behandelt, was zu Schmerzfreiheit führt. Bei Patientinnen und Patienten mit Pankreaskarzinom im palliativen Setting und starken Schmerzen kann man die Nervenfasern mit interventionellen Methoden ausschalten, um Be- troffene in den letzten Monaten schmerzfrei zu bekommen. Wir können mittler- weile viele Therapien anbieten. Wichtig ist aber natürlich auch, den Patientinnen und Patienten zuzuhören, mit ihnen zu reden und mit ihnen über den Eingriff, sei- nen Ablauf und weiteres zu sprechen. Es geht nicht nur um das Technische. Patientenversorgung 120

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Könnte die Schmerzbehand- lung durch den Einsatz von KI verbessert werden? Ja. Durch den Einsatz von KI kann man die Diagnostik schneller, besser und effekti- ver machen. Bei den interventionellen Verfahren sehen wir z. B. einen Fortschritt durch die Weiterentwicklung der Großgeräte, aber auch durch die Verbesserung der Navigation, der Fusionssysteme sowie der Assistenzsysteme zur Steuerung der Eingriffe. Ein Beispiel ist hier die Angio/CT, bei der man die Computertomografie mit der Angiografie kombiniert, sodass man die 3D-Informationen der CT auch in der Angiografie zur Verfügung hat. Was sind die potenziellen Risiken bei der Verwendung bildgesteuerter Verfahren zur Schmerzbehandlung in der Radiologie? Komplikationen hängen von der Art der Eingriffe ab. Man muss diese individuell bei jeder Patientin und jedem Patienten abklären, den Benefit gegen das Risiko abwägen und dann jeden Eingriff sorgfältig planen. Bei Schmerztherapien ist der Nutzen für die Patientin und den Patienten bezüglich der Lebensqualität in der Regel hoch und das Risiko gering. Meistens kommt es nur zu kleinen Einblutungen im Zugangsweg. Welche Vorteile bieten bild- gesteuerte Verfahren wie die CT oder die MRT in der Schmerzbehandlung? Der Vorteil ist die Präzision. Für die meisten Schmerztherapien nutzen wir die Com- putertomografie zur Steuerung von Interventionen. Selbstverständlich wäre es wünschenswert, wenn man diese mittels Magnetresonanztomografie durchführen könnte, weil der Weichteilkontrast besser ist. Aber MRT-Interventionen sind weni- ger verfügbar und auch deutlich teurer. Aber durch die heutigen Fusionsmöglichkei- ten kann man die Informationen der Magnetresonanz auch für CT-Interventionen nutzen. Wie wirksam sind bildge- steuerte Schmerzbehand- lungen im Vergleich zu traditionellen Methoden? Natürlich kann man einige der Therapien, die wir anbieten, auch ohne Bildsteue- rung durchführen. Da gibt es sehr erfahrene Kolleginnen und Kollegen, die das kön- nen. Ich persönlich bin aber davon überzeugt, dass die Therapieergebnisse besser sind, wenn man die Nadelspitze unter 3D-Sicht millimetergenau positionieren und die Verteilung des Therapeutikums in Echtzeit überwachen kann. Das wirkt sich meines Erachtens positiv auf die Therapieergebnisse aus. In diesem Bereich ist vor allem die Weiterentwicklung der Großgeräte sowie der Navigations-Software-Systeme bemerkenswert. Beides führt zur Erweiterung und Verbesserung von Eingriffen und zu weniger Komplikationen. Daneben gibt es auch neue Verfahren, zum Beispiel die Gelenkimmobilisationen. Das heißt: Wenn Patientinnen oder Patienten Schmerzen in den Gelenken haben, können diese mit- hilfe von Partikeln therapiert werden. Mit dieser Methode können Betroffene, die oft schon das gesamte Spektrum an konservativen und operativen Behandlungen gegen Schmerzen ausgeschöpft haben, doch noch schmerzfrei bzw. Operationen verzögert werden. Wir müssen zweigleisig fahren: Wir müssen die Jungen so aus- und weiterbilden, dass sie die komplexen Assistenzsysteme zukünftig bedienen können. Gleichzeitig müssen wir ihnen aber auch die Basis-Skills mitgeben, damit sie in der Lage sind, in Häusern, die vielleicht nicht über eine Maximalausstattung verfügen, Interventi- onen sicher durchzuführen. Welche Fortschritte gibt es in der Radiologie bei der Ent- wicklung neuer Techniken zur Schmerzbehandlung? Wie stellen Sie die Weiter- bildung und Ausbildung zum Umgang mit Verfahren und Geräten sicher, die bei der Schmerzbehandlung einge- setzt werden? 121

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Radiologie finden Auch nach Abschluss der Weiterbildung zur Fachärz- tin oder zum Facharzt für Radiologie gehören Fort- bildungen zum beruflichen Alltag von Radiologinnen und Radiologen. Mit Zusatzqualifikationen können sie zudem den strukturierten Erwerb von Spezialwis- sen dokumentieren, das über die fachärztliche Wei- terbildung hinausgeht. Mit dem neuen Portal Patienten, aber auch überweisenden Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit, zertifizierte radiologische Fachpersonen zielgerichtet zu suchen. Wir haben Prof. Dr. Michael Uder, Vorsitzender der Akademie für Fort- und Weiterbil- dung in der Radiologie, befragt. radiologie-finden.de bietet sich Patientinnen und Prof. Dr. Michael Uder Herr Professor Uder, aus welchem Grund wurde das Portal radiologie-finden.de ins Leben gerufen? Weshalb gibt es radiologi- sche Spezialistinnen und Spezialisten? Mit dem neuen Portal radiologie-finden.de verfolgen wir zwei Ziele. Zum einen soll es Patientinnen und Patienten, aber auch überweisenden Ärztinnen und Ärzten wie zum Beispiel aus der Hausarztpraxis die gezielte Suche nach radiologischen Fach- personen ermöglichen, die sich in einem oder mehreren radiologischen Teilgebieten spezialisiert haben und dies über ein entsprechendes Zertifikat nachweisen kön- nen. Zum anderen wollen wir über die unterschiedlichen Zusatzqualifizierungen informieren und dies in einer auch für Laien verständlichen Form. Die Diagnostische und Interventionelle Radiologie hat in den vergangenen Jahr- zehnten eine rasante Weiterentwicklung erfahren. Als eines der letzten Ganzkör- perfächer der Medizin muss die Radiologie sich mehr als andere Fächer darum be- mühen, neues Wissen kontinuierlich zum Gegenstand der Fortbildung zu machen und schnellstmöglich in die Versorgungspraxis zu integrieren. Neben dem großen Spektrum an Fortbildungsveranstaltungen hat die DRG daher bereits vor einigen Jahren zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie und der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiolo- gie ein Zertifizierungssystem entwickelt, mit dessen Hilfe der strukturierte Erwerb von zusätzlichem Spezialwissen dokumentiert wird, das weit über das hinausgeht, was für die Facharztanerkennung gefordert wird. Ziel der Zusatzqualifizierungen ist es, flächendeckend eine hohe Qualität der radiologischen Diagnostik und The- rapie zu gewährleisten und damit die Qualität der Patientenversorgung sowie die Patientensicherheit kontinuierlich zu verbessern. Patientenversorgung 122

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Wie werden Radiologinnen und Radiologen zu zertifi- zierten Spezialistinnen und Spezialisten? Die Zusatzqualifizierung von Radiologinnen und Radiologen stützt sich im We- sentlichen auf den Nachweis der Teilnahme an thematisch einschlägigen Fortbil- dungsveranstaltungen, den Beleg von definierten Untersuchungs- / Eingriffszahlen sowie gegebenenfalls eine erfolgreich abgelegte Prüfung. Die Anforderungen und Verfahren für die verschiedenen Zusatzqualifizierungen sind in öffentlich zugäng- lichen Dokumenten schriftlich niedergelegt. Gibt es für alle radiologischen Teilgebiete entsprechende Zusatzqualifizierungsangebote? Nein, eine vollständige Abdeckung des radiologischen Fachgebiets mit Zusatzquali- fizierungen gibt es nicht und wird von uns auch nicht angestrebt. Zusatzqualifizie- rungen sind vor allem für die Spezialgebiete geeignet, die eine über die Musterwei- terbildungsordnung hinausgehende Expertise erforderlich machen oder bei denen eine sichtbare und fachlich hergeleitete Abgrenzung zu anderen Leistungsanbie- tenden zweckmäßig erscheint. Hätten Sie ein konkretes Beispiel für uns? „Ziel der Zusatzqualifizierungen ist es, flächendeckend eine hohe Qualität der radiologischen Diagnostik und Therapie zu ge- währleisten.“ Nehmen Sie die Herz-CT, die sicherlich zu den anspruchsvollsten Anwendungen dieser Methode am Menschen zählt. Wie Sie wissen, hat der Gemeinsame Bundes- ausschuss Anfang 2024 beschlossen, dass die Herz-CT zur Diagnose einer chroni- schen koronaren Herzkrankheit in den Leistungskatalog der gesetzlichen Kran- kenversicherung aufgenommen werden soll. Die Leistungserbringung ist jedoch an bestimmte Voraussetz- ungen gebunden. Neben der Erfüllung notwendiger strahlenschutzrechtlicher Voraussetzungen muss eine ausreichende Erfah- rung mit der Befunderhe- bung und Durchführung der CT-Koronarangiografie nachgewiesen werden. Un- sere Stärke als Radiologie ist es, dass wir diese An- forderungen mit entspre- chend spezialisierten Fachärztinnen und Fachärzten in der Fläche erfüllen. Und auf dem Portal radiologie-finden.de lassen sich gezielt zertifizierte Spezialistinnen und Spezialisten für Herz-CT finden und das deutschlandweit. Wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten von radiologie-finden.de ein? 123 Wir hoffen natürlich, dass wir mit unserem Angebot für eine bessere Orientierung und schnelle Hilfe bei der Suche nach radiologischen Spezialistinnen und Spezia- listen sorgen können. Die Botschaft an Patientinnen und Patienten und an über- weisende Ärztinnen und Ärzte lautet: Wir sind auch mit unserem Spezialwissen da, wo wir gebraucht werden – nah am Wohnort, nah an der überweisenden Praxis. Darüber hinaus hoffen wir, mit Informationen, die wir sukzessive ergänzen, über das vielfältige radiologische Leistungsspektrum aufzuklären, das von der Früher- kennung über die Diagnostik bis zur Therapie reicht.

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Auf den Spuren von W. C. Röntgen Die Röntgen-Sekundarschule liegt an der Grenze zum Berliner Stadtbezirk Neu- kölln. Rund 400 Schülerinnen und Schüler besuchen diese Schule. Fast 90 Pro- zent von ihnen leben in Familien, die Transferleistungen beziehen. Um den Kin- dern und Jugendlichen den Namensgeber ihrer Schule, Wilhelm Conrad Rönt- gen, nahezubringen, führt die Schule seit mehreren Jahren das Röntgen-Projekt durch, das von der Deutschen Röntgengesellschaft gefördert wird. Die integrierte Röntgen-Sekundarschule liegt in der Wildenbruchstraße in Berlin-Treptow. Sie wird aber zu den Bildungseinrichtungen des benachbarten Stadtbezirkes Neukölln gezählt. Seit dem Schuljahr 2016/2017 hat die Rönt- gen-Schule gemeinsam mit der Sophie-Brahe-Schule eine eigene gymnasiale Oberstufe. Die Röntgen-Schule besuchen 402 Schülerinnen und Schüler aus sechs Bezirken. Bis auf zwei der Schülerinnen und Schüler haben alle Kinder und Ju- gendlichen einen Migrationshintergrund – sie oder ihre Eltern stammen aus 34 Ethnien, vor allem aus der Türkei, arabischsprachigen Ländern und dem Balkan. Fast 90 Prozent der Kinder und Jugendlichen leben in Familien, die Transferleistungen erhalten. Um den Kindern und Jugendli- chen, die die Schule besuchen, den Namensgeber Wilhelm Conrad Rönt- gen näher zu bringen und sie für seine Person wie auch seine wissen- schaftliche Arbeit und Entdeckung der „X-Strahlen“ zu begeistern, fördert die Deutsche Röntgengesellschaft seit rund zehn Jahren verschiedene schu- lische Röntgen-Projekte. Im April 2024 hat die DRG das Video „Synergie, Röntgen und MUS-E“ produziert, das auf dem RÖKO WIESBADEN erstmalig gezeigt wurde. Nachwuchs So finden seit 2016 zum Ende des 1. Schulhalbjahres für alle 7. Klassen die Projekt- tage „Bilder durch Röntgen" statt. Die Schülerinnen und Schüler lernen Wilhelm Conrad Röntgen, seine Entdeckung und die Anwendungsgebiete der Röntgen- strahlen kennen, experimentieren mit Schattenbildern und erforschen die Zeit um 1900. 126

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ARBEITSKREIS „WILHELM CONRAD RÖNTGEN“ AN DER RÖNTGEN- SEKUNDARSCHULE Das Röntgen-Projekt wird vom schulinternen Arbeitskreis „Wilhelm Conrad Röntgen“ organisiert und durchgeführt. Zu diesem Arbeitskreis gehören: Dr. Vera Dünkel (Kunsthistorikerin, Mitinitiatorin und freie Mitarbeiterin am Röntgenprojekt), Nadja Junginger (Lehrerin im Fachbereich Naturwis- senschaften), Paul A. Kleinert (Ansprechpartner der Schule für kulturelle Bildung und Projektkoordinator der Schule), Michael Schlecker (Mittelstu- fenkoordinator) und Alice Thoms (Lehrerin im Fachbereich Kunst). Was das Röntgen-Projekt für die Schülerinnen und Schüler bedeutet, haben uns die Mitglieder des Arbeitskreises in einem Interview erläutert. Im Anschluss an die Projekttage findet seit 2018 eine Schülerbildungsreise in die Geburtsstadt Röntgens Remscheid-Lennep statt, an der bis zu 20 Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen teilnehmen. Dort besuchen sie das Geburtshaus Rönt- gens sowie das Deutsche Röntgen-Museum. Das Röntgen-Gymnasium in Rem- scheid-Lennep ist durch ein Mentorenprogramm in das Projekt eingebunden. Ein weiteres Projekt ist die Entwicklung eines Theaterstücks zum Thema Röntgen sowie dessen Verknüpfung mit dem Bildungsprogramm MUS-E, das sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern klassische und künstlerische Bildung vermittelt. Um die kontinuierliche Auseinandersetzung mit Röntgen zu gewährleis- ten, greift der 10. Jahrgang der Röntgen-Schule das Thema Röntgenstrahlen im Physikunterricht erneut auf und vertieft es. Inzwischen ist das Thema Teil des schulischen Bildungsangebotes der Röntgen-Schule. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite der Röntgen-Sekundarschule. Zukunft der Mammadiagnostik: Förderung, Weiterbildung und Austausch Die AG Mammadiagnostik verfolgt das Ziel, neben theoretischen Kenntnissen praktische Fertigkeiten zu vermitteln. Dazu wurden im Rahmen des RÖKO WIESBADEN 2024 Weiterbildungs- veranstaltungen und Fortbildungs- kurse angeboten, beispielsweise der DEGUM-anerkannte Hands-on-Kurs zur systematischen sonografischen Untersuchung der Brust und der Axil- la. Dies soll im Rahmen des RÖKO 2025 fortgesetzt werden. Gemeinsam mit dem Forum Junge Radiologie ist zu- dem eine Präsenzveranstaltung zur Nachwuchsförderung geplant. Bereits im Jahr 2024 fand eine erste Informati- onsveranstaltung für Mammadiagnos- tik-Interessierte statt. Bei diesem On- line-Meeting stellte sich der Vorstand der AG Mammadiagnostik mit seinem Tätigkeitsspektrum vor. Anschließend tauschten sich die AG-Mitglieder mit den jungen Ärztinnen und Ärzten zur Verbesserung der Weiterbildung sowie Angeboten zu Falldiskussionen und Hospitationen aus. 127

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Radiologische Lehre gemeinsam weiterentwickeln Das Forum Lehre sieht sich als eine Plattform des Austauschs und der Koopera- tion zu allen Belangen rund um die radiologische Ausbildung. Seit der Überführung der Vorstandskommission Lehre in das Forum Lehre im Februar 2023 konnte ein steter Zuwachs an Mitgliedern verzeichnet und eine Festigung von Arbeitsstrukturen erreicht werden. Im Frühjahr 2024 wurde der Vorstand des Forums Lehre erstmals durch eine of- fizielle Wahl unter den Mitgliedern bestätigt. In monatlich stattfindenden Tref- fen des Vorstands werden aktuelle Themen aufgegriffen und laufende Projekte vorangetrieben. Darüber hinaus finden dreimal im Jahr Mitgliedertreffen statt, bei denen Entwicklungen im Forum Lehre diskutiert und die Mitglieder aktiv in aktuelle Projekte eingebunden werden. Im Jahr 2023 geplante Vorhaben konnten 2024 erfolgreich weiterverfolgt und umgesetzt werden. In dem derzeit national pausierenden Vorhaben zur Überarbeitung des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs (NKLM) gelang die Positionierung des Forums als radiologische Vertretung im Arbeitsprozess. Weitere Maßnahmen, wie die thematische Einbin- dung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der radiologischen Lehre und die Erstellung eines nationalen Prüfungsfragenkatalogs, konnten erfolgreich initiiert werden. „Fit fürs Radiologie-PJ“ ist ein Kooperationsprojekt zusammen mit dem Team Nachwuchsförderung des Forums Junge Radiologie. In diesem Rahmen wurde You- eine Online-Videoreihe zu verschiedenen Themen erstellt, die über den Tube-Kanal der DRG angeboten werden. Ziel der Videoreihe ist es, einen struktu- rierten Einstieg in die ersten Tage in der Radiologie zu ermöglichen. Im Lehrjahr 2024/2025 beteiligen sich insgesamt 25 kooperierende Universitäts- eLearning-Angebot für Studierende – unirad. Es wurden neue, standorte am institutsspezifische Kursangebote zu unterschiedlichen Themen wie Abdomen, Thorax oder Strahlenschutz, ergänzt. Die bereitgestellten Kursmodule können die Studierenden additiv bei ihrem Lernen unterstützen oder gezielt in der uni- versitären Lehre eingesetzt werden. Eine sinnvolle, nun implementierte Neuerung der Plattform umfasst die Listenfunktion, welche die Strukturierung der stetig wachsenden Lernplattform erleichtert. 128 Fit fürs Radiologie-PJ Unirad Nachwuchs

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„Einerseits sind Applikationen der KI aus der Radiologie nicht mehr wegzudenken. Anderer- seits wird die Thematik innerhalb der Lehre unzureichend abgedeckt und Studierende befürchten eine Redundanz der humanen Arbeits- kraft mit Fortschreiten der KI-Entwicklungen.“ Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog (NKLM) werden die Inhalte definiert, die Medizinstudierende bis zum Abschluss ihres Studiums entsprechend dem Berufsbild einer Ärztin bzw. eines Arztes erworben haben sollen. Das Forum Lehre der DRG ist seit 2024 durch Dr. Anne Frisch im Arbeitsprozess vertreten. Der- zeit sind jedoch sowohl die Arbeiten zur Erneuerung des NKLM als auch die der Approbationsordnung pausiert. 129

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Künstliche Intelligenz Prüfungsfragenkatalog Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) in der radiologischen Lehre war eine Mitgliederbefragung im Jahr 2023 und die anschließende rege Diskussion auf den Mitgliedertreffen. Einerseits sind Applika- tionen der KI aus der Radiologie nicht mehr wegzudenken. Andererseits wird die Thematik innerhalb der Lehre unzureichend abgedeckt und Studierende befürch- ten eine Redundanz der humanen Arbeitskraft mit Fortschreiten der KI-Entwick- lungen. Um den zukünftigen Nachwuchs aufzuklären und um Potenziale, Vorteile und Risiken der KI für die radiologische Tätigkeit aufzuzeigen, formierte sich das Vorhaben, die Thematik durch eine fachliche Aufbereitung und Bereitstellung von Präsentationsfolien anzugehen. Diese stehen den Mitgliedern des Forums für den studentischen Unterricht zur Verfügung. Das übergreifende Ziel ist, dieses neue Thema in der Lehre für die Radiologie positiv zu besetzen. Ebenfalls basierend auf einer Mitgliederumfrage im Jahr 2023 wurde das aktuell größte Projekt des Forums zur Entwicklung eines nationalen Prüfungsfragenkata- logs initiiert. Um den Bedarf und den Status quo zu sichten, wurde zunächst eine Erhebung unter Lehrkoordinatorinnen und -koordinatoren, Prüfungsbeteiligten und Mitgliedern des Forums zur aktuellen Prüfungslandschaft in Deutschland durchgeführt. Als nächste Schritte sind die Kontaktaufnahme und ein Pilotprojekt an Standorten mit der vorhandenen Prüfungsverwaltungssoftware ItemManage- mentSystem (IMS) geplant. Anschließend sollen auch Standorte ohne Nutzung von IMS in das Projekt eingebunden werden. Um die gemeinsame Erstellung und Sammlung von Prüfungsfragen umzusetzen, sind Webinare zur Erstellung qua- litativ hochwertiger Prüfungsfragen, ein Review gesammelter Prüfungsfragen sowie persönliche Treffen auf dem RÖKO 2025 vorgesehen. Wenn Sie Interesse haben, ein Teil des Forums Lehre zu werden, melden Sie sich! Zum Abschluss möchten wir noch darauf hinweisen, dass im Forum Lehre alle herzlich willkommen sind, sich aktiv zu beteiligen, ihre Erfahrungen ein- zubringen und aktuelle Projektthemen mitzugestalten. Wenn Sie Interes- se haben, ein Teil des Forums Lehre zu werden, dann melden Sie sich unter forum-lehre@drg.de! Nachwuchs 130

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Young Investigator Award 2024 Die Deutsche Röntgengesellschaft hat 2024 zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit dem „Young Investigator Award“ ausgezeichnet: Vanessa Schmidt aus München und Anton Windfelder aus Gießen. Dr. med. Vanessa Schmidt vom Klinikum der LMU München erhielt den „Young In- vestigator Award“, kurz YIA genannt, für ihre Arbeit „Outcome der Bleomycin-Elek- trosklerotherapie von Slow-Flow Malformationen bei Erwachsenen und Kindern”. Dr. rer. nat. Anton Windfelder vom Universitätsklinikum Gießen erhielt den Preis für seine Arbeit mit „In-vivo-Messung von entzündlichen Prozessen im Darm von Insektenlarven (Manduca sexta) mittels 19F-Magnetresonanzto- mographie”. Verliehen wurde der Preis auf dem 105. Deutschen Röntgenkongress. Dafür bewerben konnten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fach- bereiche. Aus allen Wettbewerbsbeiträgen wurden über einen Review-Prozess fünf Autorinnen und Autoren ausgewählt, die ihre Forschungsarbeit in einer Award-Session beim Deutschen Röntgenkongress vorstellen konnten. Eine Ex- perten-Jury wählte dann den, bzw. die jeweils besten Vortragenden in den bei- den Kategorien experimentelle und klinische Forschung aus. Das diesen Prozess organisierende Gremium ist die Arbeitsgemeinschaft Methodik und Forschung der DRG. Der YIA wird seit 2009 alljährlich anlässlich des Deutschen Röntgenkon- gresses für herausragende Arbeiten und Kongressbeiträge an junge Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben. Ziel ist es, die fachlichen Leis- tungen des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Bildgebung herauszuheben und zu fördern. Die YIA-Preisträgerinnen und -Preisträger der vergangenen Jah- re finden Sie hier. Dr. Vanessa Schmidt und Dr. rer. nat. Anton Windfelder gewannen den YIA 2024 131

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FFF TECHNIK experimental: Ein einzigartiges Kursprogramm im Deutschen Röntgen-Museum Deutschen Röntgen-Museum Das Kursprogramm am 26. Oktober 2024 im in Remscheid-Lennep begeisterte durch eine Mischung aus Theorie und pra- xisorientierten Experimenten, die es den Teilnehmenden ermöglichte, tief in die Welt der Radiologie und Medizintechnik einzutauchen. In der ersten Ta- geshälfte lag der Schwerpunkt auf theoretischem Wissen, das in der zweiten Hälfte direkt in praktischen Übungen im Museumslabor RöLab angewendet wurde. Hier konnten die Teilnehmenden mit modernen Geräten experimen- tieren und selbst Hand anlegen. Ein Highlight des Kurses war die praktische Ul- traschall-Übung. Die Teilnehmenden konnten an klassischen Ultraschallgeräten nicht nur die Grundlagen erlernen, sondern auch mit Modellen und sogar an sich selbst experimentieren. Beson- ders eindrucksvoll war die Ultraschalluntersu- chung einer schwangeren Teilnehmerin, bei der das Team live miterleben konnte, wie der Ultra- schall in der pränatalen Diagnostik angewandt wurde. Unter der Leitung von Professor Heinz-Pe- ter Schlemmer, DKFZ Heidelberg, lernten die Teil- nehmenden die physikalischen Grundlagen die- ser Technik kennen und hatten die Möglichkeit, sich mit den praktischen Einsatzmöglichkeiten in der klinischen Diagnostik vertraut zu machen. Dabei wurden sowohl grundlegende als auch fortgeschrittene Anwendungen des Ultraschalls vermittelt, die in der täglichen Arbeit im medizi- nischen Bereich eine wichtige Rolle spielen. „Ich fand es schön, dass die Theorie mit der Praxis ver- bunden wurde. So hatten wir die Möglichkeit, die Theorie anzuwenden und gut zu verstehen!”, be- richtete ein begeisterter Teilnehmer. 132 Theorie und Praxis wechselten sich bei FFF TECHNIK experimental ab Nachwuchs

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Bundesamt für Strahlenschutz Theorie und Praxis wechselten sich bei FFF TECHNIK experimental ab VR-ANWENDUNG FÜR MEDIZINISCHE STRAHLENSCHUTZ-SCHULUNGEN Das (BfS) hat für Schulungen zum medizini- schen Strahlenschutz eine Virtual-Re- ality-Anwendung entwickelt. Mit der Anwendung kann der richtige Umgang mit unterschiedlichen Komponenten zum Schutz von Patient:innen und medizini- schem Personal während einer Untersu- chung in einem virtuellen Interventions- raum geübt werden. Professor Marc Kachelrieß, DKFZ Heidelberg, führte in die Grundlagen und Anwen- dungen des konventionellen Röntgens und der Durch- leuchtung ein. Die Teilneh- menden erfuhren, wie diese Techniken funktionieren und wie sie in der Diagnostik ef- fektiv genutzt werden kön- nen. „Die Experimente fand ich besonders gut an der Ver- anstaltung. Besonders das Arbeiten an einer Schulrönt- genröhre hat mir gefallen“, so eine junge Ärztin. Ebenfalls von Professor Heinz-Peter Schlemmer geleitet gab dieser Teil des Programms Einblick in die Technik und Einsatzgebiete der MRT. Es wurde gelernt, wie die Magnetresonanztomogra- fie funktioniert und in welchen Situationen sie anderen bildgebenden Verfahren überlegen ist. Dr. Nadja Kocher, Universitäts-Kinderspital Zürich, vermittelte die physikalischen Grundlagen der Radiologie, einschließlich der Strahlenbiologie, die untersucht, wie Strahlung auf den mensch- lichen Körper wirkt. Die Anwesenden lernten hier die theoretischen Hintergründe der verwendeten Technologien kennen und verstanden, wie die Strahlenbelastung minimiert wird und Röntgenstrahlen sicher angewendet werden können. Zudem bestand die Möglichkeit, Experimente durchzuführen, die sich auf die Anwendung und den Schutz vor Strahlung konzentrierten. Dazu gehörten beispielsweise die Aufnahme von Röntgenspektren, klassische Durchleuchtungen und die Simulation von Streu- strahlung. Durch diese praktischen Übungen konnte Wissen vertieft und gelernt werden, wie Strah- lenschutzkonzepte optimal angewendet werden. Auch in diesem Kursbereich legte Dr. Nadja Kocher den Fokus auf die grundlegenden Prinzipien des Strahlenschutzes. Hier lernten die Teilnehmenden die gesetzlichen und praktischen Maßnahmen, die notwendig sind, um die Strahlenexposition sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für medizinisches Personal zu reduzieren. Zum Abschluss des Programms wurde es besonders spannend: Nun gab es die Möglichkeit, er- lerntes Wissen in einer simulierten Prüfung anzuwenden. Dr. Nadja Kocher und Anna Kätker vom Deutschen Röntgen-Museum präsentierten in einem Prüfungsquiz praxisnahe Fragestellungen, die auf die Hauptthemen des Programms eingingen und den Lernerfolg sichern sollten. Jedes Thema war praxisorientiert und bot die Möglichkeit, das theoretisch Erlernte im Rahmen von praktischen Übungen anzuwenden und zu vertiefen. Die Kombination von fundierter Theorie, realitätsnahen Experimenten und der Nutzung modernster Technologien wie VR machte dieses Kursprogramm zu einem besonderen Erlebnis in der Ausbildung in Radiologie und Strahlenschutz. Ein weiteres Highlight war der Einsatz modernster VR-Technologie, die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bereitgestellt wurde. Die VR-Brillen boten eine immersive Möglichkeit, Strahlen- schutzkonzepte im Operationssaal zu erleben, und zeigten eindrucksvoll die Reduktion der Strahlen- dosis, wenn einfache Schutzmaßnahmen wie Handschuhe oder eine Schutzwand eingesetzt werden. Diese realistische Darstellung schuf ein tiefes Verständnis für effektiven Strahlenschutz. 133

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Optimale Prüfungsvorbereitung mit über 300 Prüfungsfragen Die Taskforce Weiterbildung des Forums Junge Radiologie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Qualität und Effizienz der radiologischen Ausbildung zu verbessern. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Zielsetzung ist die gisches Fachwissen durch digitale Lernressourcen zu vermitteln. Lernplattform RADUCATION, die speziell entwickelt wurde, um radiolo- RADUCATION wächst und entwickelt sich stetig weiter: Im vergangenen Jahr hat die Lernplattform die Marke von über 300 verfügbaren Prüfungsfragen erreicht, die gezielt für die Vorbereitung auf die Prüfung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Radiologie konzipiert wurden und aus echten Facharztprüfungen stammen. Diese Fragen unterstützen die Lernenden dabei, ihr Verständnis für die radiologische Bildgebung zu vertiefen und sich effektiv auf die Prüfung vorzubereiten. Digitale Lernplattform für die radiologische Weiterbildung Darüber hinaus stellt RADUCATION für DRG-Mitglieder kostenfrei und on demand die aktuellsten RADUCATION-Vorträge aus dem RÖKO DIGITAL zur Verfügung. Die- se Vorträge wurden unter Berücksichtigung aktueller Lernziele von Expertinnen und Experten zur Facharztvorbereitung vorbereitet und decken ein breites Spekt- rum an prüfungsrelevanten Themen ab. Mit den Vorträgen der RADUCATION-Tage ist eine effiziente Vorbereitung auf die Prüfung flexibel jederzeit möglich. Nachwuchs 134

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Weiterhin wurde im letzten Jahr eine Kooperation mit dem European Board of Radiology (EBR) implementiert. Für Mitglieder des Forum Junge Radiologie wer- den kostenfreie Lernpakete, Self Assessments und sogar eine individuelle Trai- ningsevaluation zwecks Vorbereitung auf das European Diploma in Radiology (EDiR) zur Verfügung gestellt. Diese Kooperation erleichtert die Angleichung der Ausbildungsstandards an europäische Normen und fördert die internationale Anerkennung der Qualifikationen deutscher Radiologinnen und Radiologen. DIE PLAYLIST „FASZINATION RADIOLOGIE“ Die Playlist „Faszination Radiologie“ entwickelt sich und besteht aus Interviews mit Expertinnen und Experten, die ihre Leidenschaft und ihr Engagement für dieses dynami- sche Fachgebiet teilen. Geplant ist, noch weitere Aspekte der Radiologie zu beleuchten – von der Forschung über die klinische Praxis bis hin zu spannenden Zukunftsperspek- tiven. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der Radiologie als zukunftsorientiertes Fach zu zeichnen, das wissenschaft- liche Neugier und klinisches Engagement verbindet. Im Gespräch: Univ.-Prof. Dr. Peter Minko, Uniklinik Düsseldorf Im Gespräch: Prof. Dr. Michael Uder, Träger des Deutschen Zukunftspreises 2023 Im Gespräch: Dr. Emily Hoffmann, Trägerin des DRG-Promotionspreises 2024 135

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Fit fürs Radiologie-PJ: Ein innovatives Filmprojekt für Medizinstudierende Das Praktische Jahr (PJ) ist in jedem Medizinstudium ein Highlight. Damit sich Studierende, die diesen Teil ihrer Ausbildung in der Radiologie verbringen, bestmöglich vorbereiten können, ist eine Videoreihe entstanden, die den Studie- renden einen ersten Überblick über das Fachgebiet der Radiologie geben soll. Das Besondere: Die Filme sind nicht nur für die Studierenden nützlich, sondern unterstützen auch die Lehrenden in den Kliniken. Um beide Perspektiven ein- zufangen, haben wir ein Interview mit der Studentin Emily Hoffmann und der Fachärztin Dr. Judith Herrmann geführt, die das Filmprojekt für das Forum Junge Radiologie und das Forum Lehre in der DRG ins Leben gerufen haben. Ganz allgemein gefragt: Welche Relevanz hat das praktische Jahr im Medizinstudium? Dr. Judith Herrmann, Forum Lehre Emily Hoffmann, Forum Junge Radiologie Was hat dich, Emily, als Studentin motiviert, an dem Filmprojekt mitzuarbeiten? DR. JUDITH HERRMANN: Das Praktische Jahr (PJ) ist ein wesentlicher Bestandteil des Medizinstudiums, da es den Übergang von der Theorie zur Praxis markiert. Es bietet den Studierenden die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen im klinischen Umfeld an- zuwenden, praktische Fertigkeiten zu erlernen und erste Erfahrungen im Berufsalltag zu sammeln. Gerade in einem so komplexen und dynamischen Fach wie der Radiologie ist es wichtig, dass die Studierenden frühzeitig Einblicke gewinnen und sich mit den Abläufen und Techniken vertraut machen. EMILY HOFFMANN: Für uns Studierende ist das PJ eine einmalige Gelegenheit, wirk- lich in die klinische Arbeitswelt einzutauchen und uns auf den Berufsalltag vorzu- bereiten. Gerade in der Radiologie, einem Fach, mit dem wir im Studium oft wenig direkten Kontakt haben, ist es besonders wichtig, sich mit den speziellen Techniken und der komplexen Bildgebung vertraut zu machen. Das PJ bietet uns daher nicht nur die Möglichkeit, unser Fachwissen zu vertiefen, sondern auch die nötige Sicherheit im Umgang mit den verschiedenen Modalitäten und Untersuchungen zu erlangen, die im Studium oft nur theoretisch vermittelt werden. EMILY: Aus meiner Erfahrung als Medizinstudentin weiß ich, wie überwältigend die ersten Tage im Praktikum sein können. Man ist oft sehr nervös, weil so viele neue Ein- drücke auf einen einprasseln und gerade am Anfang werden unzählige Grundlagen erklärt, die man aufgrund der Fülle an Informationen schnell wieder vergisst. Mit „Fit fürs Radiologie-PJ“ möchten wir eine Möglichkeit schaffen, sich schon im Vorfeld mit den Grundlagen der Radiologie befassen zu können, um gut vorbereitet die Fachrich- tung kennenzulernen. Nachwuchs 136

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Judith, was war deine Motivation? Welche Themenfelder deckt ihr mit den Videos ab? JUDITH: Als Fachärztin und Lehrbeauftragte erlebe ich täglich, wie wichtig eine gute Vorbereitung der Studierenden ist, um die Zeit in der Radiologie effizient zu nutzen und diese auch für das Fach zu begeistern. Oft wiederholen sich die gleichen grund- legenden Fragen und Themen, die wir in dieser Videoreihe gezielt ansprechen. Meine Motivation war es, ein Werkzeug zu schaffen, das den Einstieg erleichtert und gleich- zeitig die Weiterbildungsassistent:innen und Fachärzt:innen entlastet. So können wir uns im klinischen Alltag auf die Vertiefung des Wissens und das Erlernen praktischer Fertigkeiten konzentrieren. JUDITH: Zunächst geben wir den Studierenden einen ersten Überblick über das Fach- gebiet der Radiologie. Wir zeigen, welche Bereiche es gibt und wo die Abgrenzungen zu anderen, verwandten Fachrichtungen wie der Radioonkologie und Nuklearmedizin liegen und gehen darauf ein, welche Bildgebungsmodalitäten es gibt. Darüber hinaus fokussieren wir uns auf die Erstellung des radiologischen Befundes und zeigen, wie er aufgebaut ist und welche Informationen in welchen Abschnitt gehören. Im Anschluss vermitteln wir den Studierenden, wie sie strukturiert verschiedene Untersuchungen befunden können, etwa eine Röntgen-Thorax-Aufnahme oder auch eine CT des Schä- dels oder Abdomens. Die Videoreihe hält zudem einige besondere Highlights bereit, wie Einblicke in die interventionelle Radiologie. Hier haben sich beispielsweise erfahrene Interven- tionalist:innen gefunden, die den Studierenden die wichtigsten Grundlagen vermit- teln. Sie erklären die Basics, zum Beispiel, wie man sich steril anzieht, wo man sich in der Angiografie positioniert und welche Katheter und Drähte verwendet werden. EMILY: Ein weiterer toller Aspekt der Videoreihe ist, dass unsere Referierenden die Inhalte so gestalten, dass sie nicht in eine 90-minütige Vorlesung ausarten, bei der man sich wünscht, man hätte einen Kaffee mehr getrunken. Stattdessen sind die Vor- träge niederschwellig und locker gehalten, mit einer guten Portion Humor. Das Wissen wird kurz und knackig vermittelt – so bleibt es nicht nur hängen, sondern macht auch noch Spaß. G I E - P J O L D I O A S R R Ü F I T F „Fit fürs Radiologie-PJ“ ist eine Videoreihe, die Studierende auf ihre ersten Tage in der Radiologie vorbereiten soll. Mithilfe von Kurzvorträgen führen erfahrene Referierende in relevante Themen von „Was ist eigentlich die Radiologie?“ über „Wie schreibe ich einen radiologischen Befund?" bis hin zu "Mein erster Tag in der Angio!“ ein. Geleitet wird die Videoreihe von Emily Hoffmann und Dr. Judith Herrmann aus dem Fo- rum Junge Radiologie und dem Forum Lehre. Bei Fra- gen, Anregungen, Kritik oder neuen Videoideen gerne junge-radiologie@drg.de senden. eine E-Mail an Rückmeldungen sind herzlich willkommen! 137

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Rekordhoch mit über 3.800 Mitgliedern Das Forum Junge Radiologie (FJR) in der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) ist auf einem beeindruckenden Wachstumskurs. Mit über 3.800 Mit- gliedern stellt das FJR nicht nur die größte Mitgliedergruppe innerhalb der DRG dar, sondern auch eine dynamische Plattform für Ärztinnen und Ärzte in der radiologischen Weiterbildung. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 hat sich die Mitgliederzahl des FJR kon- tinuierlich erhöht, was den Bedarf an einer strukturierten Organisati- on, Vernetzung und Unterstützung betont. Um diesem Wachstum ge- recht zu werden, hat das FJR im vergangenen Jahr eine neue Teamstruktur eingeführt. Sieben spezialisierte Teams decken verschiedene Kernbereiche ab: ● Team Internationales: Initiiert und fördert den länderübergreifenden Aus- tausch und Kooperationen, wie etwa mit dem „Radiology Trainees Forum“ der European Society of Radiology, dem britischen „Junior Radiologists‘ Forum“ des Royal College of Radiology, dem „SFR Junior“ der französischen Röntgengesell- schaft oder dem „Residents and Fellow Committee“ der RSNA. ● Team Kongresse & Veranstaltungen: Organisiert rund 30 Sessions auf dem Deutschen Röntgenkongress und weiteren Fachkongressen, um den radiologi- schen Nachwuchs einzubinden. Nachwuchs 138

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● Team Nachwuchsförderung: Initiativen wie das „Hellste-Köpfe-Stipendi- um“ und die Videoreihe „Fit fürs Radiologie-PJ“ begeistern Studierende für die Radiologie. ● Team Öffentlichkeitsarbeit: Mit einer starken Präsenz auf Social-Me- dia-Plattformen wie Instagram (1.947 Follower, Stand 12/2024) fördert das Team Community und macht die Radiologie sichtbar. den Austausch innerhalb der ● Team Politik: Setzt sich für berufspolitische Themen wie die Zukunft der Weiterbildung, den interdisziplinären Austausch und die Vereinbarkeit von Schwangerschaft, Elternschaft und Karriere ein, unter anderem durch Mitarbeit im Bündnis Junge Ärztinnen und Ärzte. ● Taskforce Weiterbildung: Entwickelt die digitale Lernplattform RA- DUCATION stetig weiter, die inzwischen über 300 Prüfungsfragen mit hinter- legten Lerninhalten umfasst und eine flexible Vorbereitung auf die Facharzt- prüfung sowie die European Diploma in Radiology (EDiR)-Prüfung ermöglicht. ● Team Wissenschaft & Forschung: Fördert wissenschaftliche Projekte, Um- fragen und den Austausch zwischen Nachwuchs und erfahrenen Forschenden. Die kontinuierliche Entwicklung des Forums basiert auf der starken Unter- stützung durch die DRG und die aktive Mitarbeit zahlreicher engagierter Mitglieder. So wurden innovative Projekte wie RADUCATION oder die Förde- rung internationaler Kooperationen erfolgreich etabliert. Der Rekordstand der Mitglieder verdeutlicht den wachsenden Stellenwert des FJR als zent- rale Anlaufstelle für die radiologische Weiterbildung. Das Forum ist nicht nur eine Plattform zur Vernetzung, sondern auch ein Ort, an dem Ideen ent- stehen, Wissen geteilt und die Zukunft der Radiologie aktiv gestaltet wird. - - Wir danken der DRG und allen Unterstützenden herzlich für ihre wertvolle Förderung und unseren Mitgliedern für ihre großartige Mitarbeit. Alle Inte- ressierten laden wir ein, Teil dieses Erfolgs zu werden – sei es durch eine Mit- gliedschaft oder durch aktive Mitgestaltung in einem der Teams. 139

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Mit Röntgen in die Zukunft Das Deutsche Röntgen-Museum und die Deutsche Röntgengesellschaft bün- deln seit Januar 2024 unter dem Dach der Röntgen Akademie vielfältige Lern- angebote, die die Anwendung von Röntgenstrahlen im medizinischen, aber auch naturwissenschaftlichen und technischen Bereich zum Inhalt haben. Die Angebote richten sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler, Auszu- bildende im Bereich der Medizinischen Technologie, Studierende der Medizin, Medizinische Technologinnen und Technologen in der Radiologie sowie Wei- terbildungsassistenten und -assistentinnen in der Radiologie und angrenzen- der Fächer. Ein übergeordnetes Ziel besteht darin, gemeinsam mit der Stadt Remscheid ein „Röntgen-Exzellenz-Zentrum-Remscheid“ zu etablieren. Die Röntgen Akademie hat sich zum Ziel gesetzt, das Verständnis über Röntgen- strahlen und ihre vielfältigen Anwendungen in Medizin, Naturwissenschaft und Technik zu befördern. Zu diesem Zweck wurden und werden Lernangebote für alle Alter und verschiedene Qualifizierungsanlässe entwickelt. So können in der Wilhelm Conrad Röntgen-Juniorakademie Kinder und Jugendliche aus Grundschulen und weiterführenden Schulen mit der Un- terstützung von Verantwortlichen aus Schulen, der Museumspädagogik sowie Wissenschaft und Forschung ihre Interessen und Neigungen in der Medizin und den Naturwissenschaften entdecken, weiterentwickeln, vertiefen und damit ihrem Forscher- und Entdeckerdrang nachgehen. Abschlussveranstaltung der Juniorakademie im Juni 2024 Das RöLab des Deutschen Röntgen-Museums Nachwuchs 140

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Das X-PERIMENTE-Mobil des Deutschen Röntgen-Museums Abschlussveranstal- tung des X-Club im September 2024 Auszubildenden im Bereich der Medizinischen Technologie, Studierenden der Medizin, Medizinischen Technologinnen und Technologen in der Radiologie und Weiterbildungsassistenten und -assistentinnen in der Radiologie und angrenzen- der Fächer bieten sich verschiedene Möglichkeiten, sich fort- und weiterzubilden und ihre Expertise auszubauen und zu verstetigen. So werden beispielsweise seit zertifizierte Online-Kurse für den Erwerb und die Aktuali- September 2024 sierung der Fachkunde im Strahlenschutz angeboten. Mit der Röntgen Akademie entwickelt sich am Geburtsort von Wilhelm Conrad Röntgen schrittweise ein einzigartiger Lernort, der einerseits durch An- gebote vor Ort die bereits vorhandenen regionalen Strukturen ergänzt, anderer- seits durch ihre komplementären digitalen Angebote überregionale Strahlkraft entfaltet. Ein übergeordnetes Ziel besteht darin, gemeinsam mit der Stadt Rem- scheid ein „Röntgen-Exzellenz-Zentrum-Remscheid“ zu etablieren. Zu diesem Zweck wurde im April 2024 eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Rem- scheid unterzeichnet, in der sich beide Partner unter anderem dazu verpflich- ten, ihre Expertise, Ressourcen und Sachmittel für den weiteren Aufbau und die Entwicklung der Röntgen Akademie einzusetzen, eine gemeinsame Strategie zur Fördermittelakquise zu erarbeiten und perspektivisch die Errichtung eines eigenen Akademiegebäudes als Anbau des bestehenden Gebäudeensembles des Deutschen Röntgen-Museums zu realisieren. (v.l.n.r.) Dr. Uwe Busch (DRM), Prof. Dr. Gerald Antoch (DRG), Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Dr. Stefan Lohwasser (DRG) anlässlich der Unterzeichnung der Koopera- tionsvereinbarung mit der Stadt Remscheid im April 2024 RÖNTGEN AKADEMIE 141

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Radiologie zwischen Transformation und gesellschaftlicher Verantwortung Auf der DRG-Mitgliederversammlung am 9. Mai 2024 im Rahmen des RÖKO WIESBADEN berichtete Professor Konstantin Nikolaou von seinem ersten Jahr im Amt als DRG-Präsident. Die Radiologie sehe sich einer Vielzahl gesundheitspolitischer Herausforderungen gegenüber, habe aber auch große Fortschritte in der adäquaten radiologischen Versorgung von Patien- tinnen und Patienten gemacht. Generell sei die Radiologie in einem Trans- formationsprozess, der viele Bereiche beeinflussen werde: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, aber auch Fachkräftemangel und Remote Work. Prof. Dr. Konstantin Nikolaou, Präsident der DRG 2023 bis 2025 Große gesundheitspolitische Herausforderungen stellten vor allem die Kran- kenhausreform und die Ambulantisierung dar, die die Versorgungsstruktu- ren in Deutschland verändern werden. Die DRG habe aber viele strategische Aktivitäten unternommen, damit die DRG in diesen Transformationsprozessen von außen und innen selbst als eine gestaltende und treibende Kraft wahr- genommen werde. Dabei habe die DRG unter anderem wichtige Erfolge in der Patientenversorgung erzielt. 144 DRG

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Der DRG-Vorstand zusammen mit der DRG-Präsidentin ab 2025, Prof. Christiane Kuhl, auf der Mitgliederversammlung beim 105. Deutschen Röntgenkongress in Wiesbaden (v.l.n.r.): Prof. Dr. Martin Fiebich, Prof. Dr. Frank Wacker, Prof. Dr. Johannes Wessling, Prof. Dr. Gerald Antoch, Prof. Dr. Christiane Kuhl, Prof. Dr. Konstantin Nikolaou, Dr. Kerstin Westphalen, Prof. Dr. Jörg Barkhausen, PD Dr. Friederike Körber, Dr. Frank Anton, Dr. Stefan Neumann Wichtige Erfolge in der Patienten- versorgung Wider dem Wahrnehmungsdefizit 145 Im Januar 2024 beschloss der G-BA die Aufnahme der CT-Koronarangiografie bei chronischem Koronarsyndrom in die Regelversorgung. Patientinnen und Patien- ten werde damit zukünftig eine ambulante, schonende und nicht-invasive Metho- de der Diagnostik als Alternative zur Herzkatheteruntersuchung zur Verfügung stehen. Auch bei der Lungenkrebsfrüherkennung mittels Niedrigdosis-Compu- tertomografie bei Raucherinnen und Rauchern befände sich die Radiologie auf einem guten Weg. Spätestens, seitdem Gerichtsentscheidungen nicht-radiologische Ärztin- nen und Ärzte bemächtigten, eigene MRT-Leistungen privatärztlich abzurech- nen, stehe das Thema fachfremder Leistungserbringung im privatärztlichen Bereich weit oben auf der Agenda. Dies sei eine Aufweichung von Fachgebiets- grenzen zu Lasten der Radiologie und weit darüber hinaus. Die Radiologie leide, so Professor Nikolaou, unter einem Wahrnehmungsdefizit. Um dem entgegenzuwirken haben die DRG und der Berufsverband Deutscher Ra- diologen eine strategische Partnerschaft vereinbart. Die Positionen der Radiologie werde so in die laufenden Debatten adäquat eingebracht. Um die Radiologie auch gegenüber Patientinnen und Patienten sichtbarer zu machen, hat die DRG das Portal „Radiologie finden“ ins Leben gerufen. Im Portal, welches seit Februar 2024 online ist, können Patientinnen und Patienten sowie Zuweiserinnen und Zuweiser gezielt nach zusatzqualifizierten Radiolo- ginnen und Radiologen suchen.

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Nachwuchsförderung Internationalisierung Toleranz und Diversität Ein weiteres Thema, welches Professor Nikolaou hervorhob, ist die Nachwuchs- förderung der DRG. In diesem Zusammenhang berichtete er von den Aktivitäten um die Röntgen Akademie, die Wilhelm Conrad Röntgen-Juniorakademie und die Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Remscheid zur gemeinsamen Entwick- lung eines Exzellenz-Standortes. Gemäß der DRG-Satzung gehöre die Pflege der Beziehungen zu ausländischen radiologisch-wissenschaftlichen Gesellschaften und die Mitarbeit bei internati- onalen Vereinigungen und Kongressen zu den Zielen der DRG. Dem Vorstand sei es daher ein besonderes Anliegen, die, durch die Auswirkungen der Corona-Pan- demie zum Erliegen gekommenen vereinbarten Aktivitäten, wieder aufleben zu lassen. Professor Nikolaou lobte die Initiative des Forums Junge Radiologie, ein „Team International“ gegründet zu haben, welches die Interessen der jungen Kol- leginnen und Kollegen vertrete. Einen wichtigen Meilenstein stelle die jüngste Kooperationsvereinbarung zwischen dem FJR und dem European Board of Ra- diology (EBR) der ESR dar. Abschließend betonte Professor Nikolaou die Präambel der Satzung der DRG, in der sich die DRG explizit zu umfassender Toleranz und Diversität bekennt. Mit „Ethischen Leitlinien der DRG“ habe die Fachge- der Veröffentlichung der sellschaft sehr klar und deutlich gemacht, wofür sie stehe und was sie eben auch keinesfalls toleriere. Damit erkenne die DRG ihre Rolle als eine Akteurin in der Ge- sellschaft an und übernähme eine über ihre primären Aufgaben hinaus gehende gesellschaftliche Verantwortung. Finanzen Der Schatzmeister berichtete, dass – trotz der durch die Inflation deutlich gestie- genen Kosten – das Geschäftsjahr 2023 positiv abgeschlossen werden konnte. Auch die Mitgliederzahl ist weiterhin steigend und überschritt 2024 erstmals die 12.000er Marke. RÖKO: Wahl des Standorts ab 2026 und des Kongresspräsidenten 2027 Zum Standort für den Deutschen Röntgenkongress wurde ab 2026 Leipzig be- stimmt. Als Kongresspräsident für den RÖKO 2027 wurde Professor Mathias Gut- berlet, Chefarzt der Abteilung für Radiologie am Herzzentrum Leipzig, gewählt. Unterlagen zur DRG-Mitgliederversammlung 2024 sind im internen Mitgliederbereich der DRG hinterlegt. DRG 146

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Gut vernetzt in die Zukunft Die Stärke der Radiologie beruht auf ihrer Vernetzung – untereinander, international. Um mit anderen Fachdisziplinen, aber auch natürlich den länderübergreifenden Wissensaustausch zu stärken, engagieren sich DRG-Mitglieder im Kontext verschiedener Projekte und Kooperationen. PD Dr. Susanne Wienbeck referierte im Oktober auf dem Korean Congress of Radiology Mit Blick auf die Transformation im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft ist es für eine Fachgesellschaft wie die DRG wichtig, sich im internationalen Raum auszutauschen und von den Erfahrungen und dem Wissen gegenseitig zu profitieren. Daher gehört zu den Zielen der DRG die Pflege der Beziehungen zu ausländischen radiologisch-wissenschaftlichen Gesellschaften und die Mit- arbeit bei internationalen Vereinigungen und Kongressen. Daraus entstanden sind zahlreiche Kooperationen mit internationalen Fachgesellschaften: Mit der ÖRG, der ESR und der CIRSE, der RSNA, der Japanischen und Koreanischen Fach- gesellschaft, der Chinesischen und der Rumänischen Fachgesellschaft sowie dem British Institute of Radiology und dem Royal College of Radiology. DRG 148

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Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie lagen viele der vereinbarten Ak- tivitäten brach, wie zum Beispiel gemeinsame Leadership-Meetings, Austausch von Referentinnen sowie Referenten und Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftlern oder gemeinsame Publikationen. Dem DRG-Vorstand ist es daher ein Anliegen, bestehende internationale Kontakte wieder aufleben zu lassen, strate- gisch stärker an den Zielen der DRG und den Bedürfnissen der Mitglieder auszu- richten und neue Partnerschaften auszuloten, zum Beispiel auch mit internati- onalen Fachgesellschaften anderer Fachrichtungen, oder um der DRG-Zugänge zu internationalen Daten- und KI-Plattformen zu erschließen. Auch das Forum Junge Radiologie hat eigens ein „Team Internationa- les“ gegründet. Ansprechpartner sind PD Dr. Afat (Chair Person des Radiology Trainees Forum (RTF) der ESR), Dr. Judith Herrmann (RTF-Boardmember) und Nadine Bayerl (Nationale Delegierte im RTF, nominiert von der DRG). Sie vertre- ten die Interessen der jungen Kolleginnen und Kollegen insbesondere auf der europäischen und internationalen Ebene und streben die Etablierung eines eu- ropaweiten Netzwerks der jungen Generation an, über das unter anderem ein internationales Austauschprogramm entwickelt wird. Ein Meilenstein: die Kooperationsvereinbarung zwischen dem FJR und dem European Board of Radiology (EBR) der ESR. Mitglieder des FJR profitieren auf Basis der Vereinbarung zum Beispiel von kostenfreien Online-Kursen, einem kostenfreien Zugang zu Beispielprüfungen zum European Diploma in Radiology (EDiR) oder einer ebenfalls kostenfreien Trainingssimulation und -evaluation. Dr. Isabelle Redenius referierte auf dem R7 Gipfel in Venedig zur Nachhaltigkeit in der Radiologie 149

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Preise der DRG 2024 WILHELM-CONRAD-RÖNTGEN-PREIS Zum Gedenken an ihren Namensgeber vergibt die Deutsche Röntgengesellschaft seit 1979 jährlich den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis. Der Preis wird verliehen für eine hervorragende aktuelle Habilitationsschrift, die dem Fortschritt der Radiolo- gie dient. 2024 erhielt PD Dr. Michael Breckwoldt aus Heidelberg den begehrten Preis für seine Habilitationsschrift „Experimentelle Untersuchungen der Neuroin- flammation mittels neuer optischer und MRT-Techniken“. MARIE-CURIE-RING Der zur 50-Jahrfeier der Deutschen Röntgengesellschaft gestiftete Hermann-Holt- husen-Ring, der von 2010 bis 2014 Wilhelm-Conrad-Röntgen-Ring hieß, wurde 2015 nach der Atomphysikerin und Radiologin Marie Curie umbenannt. Der Ring zeichnet herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Radiologie aus. 2024 erhielt Prof. Dr. Felix Meinel aus Rostock den Marie-Cu- rie-Ring in Anerkennung seiner herausragenden akademischen Leistungen auf dem Gebiet der Radiologie. WALTER-FRIEDRICH-PREIS Der Walter-Friedrich-Preis wird jährlich für herausragende wissenschaftliche Arbeiten verliehen, sowie etwa für beispielgebende Publikationen und Initiativen zur Verbesserung der Lehre. Der Preis berücksichtigt besonders die Gemeinsamkeit von Physik, Technik, Biologie und Medizinischer Radiologie. 2024 wurde PD Dr. Keno Bressem aus München mit dem Walter-Friedrich-Preis ausgezeichnet, unter anderem für seine Arbeit: „Highly accurate classification of chest radiographic reports using a deep learning natural language model pre-trained on 3.8 million text reports“. 150 PD Dr. Michael Breckwoldt (li.) mit Laudator Prof. Dr. Konstantin Nikolaou Prof. Dr. Felix Meinel (li.) mit Laudator Prof. Dr. Konstantin Nikolaou Laudator Prof. Dr. Martin Fiebich (li.) mit PD Dr. Keno Bressem DRG

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Dr. Barbara Wichtmann mit Laudator Prof. Dr. Konstantin Nikolaou Laudator Prof. Dr. Marc-André Weber und Emily Hoffmann PROMOTIONSPREIS Der Promotionspreis der Deutschen Röntgengesellschaft wurde erstmals im Jahr 2012 ausgeschrieben, um wissen- schaftlich engagierte Studierende und Medizinerinnen und Mediziner zu motivieren und zu fördern. Im Fall einer Auszeichnung der eingereichten Arbeit wird diese als Origi- nalarbeit in der Fachzeitschrift RöFo veröffentlicht. 2024 erhielten gleich zwei Personen den Preis: Dr. Barba- ra Wichtmann, Bonn, für ihre Dissertation mit dem Titel „Quantitative diffusion-weighted magnetic resonance ima- ging in prostate and rectal cancer“ und Emily Hoffmann, Münster, für ihre Dissertation mit dem Titel „Diffusionsge- wichtete Magnetresonanztomographie mittels oszillieren- der Gradienten zur Charakterisierung des intratumoralen Immunzellinfiltrats“. Prof. Dr. Julia Schnabel mit Laudator Prof. Dr. Konstantin Nikolaou Prof. Dr. Norbert Hosten (li.) mit Laudator Prof. Dr. Konstantin Nikolaou ALFRED-BREIT-PREIS Mit dem Alfred-Breit-Preis werden exzellente Arbeiten und Entwicklungen ausgezeichnet, die aus dem Bereich der radiologischen Forschung kommen und erkennbar zu Fortschritten in der Krebstherapie beitragen können. Als Grundlage zur Entscheidung für die Preisvergabe kön- nen Publikationen oder Patente dienen, aber auch Ver- fahren, die sich in der Klinik etabliert haben, ohne dass sie publiziert worden sind. Mit dem Alfred-Breit-Preis wur- den 2024 Prof. Julia Schnabel, PhD, München/London, in Anerkennung der Bedeutung ihrer Arbeiten auf dem Ge- biet der medizinischen Bildverarbeitung und des maschi- nellen Lernens sowie Prof. Dr. Norbert Hosten, Greifswald, in Anerkennung der Bedeutung der Implementierung der Ganzkörper-Magnetresonanztomografie in die „SHIP-Stu- die“ der Universität Greifswald ausgezeichnet. 151

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HERMANN-RIEDER-MEDAILLE Die Hermann-Rieder-Medaille ist am 3. Dezember 1928 anlässlich des 70. Geburts- tages des Gründungs- und Ehrenmitglieds der Deutschen Röntgengesellschaft, Geheimrat Prof. Dr. Hermann Rieder in München (1858-1932), von einem Kollegium gestiftet worden. Entsprechend dem Geschäftsbericht der DRG für das Jahr 1936 wurden alle Rechte an der Medaille von dem Stifter-Kollegium der Rieder-Me- daille auf die DRG übertragen. Sie wird alle zwei Jahre an eine um das Fach der theoretischen oder klinischen Radiologie in Wissenschaft und Praxis besonders verdiente Persönlichkeit verliehen. Mit der Hermann-Rieder-Medaille ausgezeich- net wurden Prof. Dr. Katharina Fischbach und Prof. Dr. Sebastian Reinartz für die Initiierung, den Aufbau und die Weiterentwicklung des radiologischen Lehr- modells InstaRad. EUGENIE-UND-FELIX-WACHSMANN- PREIS Ein Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis wurde 2024 an Dorina Petersen aus Eldena in Mecklenburg-Vorpommern und Alex Riemer aus Mönchengladbach für ihre Verdienste um die Weiterentwicklung des Berufes der Medizinischen Technolog:innen für Radiologie verliehen. Zu den Verdiensten der beiden gehören umfangreiche Tätigkeiten als Dozentin und Dozent in Ausbildungs- und Fortbil- dungsveranstaltungen für MTR sowie als Fachbuchautorin und -autor zahlreicher Publikationen zu Themen rund um den Beruf der MTR und ihre fachliche sowie gerätetechnische Expertise. Alex Riemer ist zudem Gründer und Leiter der Alex Riemer Online Akademie. Einen dritten Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis erhielt Dr. Holger Gößmann, stellvertretender Direktor und Leiter der interventionellen Radiologie am Univer- sitätsklinikum Leipzig. Er wurde für seinen großen Einsatz für die Fort- und Weiter- bildung von Ärztinnen und Ärzten sowie MTR vor allem im Bereich der Angiografie und interventionellen Radiologie ausgezeichnet. Einen weiteren Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis verlieh die Deutsche Rönt- gengesellschaft Dr. Theresa Mokry, Vorstandsmitglied der AG Uroradiologie und Urogenitaldiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft und Geschäftsführen- de Oberärztin in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Uniklinikums Heidelberg sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Krebsforschungszentrum. Ausgezeichnet wurde Dr. Mokry für ihr großes Engage- ment in der Fort- und Weiterbildung insbesondere im Bereich der gynäkologischen Radiologie. 152 Laudator Prof. Dr. Konstantin Nikolaou (li.) mit PD Dr. Sebastian Reinartz und Prof. Dr. Katharina Fischbach Laudator Prof. Dr. Michael Uder (li.) mit Dorina Petersen und Alex Riemer Prof. Dr. Michael Uder (li.) mit Dr. Holger Gößmann Theresa Mokry mit Prof. Dr. Michael Uder DRG

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Der fünfte Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis 2024 wurde Prof. Dr. Sönke Langner vom MVZ ENRADIA Greifswald überreicht. Professor Langner erhielt die Auszeichnung für seine Verdienste rund um die Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildung besonders im Bereich der diagnostischen und interventionellen Neuroradiologie. Zudem ist Professor Langner Mentor im Mentoring Programm European Society of Head and Neck Radiology. Im Rahmen von RÖKO DIGITAL wurde auch Dr. Kathrin Ludwig mit dem Euge- nie-und-Felix-Wachsmann-Preis 2024 ausgezeichnet. Sie ist Chefärztin der Ra- diologie im Klinikum Pfeiffersche Stiftungen Magdeburg und in der Lungenklinik Lostau sowie Vorstandsmitglied der AG DRauE der DRG. Dr. Ludwig wurde in An- erkennung ihres engagierten und erfolgreichen Einsatzes für die radiologische Fortbildung im Rahmen der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radio- logie ausgezeichnet. Den Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Innovationspreis erhielten im Jahr 2024 Prof. Dr. Marcus Katoh vom Helios Klinikum Krefeld und Prof. Dr. Philipp Pa- prottka vom Klinikum rechts der Isar der TU München. Professor Katoh ist Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR), Professor Paprottka der aktuelle Präsident der Fachgesellschaft. Professor Katoh und Professor Paprottka wurde der Preis für ihr großes Engagement und die fortwährende innovative Entwicklung der „Simula- torkurse“ zur Ausbildung und Fortbildung von Radiologinnen und Radiologen im Bereich der interventionellen Radiologie verliehen. Seit 2009 werden alljährlich anlässlich des Deutschen Röntgenkongresses he- rausragende Arbeiten und Kongressbeiträge junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Young Investigator Award geehrt. Informieren Sie sich diesem Beitrag über die Gewinnerin und den Gewinner 2024, Dr. Anton in Windfelder und Dr. Vanessa Schmidt. Prof. Dr. Michael Uder (li.) mit Prof. Dr. Sönke Langner Dr. Kathrin Ludwig (v.l.n.r.) Prof. Dr. Marcus Katoh und Prof. Dr. Philipp Paprottka mit Laudator Prof. Dr. Michael Uder YOUNG-INVESTIGATOR-AWARD 153

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Preise und Ehrungen der DGMTR 2024 Anton Quinsten (Mitte) mit Claudia Mundry und Günter Lewentat Maike Peter (Mitte) mit Claudia Mundry und Günter Lewentat MTR-RÖNTGENPREIS 2024 hat die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Technolog:innen für Radiolo- gie (DGMTR) zum ersten Mal den MTR-Röntgenpreis verliehen, um herausragende MTR für ihre Tätigkeit zu ehren. Anton S. Quinsten, Essen, erhielt diese Auszeich- nung in der Kategorie Innovation und Maike Peter, Halle, für ihre hervorragende Teamleitung. EHRENMITGLIEDSCHAFT DER DGMTR Eine Ehrenmitgliedschaft der DGMTR wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die Erreichung der Ziele der DGMTR besondere Verdienste erworben haben. 2024 verlieh die DGMTR die Ehrenmitgliedschaft an Anke Ohmstede, welche aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verleihung kommen konnte. Die Preisverleih ung wird daher 2025 nachgeholt. DRG 154

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Ehrenmitgliedschaften der DRG 2024 Prof. Dr. Gunnar Brix (li.) mit Laudator Prof. Dr. Konstantin Nikolaou Laudator Prof. Dr. Kons- tantin Nikolaou (li.) mit Prof. Dr. Carlo Catalano PROF. DR. GUNNAR BRIX Professor Brix ist Leiter der Abteilung Medizinischer und Beruflicher Strahlenschutz im Bundesamt für Strahlen- schutz. PROF. DR. CARLO CATALANO Professor Catalano ist Lehrstuhlinhaber für Radiologie am Policlinico Umberto I und Professor für Radiologie an der Universität Sapienza in Rom. Laudator Prof. Dr. Konstantin Nikolaou mit Prof. Dr. Brigitte Stöver PROF. DR. BRIGITTE STÖVER Professorin Stöver habilitierte nach ihrem Medizinstudi- um im Fach Pädiatrische Radiologie. Dem folgten beruf- liche Stationen wie die Berufung an die Berliner Charité auf eine C3-Professur sowie die Position der Leiterin der Abteilung Pädiatrische Radiologie an der Charité. 155 Eine Liste aller finden Sie online. Ehrenmitglieder der DRG

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Für Menschlichkeit, gegen Diskriminierung Vor dem Hintergrund der zunehmenden Schärfe in der politischen Diskussion und Meinungsbildung in Deutschland hat der Vorstand der DRG im Frühjahr 2024 beschlossen, noch einmal explizit deutlich zu machen, wofür die DRG steht und was sie auf keinen Fall toleriert. Die DRG ist eine medizinische Fachgesellschaft, die die Radiologie in ihren medi- zinischen Anwendungen, ihrer qualifizierenden Vermittlung und in ihrer wissen- schaftlichen Weiterentwicklung unterstützt und befördert. Sie muss sich aber auch als ein Akteur verstehen, der eine übergreifende gesellschaftliche Verant- wortung trägt. Im letzten Jahr ist an die Fachgesellschaft von verschiedenen Gruppen und Institutionen der Wunsch herangetragen worden, sich zu Themen wie bei- spielsweise Antisemitismus und Rechtsextremismus politisch zu äußern und Stellung zu beziehen. Der Vorstand hat – ausgehend von der bereits bestehenden Präambel in der Satzung der DRG, in der sich die Gesellschaft zur Beachtung aller Diversitäts-Dimensionen bekennt – einen Text verabschiedet, der unter der „Ethische Leitlinien“ auf der DRG-Website veröffentlicht wurde: Überschrift Die Deutsche Röntgengesellschaft steht für die Grundwerte unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaft ein und bekennt sich zu den Prinzipien der Menschlichkeit. Radiolog:innen, Medizinphysiker:innen und Medizinische Technolog:innen für Radiologie (MTR) arbeiten, lernen, lehren und forschen verantwortungsvoll mit anderen zusammen. Die Radiologie, die wir heute kennen, ist ohne ein kollegiales und interdisziplinäres Miteinander jenseits von Vorurteilen, Ausgrenzung und Diskriminierung nicht denkbar. DRG 156

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Die Deutsche Röntgengesellschaft als wissenschaftliche Fachgesellschaft der Radiologie repräsentiert die Vielfalt ihrer Mitglieder und hat selbst eine starke interdisziplinäre und internationale Ausrichtung. Sie versteht sich als eine offene und zukunftszugewandte Fachgesellschaft, in der Vielfalt gelebt, akzeptiert und gefördert wird. Sie ist davon überzeugt, dass die Medizin im Allgemeinen und die Radiologie im Besonderen ihr Potenzial nur dann vollständig ausschöpfen kann, wenn sie Vielfalt im Zeitalter demografischen und sozialen Wandels als Chance erkennt, aktiv fördert und nutzt. Sichtbarer Ausdruck dieses Bestrebens ist nicht zuletzt die Unterzeichnung der Charta der Vielfalt sowie die Präambel der eigenen Satzung, in der sich die Fachgesellschaft dazu verpflichtet, alle Dimensionen der Diversität zu berücksichtigen. Die Deutsche Röntgengesellschaft toleriert daher keine Form von Diskriminierung, von Missbrauch, von Ausgrenzung oder von beleidigendem Verhalten aufgrund von Ethnie, Herkunft, Hautfarbe, religiöser Überzeugung, Geschlecht, Sexualität, Geschlechtsidentität, sozioökonomischer Klasse, Behinderung oder Alter. Die Deutsche Röntgengesellschaft steht für die Grundwerte unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaft ein und bekennt sich zu den Prinzipien der Mensch- lichkeit. Die Unantastbarkeit der menschlichen Würde und die Achtung der unver- letzlichen und unveräußerlichen Menschenrechte bilden den Kern ihres ethischen Selbstverständnisses. Die Deutsche Röntgengesellschaft toleriert daher keine Form von Diskrimi- nierung, von Missbrauch, von Ausgrenzung oder von beleidigendem Verhalten aufgrund von Ethnie, Herkunft, Hautfarbe, religiöser Überzeugung, Geschlecht, Sexualität, Geschlechtsidentität, sozioökonomischer Klasse, Behinderung oder Alter. Insbesondere tolerieren wir weder Rassismus noch Antisemitismus. Ge- nauso entschieden treten wir jeder Art von Ideologien, die unserer freiheit- lich-demokratischen Grundordnung zuwiderlaufen, entschlossen entgegen. 157

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RadiSSO-Log-in: Einer für Alles! MITGLIEDSDATEN Sie möchten Ihre Anschrift oder AG-Mitgliedschaft aktualisieren? Nach dem Log-in haben Sie Zugriff auf all Ihre Adressdaten, Beiträ- ge und AG-Mitgliedschaften. Hier können Sie Ihre Rechnungen sowie Ihre Teilnahmebescheinigungen herunterladen. Wenn Sie Mitglied der Akademie für Fort- und Weiterbil- dung sind, können Sie hier auch den aktuellen Stand Ihres Punkte- kontos einsehen. CONRAD Mit conrad verschaffen Sie sich Zugang zur interak- tiven Lernplattform mit umfangreichen Fallsamm- lungen, Vortragsaufzeichnungen, Zertifizierungskur- sen und CME-Fortbildungsangeboten. SUCHPROFIL FÜR FORTBILDUNGEN Sie erhalten tagesaktuell und zielgenau Benachrich- tigungen über neu veröffentlichte Fortbildungen in unserem Veranstaltungskalender per E-Mail. Ihre Auswahlkriterien können Sie unter „Mein Suchprofil“ einstellen und jederzeit ändern oder löschen. S D A T E N D LI E MIT G D A R N O C S F U O C R H T P B R I L D O FIL FÜ G U N R E N RADUC A RADUCATION Sie möchten sich auf die Facharztprüfung v werden Lerninhalte für die Facharztprüfung i stellt, die einen systematischen und effizienten Lernzuwachs ermöglichen. DRG 158

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RadiSSO ist der Single-Sign-On der DRG. Dieser Log-in ist für DRG-Mit- glieder sowie für Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Veranstaltungen und andere Nutzer unserer Angebote. Bitte nutzen Sie für den Log-in weiterhin die Ihnen bekannten Zugangsdaten: Ihre E-Mail-Adresse und Ihr zugehöriges Passwort. Sollten Sie Ihr Passwort vergessen oder keinen Zugang haben, fordern Sie bitte Informationen zum Zurückset- zen oder zur Vergabe Ihres Passworts über „Passwort vergessen?“ an. RADKO N A G S - M I C H A F T E N T G L I E D - RADKON Mit dem Kongress- und Eventmanagement-System der DRG können Sie aktiv werden: Reichen Sie über unsere Plattform für den Deutschen Röntgenkon- gress Ihre Abstracts für Vorträge, Case Reports und Poster ein. Bestätigen Sie hier außerdem Ihre Einladungen für Fortbildungsvor- träge oder Moderationen, Tutoriate und alle weiteren Aktivitäten, zu denen Sie von uns zum Deutschen Röntgenkongress und anderen DRG-Veranstal- tungen eingeladen werden. Stellen Sie sich hier Ihr persönliches Kongressprogramm selber zu- sammen. Es kann jederzeit eingesehen werden. AG-MITGLIEDSCHAFTEN Sofern Sie ein AG-Mitglied sind, können Sie sich in den AG- geschützten Mitgliederbereich der jeweiligen Seite einloggen und aktuelle Informationen abrufen. Wenn Sie Mitglied in einer AG werden wollen oder diese Mitgliedschaft beenden wollen, dann markieren Sie im Mitgliederbereich unter Persönliche Daten – AG/Grup- pen die entsprechende AG. Die Aufnahme in die AG wird Ihnen per E-Mail bestätigt. W EITERE S E RVICES C AT I O N WEITERE SERVICES Im DRG-Mitgliederbereich finden Sie zusätzliche Infor- mationen und archivierte Dokumente wie zum Beispiel Newsletter, Jahresberichte, Video-Aufzeichnungen und Unterlagen zu den Mitgliederversammlungen. acharztprüfung vorbereiten und sind Mitglied der DRG? Hier acharztprüfung inklusive Prüfungsfragen zur Verfügung ge- fizienten Lernzuwachs ermöglichen. 159

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Die DRG auf einen Blick Die Deutsche Röntgengesellschaft e.V. (DRG) ist eine medizinische Fach- gesellschaft, die die Radiologie in ihren medizinischen Anwendungen, ihrer qualifizierenden Vermittlung und in ihrer wissenschaftlichen Weiterent- wicklung unterstützt und befördert. Die DRG leistet einen aktiven Beitrag für eine qualitätsgesicherte, wissenschaftlich fundierte Anwendung aller bildgebenden Verfahren unter besonderer Berücksich- tigung des Strahlenschutzes, indem sie • • • • • • Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre initiiert, Fort- und Weiterbildungsangebote für Ärztinnen und Ärzte, Studierende und technische Berufe entwickelt, umsetzt und dokumentiert, Forschung und Innovation unterstützt, wissenschaftliche Erkenntnisse und/oder praktische Erfahrungen zusam- menführt, findet und Orientierungs- und Entscheidungshilfen anbietet, rechtliche Änderungen wahrnimmt und daraus Anforderungen formuliert, die eigenen Ressourcen sichert. Ziel der DRG ist es, die Radiologie als einen festen, unabdingbaren Teil fachärztli- cher Leistung in Deutschland nachhaltig zu verankern und als Impulsgeberin für Innovationen im medizinischen Versorgungssystem zu etablieren. Es leitet sie dabei die Überzeugung, dass die Radiologie mit ihren bild- gebenden Verfahren integraler Bestandteil und wesentliche Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige, wirtschafliche und stets an den Patientinnen und Patienten ausgerichtete medizinische Grundversorgung in Deutschland ist. Grundlage hierfür ist eine praktische und wissenschaftliche Ausbildung auf höchstem didaktischen und fachlichen Niveau sowie Forschung, die sich an den Regeln wissenschaftlicher Praxis, ethischer Grundsätze und gesetzlicher Vor- gaben orientiert. Das medizinische Versorgungssystem in Deutschland ist aufgrund des demogra- fischen Wandels, der voranschreitenden Digitalisierung, der Zunahme regionaler Unterschiede in Bezug auf Kultur und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und auf- grund des exponentiellen Wachstums von Wissen und technischen Möglichkeiten einem ständigen Veränderungsdruck ausgesetzt. Dieser Veränderungsdruck hat Aktuelle Herausforderungen DRG 160

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auch nachhaltige Auswirkungen auf die Arbeit der wissenschaftlich-medizini- schen Fachgesellschaften. Die DRG hat deshalb für sich nachfolgende Anforde- rungen formuliert: • • • • • • Die Einheit der Radiologie erhalten und ausbauen Radiologie als wissenschaftliches Fach vorantreiben Die DRG als „Enablerin“ stärken Die Digitalisierung für die Radiologie nutzen Die DRG als Partnerin im Gesundheitswesen etablieren Die eigenen Aktivitäten (steuer-)rechtlich und ökonomisch zukunftssicher gestalten Chefärzt:innen, Inhabende/Partner:innen (ambulant), Institutsleitung, Mitarbeitende und juristische Personen der Industrie – inkl. RöFo online/print Chefärzt:innen, Inhabende/Partner:innen (ambulant), Institutsleitung, Mitarbeitende und juristische Personen der Industrie – inkl. RöFo online Oberärzt:innen, Fachärzt:innen (stationär/ambulant), Abteilungsleitung – inkl. RöFo online / print Oberärzt:innen, Fachärzt:innen (stationär/ambulant), Abteilungsleitung – inkl. RöFo online Assistenzärzt:innen, Ärzt:innen in Weiterbildung, Ingenieur:innen, Naturwissenschaftler:innen – inkl. RöFo online/print Assistenzärzt:innen, Ärzt:innen in Weiterbildung, Ingenieur:innen, Naturwissenschaftler:innen – inkl. RöFo online Ärzt:innen im Ruhestand – inkl. RöFo online/print Ärzt:innen im Ruhestand – inkl. RöFo online Studierende – ohne RöFo Personen in Elternzeit – inkl. RöFo online/print * Die kostenlose Mitgliedschaft gilt für ein Jahr pro Kind. Mitglieder der DGMP, DGN und DGNR erhalten eine Reduktion i. H. v. 25 % 420,00 € 400,00€ 250,00 € 230,00 € 190,00 € 170,00 € 190,00 € 170,00 € 0,00 € 0,00 €* DRG-Mitgliedsbeiträge pro Jahr 161

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DRG auf einen Blick Inhaltlich MITGESTALTEN Aktive Beteiligung an der inhaltlichen Arbeit und Entwicklung des Fachs in Arbeitsgemeinschaften, Foren, Kommissionen, Netzwerken und Programmen Umfassend INFORMIEREN Immer up to date durch Publikationen, Periodika und News-Services Persönlich VERNETZEN Fachlicher Austausch zu aktuellen Themen im Mitglieder- bereich von drg.de, auf Veranstaltungen und Arbeitstreffen – sowohl in Präsenz als auch digital Bedarfsbezogen NUTZEN Angebote und Leistungen in Anspruch nehmen wie z. B. die Zertifizierungsprogramme der DRG und ihrer Arbeitsgemeinschaften oder conrad, die interaktive Lernplattform der DRG Praktisch ORGANISIEREN Zusatzfunktionen und Services nutzen, wie z. B. den vergünstigten Stundensatz des Rechtsberatungsservices beim DRG-Justiziar Finanziell PROFITIEREN Weniger bezahlen bei Veranstaltungen der DRG und der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie, für Mitgliedschaften in internationalen Vereinigungen, den Bezug von Zeitschriften und für Produkte unserer Kooperationspartnerinnen und -partner DRG 162

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Der Vorstand der DRG Diese Übersicht bildet den Stand des Jahres 2024 ab. Den aktuellen Vorstand finden Sie auf der DRG-Webseite. Präsident 2023 – 2025 Prof. Dr. Konstantin Nikolaou konstantin.nikolaou@med.uni-tuebingen.de Stellvertretender Präsident 2023 – 2025 Prof. Dr. Jörg Barkhausen joerg.barkhausen@uksh.de Präsidentin elect 2025 – 2027 Prof. Dr. Christiane Kuhl ckuhl@ukaachen.de Schriftführer Dr. Stefan Neumann Schatzmeister Dr. Frank Anton 163

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Weitere Mitglieder Prof. Dr. Gerald Antoch Sprecher Gesundheitsstrategie Prof. Dr. Martin Mack Kongresspräsident 2025 Prof. Dr. Ulrike Attenberger Wissenschaftskoordinatorin Prof. Dr. Arnd Dörfler Vertreter Neuroradiologie Prof. Dr. Michael Uder Vorsitzender der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie und Kongresspräsident 2025 Prof. Dr. Frank Wacker Vertreter Interventionelle Radiologie Prof. Dr. Martin Fiebich Vertreter Medizinphysik Dr. Kerstin Westphalen Vertreterin Krankenhausradiologie PD Dr. Friederike Körber Vertreterin Pädiatrische Radiologie Kooptierte Mitglieder Dr. Nadine Bayerl Vorsitzende des Forums Junge Radiologie (FJR) Prof. Dr. Hermann Helmberger Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Radiologen (BDR) Dr. Kerstin Jungnickel Vertreterin Strahlenschutz Claudia Mundry Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Med. Technolog:innen in der Radio- logie (DGMTR) Prof. Dr. Philipp Paprottka Präsident der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle. Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) Robert Rischen Vorsitzender des Forums Junge Radiologie (FJR) Prof. Dr. Dr. Reinhard Loose Vertreter Strahlenschutz/ Strahlenschutzkommission (SSK) Prof. Dr. Andreas G. Schreyer Vorsitzender der AG Gesundheits- politische Verantwortung Prof. Dr. Joachim Lotz Vorsitzender der Konferenz der Lehr- stuhlinhaber für Radiologie e.V. (KLR) DRG 164

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Arbeitsgemeinschaften, Foren, Netz- werke, Kommissionen und Gesellschaften Arbeitsgemeinschaften in der DRG (Angaben zu den Mitgliedern: Stand Januar 2025) AG DIAGNOSTISCHE RADIOLOGIE ARBEITS- UND UMWELTBEDINGTER ERKRANKUNGEN Vorsitz: Dr. Jan Philipp Hering 116 Mitglieder www.ag-draue.drg.de AG FORENSISCH-RADIOLOGISCHE BILDGEBUNG Vorsitz: Prof. Dr. Sarah Heinze 65 Mitglieder www.ag-frb.drg.de AG GASTROINTESTINAL- UND ABDOMINALDIAGNOSTIK Vorsitz: Prof. Dr. Markus Juchems 312 Mitglieder www.ag-gastro.drg.de AG GESUNDHEITSPOLITISCHE VERANTWORTUNG Vorsitz: Prof. Dr. Andreas Schreyer 135 Mitglieder AG HERZ- UND GEFÄSSDIAGNOSTIK Vorsitz: Prof. Dr. Sebastian Reinartz 3.139 Mitglieder www.ag-herz.drg.de AG INFORMATIONSTECHNOLOGIE Vorsitz: Prof. Dr. Matthias May 374 Mitglieder www.agit.drg.de AG KOPF-HALS-RADIOLOGIE Vorsitz: Prof. Dr. Sönke Langner 209 Mitglieder www.ag-kopf-hals.drg.de AG MAMMADIAGNOSTIK Vorsitz: Prof. Dr. Katja Siegmann-Luz 464 Mitglieder www.ag-mamma.drg.de AG METHODIK UND FORSCHUNG Vorsitz: Prof. Dr. Tobias Bäuerle 162 Mitglieder www.ag-gpv.drg.de www.agmf.drg.de AG MUSKULOSKELETTALE RADIOLOGIE Vorsitz: Prof. Dr. Rolf Janka 1.500 Mitglieder www.ag-msk.drg.de AG NOTFALLRADIOLOGIE Vorsitz: PD Dr. Katharina Müller-Peltzer 122 Mitglieder www.ag-notfall.drg.de AG ONKOLOGISCHE BILDGEBUNG Vorsitz: PD Dr. Mirjam Gerwing 441 Mitglieder www.onkologische-bildgebung.drg.de Schon entdeckt? Über Ihren DRG-Mitglieder-Log-in können Sie ganz einfach die Mitgliedschaft in Arbeitsgemeinschaften und weiteren Gruppen wie Diversity@DRG und Nachhaltigkeit@DRG beantragen. Mitgliederbereich mit Ihren Loggen Sie sich einfach im RadiSSO-Zugangsdaten ein. Im Menüpunkt „Meine Daten“ können Sie im Bereich „AG/Gruppen“ die gewünschte Mitglied- schaft auswählen. 165

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AG PÄDIATRISCHE RADIOLOGIE Vorsitz: PD Dr. Marc Steinborn 161 Mitglieder www.kinder-radiologie.org AG PHYSIK UND TECHNIK IN DER BILDGEBENDEN DIAGNOSTIK Vorsitz: Rainer Eßeling 327 Mitglieder www.apt.drg.de AG THORAXDIAGNOSTIK Vorsitz: Prof. Dr. Mark O. Wielpütz 1.134 Mitglieder www.ag-thorax.drg.de AG ULTRASCHALL Vorsitz: Prof. Dr. Dirk-André Clevert 202 Mitglieder www.ag-ultraschall.drg.de AG URORADIOLOGIE UND UROGENITALDIAGNOSTIK Vorsitz: Prof. Dr. Sascha Kaufmann 1.703 Mitglieder www.ag-uro.drg.de INTERDISZIPLINÄRE AG FÜR HYBRIDE BILDGEBUNG Vorsitz: PD Dr. Lale Umutlu (DRG), Prof. Dr. Ken Herrmann (DGN) 133 Mitglieder www.idag-hybride-bildgebung.drg.de Foren in der DRG (Angaben zu den Mitgliedern: Stand Januar 2025) CAFRAD – FORUM FÜR CHEFÄRZTINNEN UND CHEFÄRZTE IN DER RADIOLOGIE Organisation und Koordination: Dr. Kerstin Westphalen, Prof. Dr. Christian R. Habermann 231 Mitglieder www.cafrad.drg.de FORUM LEHRE Vorsitz: Prof. Dr. Fabian Bamberg 93 Mitglieder www.forum-lehre.drg.de FOLRAD – FORUM FÜR LEITENDE MTR Organisation und Außenvertretung: Martin Küper und Sebastian Jehmann 121 Mitglieder www.folrad.dgmtr.de LehrRAD — Lehrende Personen in der Radiologietechnologie Verantwortlicher im DGMTR-Vorstand: Michael Wiertz 58 Mitglieder www.lehrrad.dgmtr.de FJR – FORUM JUNGE RADIOLOGIE Vorsitz: Nadine Bayerl und Robert Rischen 3.983 Mitglieder www.forum-junge-radiologie.de DRG 166

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FUNRAD – FORUM NIEDERGELASSENE RADIOLOGIE Vorsitz: Dr. Ulrike Engelmayer 135 Mitglieder www.funrad.drg.de Netzwerke in der DRG NETZWERK DIVERSITY@DRG www.diversity.drg.de NETZWERK NACHHALTIGKEIT@DRG www.nachhaltigkeit.drg.de Kommissionen und Ausschüsse in der DRG HISTORISCHE KOMMISSION www.historische-kommission.drg.de Vorsitz: Prof. Dr. Heinz-Peter Schlemmer Gesellschaften in der DRG (Angaben zu den Mitgliedern: Stand Januar 2025) VORSTANDSKOMMISSION MUSTERWEITERBILDUNGSORDNUNG Vorsitz: Prof. Dr. Fabian Bamberg VORSTANDSKOMMISSION KRANKENHAUSREFORM UND AMBULANTISIERUNG Vorsitz: Prof. Dr. Marcus Katoh und Prof. Dr. Johannes Wessling GEMEINSAMER KOORDINIERUNGSAUSSCHUSS Leitung: Prof. Dr. Gerald Antoch DEGIR – DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR INTERVENTIONELLE RADIOLOGIE UND MINIMAL-INVASIVE THERAPIE Präsident: Prof. Dr. Philipp Paprottka 2.105 Mitglieder www.degir.de DGMTR - DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR MEDIZINISCHE TECHNOLOG:INNEN FÜR RADIOLOGIE Vorsitz: Claudia Mundry 1.868 Mitglieder www.dgmtr.de Von der DRG-Geschäftsstelle betreute Gesellschaften, Verbände und Initiativen BDNR Berufsverband Deutscher Neuroradiologen BRG – RBB Berliner Röntgengesellschaft – Röntgenvereinigung zu Berlin und Brandenburg DGMP DGNR GPR KLR NDRG RWRG TGRN Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie Konferenz der Lehrstuhlinhaber für Radiologie Norddeutsche Röntgengesellschaft Rheinisch-Westfälische Röntgengesellschaft Thüringische Gesellschaft für Radiologie und Nuklearmedizin 167

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Ihre Ansprechpartner/-innen in der Geschäftsstelle der DRG GESCHÄFTSFÜHRUNG Dr. Stefan Lohwasser lohwasser@drg.de Dr. Martin Völker (Stellv.) voelker@drg.de BEREICH MITGLIEDER, GREMIEN, IT (MGIT) Christina Bollenbeck (Leitung) Führungsakademie Tel.: +49 30 916 070 58 bollenbeck@drg.de Team Mitglieder und Gremien Sandra Ermisch (Leitung) Gremien, Organisation Tel.: +49 30 916 070 29 ermisch@drg.de Kathrin Blywis Organisation, Mitgliederservice, Führungsakademie Tel.: +49 30 916 070 21 blywis@drg.de Birgit Engelhardt Mitgliederservice, Akademie CME-Punktekonto Tel.: +49 30 916 070 16 engelhardt@drg.de Stefanie Fabian Finanzen, Mitgliederservice Tel.: +49 30 916 070 41 fabian@drg.de Alexandra Krauser Gremien, Organisation Tel.: +49 30 916 070 12 krauser@drg.de DRG Bettina Landenberger Finanzen, Controlling Tel.: +49 30 916 070 31 landenberger@drg.de Pia Tolksdorf Röntgen Akademie Tel.: +49 30 916 070 48 tolksdorf@drg.de Team IT Gabriel Stobbe (Leitung) Digitalisierung, Software Maintenance Tel.: +49 30 916 070 13 stobbe@drg.de Fabian Rolink interne Administration & Support Tel: +49 30 916 070 24 rolink@drg.de Sabine Schlender Digitalisierung, Führungsakademie Tel.: +49 30 916070 11 schlender@drg.de BEREICH WISSENSCHAFT, NACHWUCHS, QUALITÄT (WQ) Dr. Martin Völker (Leitung) Tel.: +49 30 916 070 27 voelker@drg.de Team Leitlinien, Arbeitsgemein- schaften, Schwerpunkte Florian Schneider (Leitung) Neuroradiologie, Kinderradiologie Tel.: +49 30 916 070 19 Mobil: +49 151 74 52 0143 schneider@drg.de Dr. Claudia Donth Arbeitsgemeinschaften, Leitlinien Tel.: 0175 220 69 87 donth@drg.de Ramona Eichfelder Kinderradiologie Tel.: +49 30 916 070 23 eichfelder@drg.de Nina Keil-Wündisch in Elternzeit Team Physik und Technik Dr. Erik Gührs (Leitung) Medizinische Physik, MTR, Strahlenschutz Tel.: +49 30 916 070 15 guehrs@drg.de Merle Bachmann MTR, Nachwuchs Tel.: +49 30 916 070 26 bachmann@drg.de Nina Franke in Elternzeit Julia Lepinat Medizinische Physik Tel.: +49 30 916 070 39 lepinat@drg.de Team Qualitätssicherung Melek Mirzanli (Leitung) Interventionelle Radiologie, Zertifizierungen Tel.: +49 30 916 070 20 mirzanli@drg.de Yagmur Dag Zertifizierungen Tel.: +49 30 916 070 59 dag@drg.de 168

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KONTAKT Deutsche Röntgengesellschaft Gesellschaft für medizinische Radiologie und bildgeführte Therapie e.V. Büro Berlin Ernst-Reuter-Platz 10 10587 Berlin Tel.: +49 30 916 070-0 office@drg.de Büro Remscheid-Lennep Röntgen Akademie Gänsemarkt 1 | 42897 Remscheid Tel.: +49 30 916 070-0 office@roentgen-akademie.org Shayma Iraki Zertifizierungen, Prüfungen, Mitglieder Tel.: +49 30 916 070 57 iraki@drg.de Sabine Heinrich Zertifizierungen, Prüfungen Tel.: +49 30 916 070 32 heinrich@drg.de Shari-Lee Hintze DeGIR-Register, Nachwuchs, Diversity Tel.: +49 30 916 070 38 hintze@drg.de BEREICH BILDUNG UND VERANSTALTUNGEN (BV) Ulrike Schiedt (Leitung) Tel.: +49 30 916 070 14 schiedt@drg.de Team Digitale Bildung Anja Johenning (Leitung) Tel.: +49 30 916 070 17 johenning@drg.de Sophie Barth Akademie Online Tel. +49 30 916 070 52 barth@drg.de Anke Gajewski Akademie Online Tel.: +49 30 916 070 35 gajewski@drg.de Sabine Strauß Veranstaltungsservice, Stellenbörse Tel.: +49 30916 070 33 strauss@drg.de 169 BEREICH KOMMUNIKATION UND POLITIK (KP) Dr. Hans-Georg Stavginski (Leitung) Tel.: +49 30 916 070 43 stavginski@drg.de Sarah Genzel Kommunikation, Grafik Tel.: +49 30 916 070 36 genzel@drg.de Inga Godhusen Kommunikation, Grafik Tel.: +49 30 916 070 45 godhusen@drg.de Olaf Goldschmidt Kommunikation, Gesundheitspolitik, Nachhaltigkeit, Videoproduktion Tel.: +49 30 916 070 47 goldschmidt@drg.de Elisa Lord Videoproduktion, digitale Kommunikation Tel.: +49 30 916 070 46 lord@drg.de Katja Mader Kommunikation Tel.: +49 30 916 070 51 mader@drg.de Thomas Schaefers Koordination Gesundheitsstrategie Tel.: +49 30 916 070 49 schaefers@drg.de Janine Lindenau Teilnahmemanagement Akademie Online Tel.: +49 30 916 070 66 lindenau@drg.de Mathias Thiemel conrad, Raducation Tel.: +49 30 916 070 56 thiemel@drg.de Team Veranstaltungen Maren Bastian (Leitung) Tel.: +49 30 916 070 37 bastian@drg.de Sophie Barth RÖKO, AG-Fortbildungs- veranstaltungen Tel. +49 30 916 070 52 barth@drg.de Dagmara Bruchalska RÖKO, AG-Fortbildungsveran- staltungen, Standardisierung Tel.: +49 30 916 070 30 bruchalska@drg.de Iris Büchner Teilnahmemanagement RÖKO DIGITAL, AG-Fortbildungsveranstaltungen Tel.: +49 30 916 070 34 buechner@drg.de Janine Lindenau Teilnahmemanagement RÖKO, DRG-Veranstaltungen Tel.: +49 30 916 070 66 lindenau@drg.de Vesselina Minkova RÖKO, AG- Fortbildungs- veranstaltungen, Internationales Tel.: +49 30 916 070 28 minkova@drg.de